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Bandelovend: Rolf Plewa und Michael Schankweiler trauen sich in die Bütt

Bandelovend : Rolf Plewa und Michael Schankweiler trauen sich in die Bütt

Dass es nicht nur ohne Tollitäten, sondern auch ohne "große Namen" geht, beweisen die Bandorfer jährlich mit ihrem Bandelovend. Bei ihrer ureigenen Sitzung warten Sankt-Josefs-Verein, Backes- und Dorfgemeinschaftshausverein sowie die Fraueninitiative mit eigenen "Größen" auf und auch mit Nachwuchs aus den eigenen Reihen.

Weitere "Zutat" ist eine lockere und familiäre Atmosphäre, in der viele sich erstmals oder ausnahmsweise in die Bütt respektive vors jecke Publikum trauen. Dazu gehörte in diesem Jahr der ehemalige Kinderprinz Tobias Amendt, der von seinem Leben als 14-jähriger Bandorfer Junge zwischen Familie, Sport und Schule berichtete. Und als Clown mit Qutsche gab der erste Beigeordnete der Stadt Remagen, Rolf Plewa, Krätzchen aus der Römerstadt und Gründe für die Angst vor seiner Frau preis.

Was alle Akteure beim Bandelovend vereint, ist ein Herz für Bandorf. Das war in diesem Jahr nicht nur samt einer Ansicht des Höhenorts und einem von Amors Pfeil getroffenen Engel auf dem Sessionsorden zu sehen, den Moderator Jürgen Heno zu Sitzungsbeginn vorstellte.

Gleich mehrere Herzen zierten auch den Bühnenhintergrund samt dem aktuellen Motto "In Bandorf verliebt". Romantisch und neckisch, also mal mehr, mal indes nur gespielt auch weniger amourös, ging es bei den Darbietungen zu.

Nicht lange bitten, einen Beitrag zum Programm zu leisten, ließ sich der evangelische Pfarrer Michael Schankweiler. Mit Baskenmütze und Baguette und schönstem französischen Akzent lieferte er eine Persiflage auf Adam und Eva ab und erklärte, wie das Böse in die Welt gekommen ist und kurzerhand auch, wie das weibliche Geschlecht entstand: "Monsieur le liebe Gott macht eine kleine Öperation, hat genimmt eine Kotelett von Adam und, Hokus-Bocuse, voilà die erste Frau." Von viel "Allo" und "Olala" ging es bis zum Rausschmiss durch "Monsieur Gabriel von de gendarmerie du paradis".

Nicht rausgeschmissen sondern reingelassen wurden als einzige von außerhalb der Gesamtstadt Remagen die Rheinfunken und Rheinmädchen aus Rüngsdorf, die den Reigen auf der Bühne eröffneten. Schwung brachten auch die Unkelbacher Funken in den Saal. Gar nicht atemlos, obwohl sie zu dieser Melodie tanzten, präsentierten sich Lea und Pia Pöpping, das Tanzpaar der Wölle Möhne.

Atemlos staunen über so viel Können in so jungem Alter machte das Tanzpaar der Hafengarde Oberwinter, der zehnjährige Luca Bögeholz und die elfjährige Emma Lopez. Sie waren die jüngsten Akteure.

Die älteste Akteurin war die 80-jährige Christa Reddin, die mit ihrem 79-jährigen Lebensgefährten, Georg Pohlmann, "Tünnes und Schäl" mimte und auch für ihr langjähriges Wirken in der Bütt geehrt wurde. Ins Altersheim zog es auf humorige Art Susi und Dirk Göckeritz, Ronny und Ines Lapo und Janina Spilker, während Manuela Böhm das Motto "Bayern trifft Karneval" gewählt hatte.

Die Gruppe "A-capella OW" mit Frank Gilles, Moritz und Jürgen Heno, Albert Kessel, Axel Schmitz und Thilo Schreiber machte aus internationalen närrische Hits. Da wurde aus "For the longest time" etwa "Froch do mal de Hein" und aus Mikas "Lollipop" "Karneval". Wieder für eine Überraschung gut waren die Kakofoniker als Luftpumpenorchester.

Mit viel Puste und Fahrradluftpumpen vertonten sie den Colonel-Bogey-Marsch ebenso wie die Petersburger Schlittenfahrt: Noch ein Beispiel für alles andere als eine Luftnummer und eine weitere lustige Nummer.