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Party am Rhein: Zwei betrunkene Frauen müssen ins Krankenhaus

Party am Rhein : Zwei betrunkene Frauen müssen ins Krankenhaus

Jedes Jahr dasselbe Bild: Kaum haben sie den Zug und Rathaussturm hinter sich gelassen, ziehen vor allem die Jugendlichen ans Rheinufer, um den Nachmittag über weiterzufeiern.

Sie haben genug Bier, Mixgetränke, Sekt und auch Schnaps dabei. Alkohol gehört für viele dazu.

Die Bonner Polizei ist mit 50 Beamten im Einsatz, hinzu kommen noch einmal 70 Kollegen von der Einsatzhundertschaft aus Wuppertal. Sie spricht von einem friedlichen Verlauf. Wer nicht alt genug ist, um Alkohol zu trinken, bekommt seine Flaschen abgenommen - meist sind es die kleinen mit Schnaps.

Ein betrunkener Junge wird laut Polizei seinen Eltern übergeben. Auch bei den Sanitätern am Mehlem'schen Haus geht es ruhig zu. Zwei betrunkene Frauen müssen später zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden. Die Polizei registriert in Beuel eine Schlägerei. Gegen vier renitente junge Männer werden Platzverweise ausgesprochen.

"Wir gehen immer hier ans Ufer", sagt Hector Rodriguez (19) aus Argentinien. Er studiert Betriebswirtschaft in Deutschland und erlebt den Karneval hier zum zweiten Mal. "Der Rhein ist ein Treffpunkt", sagt er. Doch noch bevor es dunkel wird, will er mit seiner Clique weiterziehen. Vielleicht zu einer Party in Siegburg, das entscheiden alle später. "Wir sind das erste Mal hier. Sonst haben wir immer in Köln gefeiert", sagt Lisa (22). Freundin Una (23) ergänzt: "Wir sind einfach der Masse gefolgt."

Dritte im Bunde ist Simona (23). "Wir wollen hier nicht abstürzen. Aus dem Alter sind wir raus", sagt sie. Im Alter von 17 Jahren habe das noch anders ausgesehen. Da sei Alkohol reizvoll, weil man noch gar nicht alles trinken dürfe, vermuten die drei jungen Frauen. "Später merkst du dann, so cool ist das mit dem Kater gar nicht", sagt Lisa.

Marion Ammelung, die in Lengsdorf die Ambulante Suchthilfe "Update" leitet, steht am "bonner event sprinter", Dort können Jugendliche Alkohol und Zigaretten gegen kleine Geschenke eintauschen. "Das haben die von Anfang an gerne gemacht", sagt Ammelung. Besonders beliebt und so auch schnell vergriffen sind die Handschuhe, mit denen man auch Smartphones bedienen kann. "Es geht hier darum, den kontrollierten Umgang mit Alkohol zu vermitteln", sagt Ammelung.

Gern genommen werden auch die "Safepacks" mit Taschentüchern, Kondomen, Luftschlangen und weiteren Informationen. Bis am späten Nachmittag hat das Sprinterteam 62 Liter Alkohol gesammelt, doppelt soviel wie 2014. Das wird alles weggekippt.

Ein torkelnder Tiger und ein nicht minder angetrunkener Bär haben es vor allem auf die Schokowaffeln abgesehen und wollen sich nicht überreden lassen, Alkohol dafür abzugeben. "Geht mal zum Promilletester. Da könnt ihr Wasser trinken."

So ein Gerät macht die beiden Schüler neugierig. Sie werden dort erfahren, wie sie es etwas langsamer angehen lassen und trotzdem Spaß haben können. Das Sprinterteam ist heute noch mal unterwegs, um alle die jungen Leute zu besuchen, die während des Feierns ins Krankenhaus mussten.