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Auch Schnarchbären bringen jeckes Publikum auf Trab

Auch Schnarchbären bringen jeckes Publikum auf Trab

Närrische Buben bieten in Sinzig ein Programm mit viel Abwechslung - Möhne machen sich über lang Ondebotz lustig

Sinzig. (lz) Viele fantasievolle Kostüme im fast voll besetzten Helenensaal, ein bestens aufgelegtes Prinzenpaar mit kompetent jeckem Hofstaat und jede Menge "Schnarchbären" und Orden für die Akteure: In Sinzigs altehrwürdiger Narrhalla boten die Närrischen Buben am Samstag bei ihrer großen Kostüm- und Bärensitzung ein bunt gemischtes Programm.

"Es och verröck de janze Welt, mir fieren wie et os gefällt", lautete das Motto. Neuerung in dieser Session: Diese erste Sitzung in der "klassischen Aufmachung" wird auch die Einzige sein. Denn am 11. Februar ist im Helenensaal Karnevalsparty statt Sitzung angesagt. Die Bühne und auch das Foyer im Saal sind einfach zu klein. Zumindest dann, wenn der Nachwuchs der Buben aufmarschiert.

Mit Elferrat zogen auch die kleinen Funken und Kadetten ein, und auf diesen blaugelben Nachwuchs ist nicht nur Sitzungspräsident Hans-Peter Floter richtig stolz. Für den Tusch an der richtigen Stelle und die passende Schunkelmusik sorgten einmal mehr Willi Welsch und seine Rhein-Ahr Spatzen.

Der Eisbrecher in der Bütt war kurzfristig eingesprungen. Alexander Kurp, Pastor in Heimbach-Weis, kam als "Vikar aus dem Westerwald" daher. Und der Vollblutkarnevalist von Kindesbeinen an vertrat Papa Karli Kurp bestens. Prinz Dirk II., Freiherr von Löschzughausen und ihre Lieblichkeit "Sentiaca" Tanja I. (Ehepaar Sauer) hielten mitsamt Hofstaat und den Stadtsoldaten einen heftig umjubelten Einzug.

Hofmarschall ist mit Andreas Braun der Zugführer der Sinziger Wehr, um die Finanzen kümmert sich als Säckelmeister Torsten Hirte und persönlicher Adjutant des Prinzen ist Hennes Ody. Als Hofdamen fungieren Tina Braun, Heike Ody und Anne Thormann.

Und was auf die Jecken in der restlichen Session zukommen wird, wurde bei der Verlesung der närrischen Paragrafen deutlich. Da wurde zum Beispiel angemahnt, dass die prinzliche Wohngegend im Bereich Kalktrumstraße/ Milchgasse in Zukunft in "Sauereck" umzutaufen sei.

Einen glänzenden Auftritt hatten zuvor die Sinziger Möhnen hingelegt. In einer von Agnes Demmer gekonnt moderierten Modenschau demonstrierten sie die vielfältigen Verwendungen eines Unverwüstlichen und jetzt wiederentdecken Kleidungsstückes. Von der Serviette, zum Bolero oder zur Servierschürze mit eingebauten Trinkgeldschlitz, die "lang Ondebotz" war bei der hervorragend umgesetzten Idee der Möhne das Objekt schlechthin.

Zur jeweiligen Funktion passend gab es dann die entsprechenden Karnevalshits. Die Abteilung Tanz war bestens vertreten. Da kamen die Jungs und Mädels der Stadtsoldaten bei ihrem Showtanz als Indianer in schönen Kostümen daher, Blue Velvet aus Bad Bodendorf überzeugte als die "Piraten von der Ahr" mit ihrem Showtanz, und die Akro-Girls aus Rheinbrohl bewiesen bei ihren Pyramidenbauten, dass es bei der Bühne auch in der Höhe nicht so weit her ist.

Weitere Höhepunkte waren in der Bütt natürlich das Gag-Feuerwerk von Kurt Gerharz als Mann von Welt, die mit viel Musik vorgetragenen Gespräche der Ahrtalblömchen und die Stimmungssongs von "Die drei im Frack" aus Euskirchen. In der Sparte Stimmungsmusik hatten die Buben in diesem Jahr die Musikalischen Musketiere aus Köln aufgefahren.

Eine Wunschgruppe von Sitzungspräsident Floter, die noch einmal so richtig auf das Stimmungsbarometer hochdrückten. Und beim großen Schunkelwalzerpotpourri zum Finale lächelte auch Bubenchef Jürgen Fleischmann zufrieden über eine sehr flotte Sitzung.