Flotte Sprüche und spektakuläre Tänze
Narrenzunft serviert den Remagener Jecken bei der großen Prunksitzung ein Programm der Extra-Klasse - Huusmeister vom Bundesdaach wissen was Neues von Angela Merkel - Fulminanter Einzug von Prinz Guido I.
Remagen. (wtz) Ausverkauftes Haus hieß es am Samstagabend in der Remagener Rhein-Höhner-Halle, der närrischen Hochburg am Schulzentrum. Die Narrenzunft feierte die große Prunksitzung, und versprachen den gut 550 kostümierte Jecken einen Abend voller Hochgenuss.
Die Gäste wurden nicht enttäuscht, denn die Narrenzunft hatte ein Programm der Extra-Klasse zusammengestellt. Mit einem fulminanten Einzug enterte Prinz Guido I. (Selbach) samt Hofstaat die festlich geschmückte Halle. Begleitet vom Husarencorps Grün-Weiß aus Linz ließ er sich von seinen närrischen Untertanen feiern, verteilte Bützje un Strüssje, ganz wie es sich für einen spendablen Regenten gehört.
Begrüßt wurde er auf der großen Bühne von den beiden Sitzungspräsidenten Marc Metzger und Kenny Heydecke, dem Remagener Garanten-Duo für flotte Sprüche und unkonventionelle Moderation. Als Eisbrecher fungierte ausgerechnet ein Düsseldorfer. Aber Manfred-Martin Nutsch-Mai brillierte in seiner Rolle als Manni der Rocker in knallenger Jeans und schwarzer Lederjacke.
Als 130-Kilo-Mann wusste er von so mancher fehlgeschlagenen Diät zu erzählen. Gardetanz der Spitzenklasse präsentierten die Westerwaldsterne aus Uckerath. Gleich mehrfach hat die Formation den Titel des Deutschen Meisters geholt, und das zu Recht. Spektakuläre Flugelemente ließen den Narren im Saal den Atem stocken, auch bei den Flugeinlagen mit Prinz Guido.
Gleiches gilt aber auch für die Formation von Rot-Weiß Vettelschoß, Europa- und Weltmeister. Ein Heimspiel absolvierten die Blau-Weiß-Roten, die Stadtsoldaten der Römerstadt. Unter dem Kommando von Martin Tillmann zeigten die Gruppen, dass sie in Sachen Tanz und Musik Hervorragendes einstudiert hatten.
Klaus Leicher führte die Prinzengarde auf die Bühne, und die Twirling Sticks, trainiert von Ramona Ruhmann, begeisterten mit ihrem Leuchtstab-Tanz. Den aktuellsten politischen Report aus der Regierungsstadt Berlin lieferten die beiden "Huusmeister vom Bundesdaach", alias Frank Fander und Axel Foppen, in der Rhein-Höhner-Halle ab.
Die beiden Männer wussten daher als Experten für Politik auch gleich die Erklärung für die vielen Dienstfahrten von Kanzlerin Merkel: Nämlich die Stimme aus dem Navigationsgerät des Autos, die da immer wieder zu ihr sagt: "Sie haben ihr Ziel erreicht".
Alle Hände voll zu tun hatte an diesem Abend Zeremonienmeister Jürgen Henkel, der hinter den Kulissen für einen reibungslosen Ablauf des dicht gepackten Programms sorgte und versuchte, das an Zeit einzuholen, was die beiden Sitzungspräsidenten mit ihren spitzen Zungen an Verspätung einspielten. Nachdem Ham & Egg mit einer Travestie-Show der Spitzenklasse begeisterten, läutete die Pipe Band aus Koblenz die letzte Runde auf der Bühne ein.
Den musikalischen Schlusspunkt eines fröhlichen Abends gestalteten die Ratsherren Unkel mit Stimmungsmusik der kölschen Art. Das Licht wurde erst weit nach Mitternacht ausgeschaltet, denn zum letzten Schluck versammelten sich die Narren rund um die Sektbar im Foyer der Halle.
