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Bad Honnefs Abba-Girls begeistern in ihren Schlaghosen

Bad Honnefs Abba-Girls begeistern in ihren Schlaghosen

Jecke Wiever verwandeln Kurhaus in großen Narrentempel

Bad Honnef. Da verwandelte sich das Bad Honnefer Kurhaus einmal mehr in das närrische Wohnzimmer der Stadt: Das Damenkomitee "Jecke Wiever von der kfd" hatte zur Karnevalssitzung eingeladen und machte von der ersten bis zur letzten Minute kräftig Stimmung im voll besetzten Saal.

"Lache, fiere, sich amüsiere", sei das Motto, verkündete Präsidentin Elisabeth Ruppert - und daran hielten sich die gut 250 weiblichen und männlichen Narren nur zu gerne. Nachdem das Musik- und Majorettencorps der Unkeler Karnevalsgesellschaft nebst dem Kinderprinzenpaar Dominik II. und Nina I. den bunt kostümierten Narren ihre Aufwartung gemacht hatten, begeisterte die originelle Hutmodenschau der kfd'lerinnen die Menge.

Detailverliebte Modelle aus der ersten Reihe der "Hut-Couture" wurden mit viel Witz von Karin Horn vorgestellt, auch wenn die Kreation "Wollknäuel mit Stricknadeln und Troddeln" vielleicht nicht ganz ausgeh-tauglich ist.

Natürlich fehlten bei dieser Sitzung die kleinen und etwas größeren Tänzer der Selhofer Rasselbande nicht, die wie gewohnt höchst professionell die tollsten Figuren tanzten. Lokalkolorit kam auf die Bühne, als die Rap-Gruppe der katholischen Frauen sich ausließ: "Unser Städtchen ne Baustell ist, Schlagloch an Schlagloch, dat ist ne Mist", riefen die Damen in den Saal.

Überhaupt: Am Bahnhof suche man vergeblich das Örtchen und wo "die Knete" im Ort denn bliebe, das würden sie gerne wissen. Bürgermeisterin Wally Feiden nahm die kritischen Töne gelassen, und statt dessen viel lieber den diesjährigen Orden der jecken Wiever entgegen.

Handgemacht von Arno Horn, in Silber mit funkelnden Steinchen. Launisch machte "Et Grünenwäldchen" mit ihrer Rede weiter, bevor die Bühne von den rot-weißen Tänzern der Rhöndorfer Ziepches Jecke in Beschlag genommen wurde.

Nach einer Pause, in der die Gäste sich stärkten und auf die zweite Runde des tollen Nachmittags vorbereiteten, brachte der Spielmannszug des TV Eiche die Menge wieder in beste Stimmung.

Noch größer wurde der Jubel, als die ABBA-Girls der kfd auf die Bühne kamen: Wer in solchen grün-pink-blauen Schlaghosen-Anzügen nebst Stirnband so großartig aussieht, kann beim Singen getrost auf das Playback des schwedischen Erfolgsquartett zurückgreifen. Was feines für die Ohren servierten Hildergard Heinen und Karin Horn in bewährter Manier als "Tünnes und Schääl".

Dass die beiden "Kölner Urgesteine" die hiesigen Verhältnisse genau kennen, verriet nicht nur der Tipp der beiden an Pfarrer Franz Lurz: Er solle doch die Fledermäuse, die in der Pfarrkirche Sankt Johann Baptist hausen und ihn plagen, genauso behandeln, wie Pfarrer Herbert Breuer es mit den geflügelten Säugern in der Anna-Kapelle getan habe: "Die hat er getauft und konfirmiert - und von dem Tag an kamen die nie wieder."

Während es draußen langsam dunkelte, ging es im Saal weiter hoch her. Die Old Stars der Großen Selhofer KG begeisterten mit ihrem Tanz und bekamen mächtig Konkurrenz durch die "Big Sisters" aus den Reihen der Jecken Wiever.

Das Duo aus Beate Feistner und Andrea Topalli-Krüger ging äußerst humorvoll und selbstironisch mit "dem bisschen zuviel auf den Rippen" um, während es die Bühne zum Beben brachte. Mit bejubelten Auftritten des Männerballetts "Alte Kameraden" und dem Sound-Trompeter endete der äußerst kurzweilige Nachmittag im Honnefer Kursaal.

Und spätestens beim Hinausgehen wurden die Gäste daran erinnert, dass die Jecken Wiever sich in diesem Jahr erstmals an einer Spendenaktion beteiligen. Zu Gunsten der Kinderklinik Sankt Augustin verkaufen die Damen selbst hergestellte Buttons.