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Erst der Schleudergang bringt die Entscheidung

Erst der Schleudergang bringt die Entscheidung

Die Wiever besiegen das 1. Beueler Häärekomitee nach Punkten - Bezirksvorsteher Fenninger verpasst die Herausforderung wegen einer Messe - Wäscherprinzessin an der Bütt ungeschlagen

Pützchen. Für das sechste Wettwaschen des 1. Beueler Häärekomitees am frühen Samstagabend hatten das politische wie das närrische Oberhaupt der schääl Sick die gleiche Strategie gewählt: Bezirksvorsteher Georg Fenninger und Wäscherprinzessin Silvia I. beteten beide in der Kirche um geistlichen Beistand.

Doch während Silvia I. pünktlich zur Schlacht in der Gaststätte "Zum Treppchen" antrat, war Fenninger verhindert. Seine Messe hatte Überlänge, und so musste das Häärekomitee für Ersatz sorgen.

Die intensive Phase des Suchens überbrückten die Männer mit Runde eins im Waschkampf. In den Boxring und damit an die Waschbütt begab sich zunächst LiküRa-Prinzessin Andrea II. Mit ihren Paginnen Sabine Jeschenko und Bjanka Bozic an der Seite verkündete sie selbstbewusst: "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir Frauen gewinnen."

Zum Duell stellte sich deshalb der neue Vorsitzende des Häärekomitees, Marc Podewski höchstpersönlich. Unterstützung erhielt er von seinem Vereinsbruder Kai Kröger.

Dann verkündete Moderator Willi Härling die Regeln: "Es werden 1,5 Minuten gewaschen. Was für die Bewertung zählt, sind Sauberkeit, Geruch und Trockenheit." Die Punktrichter - Erna Neubauer, Ruth Kranz, Hans Klein und Erwin Thiebes -, die am Rand des Boxrings saßen, nickten zustimmend.

Einen Teil ihrer Männlichkeit, die Boxhandschuhe, mussten Podewski und Kröger am Waschbrett ablegen. Den Countdown zählten die Zuschauer begeistert mit. Beide Gruppen wuschen und wrangen, was die Arme hergaben.

Trotzdem wertete die Jury den Kampf unentschieden. Silvia I. schritt anschließend majestätisch an die Bütt. Kurzerhand hatte das Häärekomitee Moderator Härling zum Ersatz-Herausforderer bestimmt.

Vor dem zweiten Waschgang versuchte Härling, Silvia I. einzuschüchtern: "Du kannst zwar schön schwade, ävver wäsche kannste nit." Da aber die Wäscherprinzessin Amt und Würde schon in die Pützchener Wiege gelegt bekam, ging sie trotz einiger Schummelversuche von Härling als Siegerin aus der Runde hervor.

2:1 lautete der Zwischenstand in Wäscheklammern auf der Leine. Mittlerweile war auch der Bezirksvorsteher im teuflischen Gewand erschienen. Einen kleinen politischen Seitenhieb auf Fenninger konnte sich der Unterlegene nicht verkneifen: "Ich war in Beuel nicht gewollt als Bezirksvorsteher, aber jetzt habe ich Dich vertreten", sagte Härling schmunzelnd.

Während sich die Temperaturen im Treppchen dem Siedepunkt näherten, suchte das Häärekomitee verzweifelt nach einer Taktik, um die Beueler Damenkomitees waschuntüchtig zu machen.

Deshalb boten sie als Programmpunkt unter anderem die "Pützchens Junge" auf. Seit 20 Jahren dichten und singen diese Lieder auf ihren Heimatort. Diesmal widmeten sie Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt einen Song. Zur Musik von "Viva colonia" sangen sie: "Willste zum Doc, musste zahlen."

Der Einmarsch des Bockerother Dreigestirns zu fetzigen Rhythmen steigerte die Motivation der Frauen. 5:5 hieß es nach der letzten Waschrunde. Da dieses Ergebnis bei den Jecken auf Unmut stieß, mussten die Preisrichter selbst ran.

Das Gespann Neubauer/Kranz legte nicht nur den Schleudergang ein, sondern lag auch in der Gunst des Publikums vor Klein/Thiebes. So verteidigten die Damenkomitees den Titel in allen Klassen mit 6:5 nach Punkten.