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Besuch des Bonner Prinzenpaares: "Starke Stimmen" in der Bahnhofshalle

Besuch des Bonner Prinzenpaares : "Starke Stimmen" in der Bahnhofshalle

Prinz und Bonna absolvierten auch in den Tagen vor Weiberfastnacht ein umfangreiches Besuchsprogramm. Das Hotel Königshof und das Deutsche Museum waren nur einige Stationen. Gestern Abend waren sie in der Bonner Bahnhofsmission zu Gast.

Bahnhofsmisssion:

Drei Takte vor, dann ging die Post ab: Ein einziger Ton genügte, schon wurde es gestern Abend mucksmäuschenstill in der Bahnhofshalle. Die hektische Betriebsamkeit war für einige Zeit auf das Abstellgleis rangiert worden. Berufspendler, "Karnevalsflüchtlinge" und Fernreisende, die eigentlich nur schnell ihren Zug erreichen wollten, blieben stehen, hörten zu und wippten mit den Füßen: Mitten in der Bahnhofshalle hatten sich "Starke Stimmen" erhoben. Begleitet von Monika Wiese am "Quetschebüggel" wurden Klassiker der Bläck Fööss gesungen.

Lautstark war zuvor der Zug der Tollitäten im Bonner Bahnhof eingefahren. Denn trotz Terminstress hatten sich Prinz Jürgen I. und Bonna Nora I. Zeit genommen, um mit Besuchern und Mitarbeitern der Bahnhofsmission zu feiern. "Ich freue mich, dass wir alle zusammen feiern, und dass der Karneval auch die einschließt, denen es nicht so gut geht", so die Bonna. Das war dann auch das richtige Stichwort für den Chor. "Lück wie ich un du" sangen alle gemeinsam aus tiefstem Herzen.

Der Chor "Starke Stimmen Bonn" wurde auf Initiative des Diakonischen Werkes gegründet. Menschen, die im normalen Leben eher leise Töne anschlagen und dadurch schnell überhört werden, haben sich darin zusammengeschlossen. Das Repertoire des Chors reicht von Schlagern und Balladen bis hin zu Popmusik. Neben der Freude am gemeinsamen Gesang ist Diakoniepfarrerin Grit de Boer eines ganz besonders wichtig. "Durch unsere regelmäßigen Proben und die Auftritte erhält der Tag für viele wieder Struktur." Sie hat die "Starken Stimmen" vor zwei Jahren gegründet, als sie noch Leiterin der Bonner Bahnhofsmission war. Doch nicht allein die Liebe zur Musik hat die ganz unterschiedlichen Sängerinnen und Sänger von Bass bis Sopran zusammengeführt. "Viele leben allein. Wir bieten ihnen die Möglichkeit, gemeinsam zu musizieren und beim anschließenden Kaffeetrinken Kontakte zu knüpfen", so de Boer. Mittlerweile haben sich daraus einige Freundschaften entwickelt. Jede Woche probt der Chor unter der Leitung von Musiktherapeutin Monika Wiese. Dann sind alle hochkonzentriert bei der Sache.

Deutsches Museum:

Auch in diesem Jahr machte sich das Bonner Prinzenpaar bei einem Besuch im Wissenschaftsviertel in der Ahrstraße selbst ein Bild davon, ob und inwieweit Karneval eine Wissenschaft für sich ist. Die erste überaus erfolgreiche Stichprobe im letzten Jahr ergab, dass die Spezies der Karnevalisten in diesem Umfeld weiter verbreitet ist, als man gemeinhin denkt. Ob dieser erste Eindruck wirklich nachhaltig ist, galt es jetzt durch weitere Untersuchungen zu bestätigen. Zu diesem Zweck begaben sich Nora I. und Jürgen I. zunächst ins Deutsche Museum. Dort erfuhren sie von Schülern der Anne-Frank-Schule in der Experimentierküche, einem Schülerlabor zur Alltagschemie, wie man Shampoo herstellt. Danach testete das Prinzenpaar einen Apparat, der möglicherweise demnächst vom Festausschuss Bonner Karneval eingesetzt wird: eine hypermoderne und zudem praktische Konfetti-Streu- und Saugmaschine, gebaut von Schülern der Plittersdorfer Donatusschule. ga

l Hotel Königshof: Der festliche Rahmen des Prinzenessens ist für Bonns Tollitäten immer auch die Möglichkeit, einmal durchzuatmen und mit ihren Angehörigen einen gemütlichen Abend zu verbringen. Edgar Lichter, Direktor des Hotels Königshof, bat Jürgen I. und Bonna Nora I. an die festlich geschmückte Tafel in ihrer Hofburg. Viele weitere Gäste aus den Bonner Garden und zahlreichen Karnevalsvereinen genossen dann ein Vier-Gänge-Menü. Nach alter Sitte trug der Große Senat - die Sponsoren des bönnschen Fastelovends - die Bonna auf Händen: Jedes Mitglied überreichte ihr eine Rose.