Session 2012/2013 : Beate Körtgen regiert in Bachem
BACHEM Die Proklamation im Winzerverein sorgte mit viel Lokalkolorit für Stimmung. Festzug startet erstmals schon Samstag vor Weiberfastnacht.
Die Dorfschänke heißt ab sofort "Zur jecken Zuckerpuppe", die Funken werden laut närrischer Gesetzgebung "zuckrige" Lieder singen, und ordentlich Kamelle soll es auch regnen. Fest steht: Die Session in Bachem wird süß. Nicht nur weil die Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß wieder eine Tollität hat, sondern auch weil sich in deren Berufsleben alles ums Thema "Zucker" dreht: Bachems neue Prinzessin Beate II. Körtgen ist Ernährungs- und Diabetesberaterin.
Als solche verordnet sie aber nicht Enthaltsamkeit oder Abspecken für die KG sondern Auftrumpfen mit allem, was der Bachemer Karneval so zu bieten hat. Los damit ging es schon bei der großen Prunk- und Proklamationssitzung am Samstag im mit feierfreudigen Jecken prall gefüllten Winzerverein.
Mit Schwung legten die Funken beim "Allemanntanz" vor, und Solomariechen Janina Fels fegte zu "Mein kleiner grüner Kaktus" über die Bühne. Dass auch etwas ältere Semester noch Power haben, demonstrierten die Formation "Backespower" mit neuem Piraten-Programm. "Was sollen wir trinken?", fragten sie in einem ihrer Songs, und überhaupt war das Kneipen-Thema stark vertreten: Als Köbesse präsentierten sich die Herrn und im Dirndl die Damen im mit einer "Rakete" belohnten Sessionstanz der "Bachemer Merle".
Außerdem verlegten die Fun Girls die Muppetshow in die Dorfschänke und spickten sie mit viel Lokalkolorit. Zum Lachen brachten die "Ahrtalblömche" und Büttenredner "Bolle" aus Wehr, der unter anderem wusste, warum die Romantik in mancher Ehe irgendwann "flöten" geht: "Das liegt daran, dass man sich auch morgens sieht." Keine Probleme hatte das Duo "Jeckediz", die Jecken im Saal auf die Beine und sogar auf die Stühle zu kriegen vor Begeisterung. Und mit der Musik der "Ahr-Talente" wurde die Stimmung gehalten bis nach Mitternacht. Zwischendurch wechselte die Senatskette von Norbert Natschke zu Petra Jäger.
Die immer gut aufgelegte Sitzungspräsidentin Michelle Skruth überreichte die ersten Sessionsorden an Willi Hoffmann, der vor 23 Jahren Prinz war, und traditionell an den KG-Vorsitzenden, Achim Assenmacher. Sie kürte auch die neue Tollität.
Die neue Prinzessin freute sich, die erste Frau in der Männerrunde der bisher neu proklamierten Kreisstadt-Tollitäten zu sein. Außerdem ist sie so alt wie die KG, nämlich Jahrgang 1960, kennt die Bühne und öffentliche Auftritte auch von ihrer Zeit als Burgundia 1980/81 her, und ist dem Karneval schon lange verbunden: Sie ist die Mutter von Funkentrainerin und Kassiererin Julia Quandt und hat die Funken jahrelang zu ihren Auftritten gefahren.
Fahren lassen darf sich Prinzessin Beate II. beim Karnevalsumzug in Bachem, der erstmals nicht am Veilchendienstag, sondern von nun an immer am Samstag vor Weiberdonnerstag für die Jecken rollen soll. Vormerken sollten sich alle Karnevalisten also Samstag, 2. Februar, ab 15.11 Uhr. Und nach dem Treiben auf der Straße geht es zur Party mit Livemusik in den Saal des Bachemer Winzervereins.
