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Karneval in Altenahr: Arche Noah schippert durch den Ort

Karneval in Altenahr : Arche Noah schippert durch den Ort

Möhnen des Weinortes stellen wieder einen jecken Umzug auf die Beine.

Es war keine Sintflut, die gestern Altenahr heimsuchte, sondern nur ein leichter Nieselregen bei vier Grad, aber zur Sicherheit schipperte eine gigantische, hölzerne Arche Noah durch den Weinort. Die war auch schon gut bestückt mit den Altenburger Junggesellen, der „breifressenden“ Damengarde „Aleburjer Breiede“ sowie Zebras, Bären, Giraffen und Schwänen. Doch lange Hälse bekamen am Rathaus nur die spalierstehenden Jecken, die die Hände gen Himmel zum Kamellefangen reckten.

Wieder hatte sich die Möhnentruppe um Beate Herrig ins Zeug gelegt, um am Schwerdonnerstag einen Zug, der vom Roßberg herabrollte, auf die Beine zu stellen. So konnte Ortsbürgermeister und Kommentator Rüdiger Fuhrmann als Clown vom Rathaus-Balkon verkünden: „Das ist der längste Zug, den die Möhnen je hatten.“ Den Akteuren zu wünschen wäre gewesen, dass mehr Zuschauer den Weg gefunden hätten.

Zu den Fans, die die Fahne hochhielten, gehörten auch Verbandsbürgermeister Achim Haag - „verkleidet“ mit wärmender Wollmütze - und sein Vorgänger Hermann Heiser mit Melone. Aber auch Rolf Pitzen nebst Frau und Freunden hatte sich mit seiner „Musik to go“ im Rucksack wieder in „Krüzberch“ zu Fuß auf den Weg gemacht, um „de Spass all“ zu haben.

Nah am Wasser gebaut hatte auch die lustige Truppe von Bernadette Marhöfer. Sie paddelten mit dem „Müllemer Böötchen“ durchs Ahrtal und sangen lauthals „da simme dabei“. Ebenso mit von der Partie: „Sweet Simone“ mit der Schubkarre oder „Pretty Petra“ mit pinken Bauhelmen.

Die bunte Gruppe um Christa Storch wollte den Bauarbeitern am Roßberg zeigen, wie's richtig gemacht wird. „Wir machen den Roßberg fertig. Wir schaffen das.“ Als „Die drei Damen vom Grill“ grüßten die Männer um Christian Storch aus dem Hause Assenmacher, brachten aber statt Pommes rot-weiß dann doch lieber Süßes unters Volk.

Und dann gibt es ja noch böse Zungen, die behaupten, dass Weihnachten das einzige ist, was zwischen dem 11. 11. und Aschermittwoch stört. Ob das die Motivation für die Anne-Mathar-Truppe war, als geschmückte Tannenbäume daher zu kommen? „Mir Jecke sin total verrückt, de Baum is immer noch geschmückt“ verkündeten sie froh gelaunt. Ebenso „joht dropp“ war das Kinderdreigestirn der Karnevalsfreunde Altenahr. Hatten es sich tags zuvor beim GA-Prinzenempfang mit „Ohne Dom, ohne Rhing, ohne Sunnesching“ in die Herzen der Gäste gesungen (der GA berichtete), so schunkelten Prinz Stephan I., Jungfrau Amelie I. und Bauer Fabian I. auf ihrem Festwagen, was das Zeug hielt.

Unersättlich gaben sich die Frauen vom Schüttes, sprich der Weinbergstraße, denn sie hatten sich als grüne Raupen Nimmersatt durchs Weinlaub gefuttert.

Auf grüne Blätter der etwas anderen Art standen die Altenahrer Junggesellen von 1820, denn sie feierten auf ihrem zur Cocktailbar umfunktionierten Wagen eine Bob-Marley-Reggae-Party und rauchten mit Rasta-Perücken zu „No woman, no cry“ den ein oder anderen Joint. Ansonsten waren es wohl legale Substanzen, die sie unter dem Jubel der kleinen und großen Jecken in Altenahr verteilten.