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Sinzig hat eine Tollität: Andrea I. rettet die Session der Närrischen Buben

Sinzig hat eine Tollität : Andrea I. rettet die Session der Närrischen Buben

Um ein Haar hätten die Närrischen Buben in Sinzig ihre 50. Jubiläumssession ohne Tollität feiern müssen. Erst eine Woche vor der Sessionseröffnung hatte die nervenzehrende Suche ein Ende.

Bei der Proklamationssitzung am Samstag wurde das Geheimnis gelüftet: Die Jubiläumsregentin heißt Andrea I.(Klapperich).

Zuvor hatten die Sinziger im nicht ganz vollen Helenensaal ihr diesjähriges Motto „Janz Senzech em Jubiläumsfieber!“ mit Leben gefüllt. Kein Wunder, wurde ihnen doch auch ein mitreißendes Programm geboten. Zu den Höhepunkten zählte Willi Armbröster. Das 83-jährige Büttenurgestein aus Königswinter reimte als „En arme Vollzeitrentner“ wie in besten Tagen.

Aber auch Bauchredner Jürgen Krämer präsentierte sich mit seiner Puppe „Horst“ in Bestform. Eine ganze „Busladung“ voll guter Laune hatte der Kölner Musikzug „Blau-Weiß Altlunke“ mitgebracht. Ebenfalls aus Köln waren „Ne Usjeflippte“ Ralph Kuhn und das Duo „Harry un Achim“ gekommen. Eine Rakete verdienten sich nicht zuletzt die Showtanzgruppe der Närrischen Buben, die als Hexen vom Helenenberg mit ihrem Zauberlehrling ein akrobatisches Feuerwerk abbrannten. Und eine halbe Stunde lang rockte sich das Remagener Panikorchester durch die kölschen Fastelovendshits. Zwischendurch galt es für die scheidende Sentiaca Kristina I. Friedsam sich von ihrem Narrenvolk zu verabschieden. „Das war eine supertolle Zeit, die ich nicht missen möchte“, schwärmte sie von der zurückliegenden Session.

Dann wurde es ernst. Denn sichtlich enttäuscht berichtete Sitzungspräsident Hans-Peter Floter von der sehr zähen Prinzensuche. „Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie schwer es ist, Kandidaten zu finden“. Und weiter: Nicht ein einziger Mann war bereit, den Prinzen zu machen. Das ist eine Affenschande“.

Und so mussten es einmal mehr die Frauen richten. Hatte Kristina I. im vergangenen Jahr als erste Sentiaca überhaupt die Alleinherrschaft im Sinziger Karneval übernommen, ist es diesmal Andrea I. Klapperich, die als Soloprinzessin das Zepter schwingen wird.

Um so größer war der Jubel der Jecken im Saal, die ihrer designierten Regentin inmitten der blaugoldenen Truppe der Stadtsoldaten einen triumphalen Einmarsch in den Helenensaal bescherten.

Mit der Freifrau von Klapperichshausen aus dem Geschlecht der Lind und Lahr stellen zum zweiten Mal in Folge die Sinziger Möhnen die Sentiaca. „Ich bin geplättet. Die ganze Woche über war ich fürchterlich nervös, konnte nichts mehr essen und nicht schlafen“, waren ihre ersten Worte auf der Bühne, nachdem sie die Stadtbeigeordnete Charlotte Hager dem Narrenvolk vorgestellt hatte und zwei Stadtsoldaten der neuen Tollität die kiloschwere Prinzenkette über die Schulter gelegt hatten.

Andrea I. verriet, dass sie zwei Träume gehabt habe. So habe sie immer Funkenmariechen werden wollen. Das sei ihr jedoch nicht gelungen, weil sie keinen Tanzoffizier gefunden habe, der in der Lage gewesen wäre, sie hochzuheben.

„Mein größter Wunsch aber war es, Prinzessin zu werden – und schwuppdiwupp stehe ich hier“, freute sich die neue Sentiaca.