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Kostümen im Karneval 2008: Harry Potter und Knut sind die Stars beim Karneval

Kostümen im Karneval 2008 : Harry Potter und Knut sind die Stars beim Karneval

Von bunter Bollywood-Exotik über Zauberlehrling Harry Potter und Eisbär Knut bis hin zu Fastnachts-Klassikern: Bei den Kostümen im Karneval 2008 können experimentierfreudige Narren Neues ausprobieren, sie sind aber auch mit Altbewährtem gut angezogen

Da die Straßenfastnacht in diesem Jahr bereits Ende Januar beginnt, sind zudem kuschelige Tierkostüme mit Ganz-Körper-Overall gefragt. Diese Verkleidungen haben gleich zwei praktische Vorteile, sagt Buch-Autorin Ute Hammond aus München: Man kann die Kostüme leicht selber schneidern und auch bei einer Schlittenfahrt außerhalb der tollen Tage tragen. „Der Renner bei Kindern und Erwachsenen ist ein Eisbär-Overall aus Plüsch“, sagt Karoline Mertes vom „Karnevalscenter“ in Wittlich in der Eifel. „Das eignet sich auch besonders gut als Gruppenkostüm.“

Insgesamt verkauften sich dicke und warme Verkleidungen - etwa Schneemänner - in diesem Jahr besonders gut, da jeder zu den Umzügen mit frostigen Temperaturen rechne, so Mertes. Nach bereits drei Teilen des Kino-Films „Fluch der Karibik“ machten aber inzwischen Piraten in allen Variationen den „Klassikern“ wie Cowboy und Indianer ernsthaft Konkurrenz.

Gerade für Kinderkostüme ist es wichtig, dass noch etwas Warmes drunterpasst, rät Hammond. Denn was nützt das schönste Kostüm, wenn es unter dem Mantel verschwindet? Auch Anfänger können sich ein Faschingskostüm wie etwa einen Tier-Overall leicht selber schneidern. Das Stück werde dann womöglich nicht nur günstiger als im Laden, es wird in jedem Fall auch ein Unikat. Für den Fleecestoff müssten bei einem Kinderkostüm etwa zehn Euro einkalkuliert werden, plus sechs Euro für einen Reißverschluss. „Die Arbeitszeit darf ich dagegen nicht rechnen, die ist das Vergnügen.“

In dieser Saison ist wieder der Zauberlehrling Harry Potter der große Renner, vor allem bei den Kindern, sagt Hammond. Dazu geselle sich alles, was gruselig ist, etwa Gespenster und Hexen. Für die ganz kleinen Narren seien es aber nach wie vor auch die niedlichen Motive wie Marienkäferchen, Teddybären oder Kätzchen, die die Herzen der Mamis und Papis höher schlagen ließen.

Bei den Erwachsenen wird es in diesem Jahr besonders exotisch: Im Trend sind das Thema Bauchtanz und auch heiße südamerikanische „Rumba und Samba“-Variationen, sagt die Fastnachts-Expertin. Dabei könnten etwas kräftiger gebaute Frauen gerade bei den orientalischen Kostümen sogar punkten, denn an gertenschlanken Närrinnen würden die wallenden Gewänder gar nicht zur Geltung kommen.

Aber auch umgekehrt kann es an Fastnacht ein großer Spaß sein, wenn man sich als schlanke Frau mit Kleidergröße 34 mit Hilfe dicker Kissen als kugelrunder Clown verkleidet und einen am Rosenmontagszug keiner mehr erkennt, erzählt Hammond. Groß im Kommen sind Kostüme im Bollywood-Stil, sagt Frank Schröder, Geschäftsführer der deutschen Filialen des Kaufhauses Karnevalswierts in Köln und Würselen. Um wie die Hauptfigur einer schnulzigen Seifenoper aus Indien auszusehen, seien vor allem üppiger Schmuck und bunte Bauchgürtel mit Fransen wichtig. „Viel Geklimper, lange Ohrringe, Röcke mit Goldornamenten: Mit einem Bollywood-Kostüm kann man sich richtig schick machen“, sagt Mertes.

Dauerbrenner sind nach den Worten von Schröder aber immer noch Clowns - und zwar über alle Altersstufen hinweg. Kinder liebten es zudem nach wie vor, sich in Indianer, Cowboys und Prinzessinnen zu verwandeln. In Köln ist man nach seinen Worten mit einer „Kölschen Latzhose“ auf allen Karnevals-Festen passend gekleidet. Und wem nichts einfällt für die Garderobe an den tollen Tagen, der kann sich im Internet seine Ideen aus einer ganzen Reihe von Vorschlägen holen: Bei den Online-Versandhäusern tummelt sich etwa das „African Girl“ mit Knochenkette und kurzem Röckchen neben der Stewardess, dem Scheich, dem „Holländer mit Holzklotschen“ und der „sexy Nonne“.