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Alex I. und Claudi I.: Das neue Oberpleiser Prinzenpaar schwebt auf Wolke sieben

Alex I. und Claudi I. : Das neue Oberpleiser Prinzenpaar schwebt auf Wolke sieben

Jedes Jahr dasselbe: Während in Königswinter überall bergauf, bergab schon die neuen Tollitäten gefeiert werden, müssen sich die Pleeser Jecken mit dem Gedanken trösten, dass bekanntlich das Beste - oder besser gesagt die Besten - immer zum Schluss kommen.

Nun hatte das Warten aber auch in der Bergmetropole endlich ein Ende: Am Samstagabend wurden Alex I. (Weber) und Claudi I. (Neise) von Bürgermeister Peter Wirtz zum neuen Pleeser Prinzenpaar proklamiert.

Grenzenlos war der Jubel, als die neuen Tollitäten in die Aula des Schulzentrums einzogen. Prinz und Prinzessin hatten kaum die Türschwelle überquert, da mussten sie schon mit begeisterten Untertanen für die ersten "Selfies" posieren - eingerahmt von zahlreichen Jecken, die gerührt Wunderkerzen hin und her schwenkten.

Unzählige Bützjer und Umarmungen später, erschienen die neuen Regenten dann endlich auf der Bühne - "Das hat aber auch lange genug gedauert", seufzte Sitzungspräsident Andreas Friedrich, allerdings mit einem verständnisvollen Augenzwinkern.

Nur Bürgermeister Peter Wirtz schien mit der Wahl der neuen Pleeser Tollitäten nicht ganz glücklich zu sein. Der Grund: Trotz intensivster Recherchen war es ihm nicht gelungen, irgendwelche Vergehen aufzudecken, die Prinz oder Prinzessin verborgen halten. "Der Prinz ist langweilig", lautete daher das Fazit des Stadtoberhauptes. "Keine Einträge, keine Vergehen, rein gar nichts."

Zu berichten gibt es über Prinz Alexander nämlich eigentlich nur Positives: Seit seinem ersten Lebensjahr wohnt der gebürtige Wissener in Eisbach. Er besuchte den Kindergarten in Sandscheid und im Anschluss die Grundschule in Oberpleis.

Nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann in Siegburg schloss er auch ein Studium zum Bankfachwirt ab. Sein Wissen setzt er als Vorstandsmitglied der "Stiftung Eisbacher Marienkapelle" gewinnbringend ein. Bis 2011 war er zudem im Vorstand des Eisbacher Kegelclubs tätig, wurde im gleichen Jahr dann Mitglied der Narrenzunft.

Als Elferratsmitglied hat er sich seitdem Appetit auf Prinzendasein holen dürfen. An sich durch und durch bodenständig, erlaubt sich Alex I. hin und wieder auch Höhenflüge: Abheben tut er dann mit dem Gleitschirm, und zwar am liebsten in den Bergen.

Auf Wolke sieben schwebt der Prinz zudem, seit er vor 13 Jahren seine Prinzessin des Herzens kennenlernte: Claudia Neise, geboren 1978 in Leipzig. 2002 zog es die ausgebildete Fachverkäuferin westwärts: Sie arbeitete zunächst in Köln und seit 2013 als Assistentin der Geschäftsleitung einer Firma in Bonn. Seit 2009 genießen Prinz und Prinzessin in Eisbach ihre Dreisamkeit gemeinsam mit Katze Teddy. Karneval feiern hat Claudi I. übrigens erst durch den Mann an ihrer Seite kennengelernt, seitdem ist sie bei fast jeder Veranstaltung mit dabei.

Bürgermeister Peter Wirtz zeigte sich denn auch zuversichtlich, dass beide "als Ableger der Eisbacher dörflichen Touch und jede Menge Stimmung in die Großstadt Oberpleis bringen werden". Geht es nach dem Prinzenpaar, dann ist es aber sowieso "ganz egal, woher du stammst, wenn du Karneval fiere kannst". Dies aber wiederum geht am allerbesten in Oberpleis, denn "hier in Plees, dem schönsten Fleck, haben wir die besten Jeck".

Und dass das stimmt, stellten die Pleeser Narren im Laufe des Abends immer wieder unter Beweis: Nicht nur, dass sie sich zur Feier des Tages mächtig in Schale geworfen hatten und als Mauerblümchen, Froschkönigin oder "Jogis 12. Mann" die neuen Tollitäten hochleben ließen, auch beim Schunkeln, Singe un Laache konnte ihnen keiner etwas vormachen.

Angesichts des Programms allerdings auch kein Wunder: Neben dem eigentlichen Highlight, der Proklamation, verwöhnte die Narrenzunft ihr Publikum an diesem Abend nämlich noch mit weiteren karnevalistischen Leckerbissen wie der Gruppe "Kasalla", den "Kolibris" und Büttenstars wie Knacki Deuser und Martin Schoops.

Für Lokalkolorit sorgten die vereinseigenen Tanzgruppen und Protokollarius Norbert Mahlberg, der die Ereignisse im Heimatort augenzwinkernd Revue passieren ließ.