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Bauchtanz mit kölschem Herz

Bauchtanz mit kölschem Herz

"De Haremswiever" begeistern mit orientalischem Flair

Es klingt zunächst absurd. Was hat kölscher Karneval mit Orient zu tun? Wie lassen sich Hits der Höhner und der Bläck Fööss mit Klängen von tausendundeiner Nacht verbinden? Und was haben Funkemariechen mit Bauchtänzerinnen gemein?

Auf den ersten Blick scheinen die beiden Welten in der Tat nicht unter einen Hut zu passen. So schnell ließen sich sechs Frauen aus der Region vor zwölf Jahren allerdings nicht von ihrer Idee abbringen. "Irgendwie müssen sich unsere beiden Hobbys doch verbinden lassen", dachten sich die leidenschaftlichen Bauchtänzerinnen mit kölschem Herz.

Sie setzten sich zusammen und überlegten, wie sie dem Tanz zu mehr Witz und Charme verhelfen könnten und den Karnevalseinlagen trotz, oder gerade wegen des fremden Einschlages ihre fröhliche Art belassen könnten. Geplant war eine "Kölsch-Orientalische Karnevalsshow".

Lange tüftelten die jecken Tänzerinnen unter der Leitung von Juliane Poloczek. Nach einem Jahr stand schließlich das Programm. Und auch ein Name war gefunden. So fieberten "De Haremswiever" gespannt ihrem ersten Auftritt im Kölner Arkadas-Theater entgegen. Es gelang ihnen, die Zuschauer von ihrer ungewöhnliche Fusion zu überzeugen. Die Gäste bekamen ja auch etwas Außergewöhnliches zu sehen: Etwa ein zufälliges Aufeinandertreffen einer Türkin mit einem "echten" Kölner Funkemariechen, die gemeinsam - jeder auf seine eigene Weise - "Mir losse de Dom in Kölle" anstimmen.

Nach dem Erfolg stand für die "Haremswiever" fest, ihr Projekt mit knapp zweistündigem Programm-Mix aus Gesang, Tanz, Sketchen und Büttenreden fortzusetzen. Mittlerweile hat sich die Gruppenkonstellation leicht verändert. Mit Poloczek und Martina Breuer sind nur noch zwei Ursprungsmitglieder mit dabei. Der Erfolg ist den "Haremswievern" allerdings treu geblieben. Heute treten sie zum ersten Mal im Rhein-Sieg-Kreis auf. Die gebürtige Henneferin Lydia Möller, die seit letztem Jahr Mitglied ist, hatte die Idee für die Vorstellung heute im Kur-Theater.

Das Programm hat mit dem vor zwölf Jahren allerdings nicht mehr viel gemein. "Wir erfinden jedes Jahr neue Nummern", berichtet Lydia Möller. Nur Klassiker, wie das "Dinner for One" werden wiederholt. Die eigenwillige Interpretation, in der die alte "Miss Sophie" durch einen Scheich, der ausgestopfte Tiger durch ein Kamel und Butler "James" durch eine Bauchtänzerin ersetzt werden, gehört zu einer der Kultnummern.

Normalerweise proben "De Haremswiever" einmal in der Woche in einem Bergheimer Tanzstudio. Nun sind es bis zu 18 Stunden. Die Zeit investieren die Frauen allerdings gerne: "Schließlich steht dieses Jahr unsere Rhein-Sieg-Kreis-Premiere" an.