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Stadt will sparen: Aus für die After-School-Party

Stadt will sparen : Aus für die After-School-Party

An Weiberfastnacht wird es keine After-School-Party auf dem Bonner Münsterplatz geben. Die Stadt bestätigte gestern, dass das Aus mit der Haushaltskonsolidierung zusammenhänge. Die After-School-Party stehe in der im Herbst vorgestellten Sparliste der Verwaltung. Jedes Jahr kostet dieses Präventionskonzept rund 15.000 Euro.

Im vergangenen Jahr hatte das Jugendamt die alkohol- und rauchfreie Party für Jugendliche ab 14 Jahren zum zehnten Mal auf dem Münsterplatz veranstaltet - mit über den Tag verteilt rund 10.000 jungen Besuchern. Wie es nun weitergehen soll, um gegen den Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen vorzugehen, wollen Stadt und Polizei heute bei einer Pressekonferenz näher vorstellen.

Markus und Regina Josten bedauern, dass es die Party nicht mehr geben wird. "Leider wird den heranwachsenden Jugendlichen nun ein Event verwehrt, welches sich einer großen Beliebtheit erfreute. Gerade im angesprochenen Alter ist es äußerst schwierig, eine Veranstaltung zu finden, die Spaß und Tanz für karnevalsbegeisterte Jugendliche bietet - und das alles ohne Alkohol und Qualm", schreiben die beiden in einem Brief an Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch. Eltern hätten gewusst, dass ihre Kinder in dem Zelt immer gut aufgehoben gewesen waren.

Für 14-Jährige sei mit der Nachricht, dass die Party ausfällt, "eine Welt zusammengebrochen". Die Jostens wollen vom OB wissen, ob hier nicht an der falschen Stelle gespart werde, nämlich bei den Schwächsten, den Kindern. Ihr Vorschlag: Eltern und auch Sponsoren wären sicherlich bereit, ein paar Euro zu zahlen.

"Es ist sehr bedauerlich, aber wir haben das ja schon befürchtet", sagte gestern Marlies Stockhorst, Präsidentin des Festausschusses Bonner Karneval. "Die Kosten sind zwar hoch, aber die Jugendlichen sollten der Stadt das wert sein." Das Motto "Keine Kurzen für die Kurzen" sei immer noch ein Thema. Vielleicht könne das Aus für die Party nun Anlass sein, nach der Session über neue Wege nachzudenken. Auf jeden Fall müsse es eine Party für Schüler citynah geben. Das könne etwa auch auf der Beueler Rheinseite sein, wo die Weiberfastnacht von der Stadt finanziert wird - etwa am Rhein oder in einer Turnhalle.