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Untergangsstimmung sorgt für Jubel: Galasitzung in Bad Breisig

Untergangsstimmung sorgt für Jubel : Galasitzung in Bad Breisig

Viel Lokalkolorit bei der Bad Breisiger Galasitzung. Verbandsbürgermeister und Stadtbürgermeisterin wurden auf die Titanic geschickt.

Eigentlich zeichnete Irmgard Köhler-Regnery ein Untergangsszenario. Doch beim Auftritt der "Ähn us Jönnerschdorf" bei der Galasitzung der Bad Breisiger Karnevalsgesellschaft "Mir lossen ohs net bang maache" blieb einmal mehr kein Auge trocken - vor Lachen.

Man nehme Verbandsbürgermeister Bernd Weidenbach als Leonardo di Caprio, Stadtbürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch als Kate Winslet und die nicht mehr verkehrende Fähre der Quellenstadt als Titanic. Das alles kombiniere man mit einem entsprechend bearbeiteten Filmplakat und der prekären Haushaltslage Bad Breisigs - und das Narrenvolk in der Jahnhalle stand Kopf. Dabei hatte sich Köhler-Regnery erst noch beschwert, dass das vergangene Jahr nichts Spektakuläres geboten habe, trotz Bundestagswahlkampf: "Da war jeder Cliffhanger in der Lindenstraße spektakulärer."

Doch dann habe das Wort "Urnengang" für die SPD eine ganz neue Dimension bekommen. Nicht nur in Berlin, auch in heimischen Gefilden machte sie schließlich Aufsehen erregende Themen aus: von liebestollen Balkonstürzen bis zum Streit um vorzeitig entfernte Wahlplakate. Bei ihren gut gelaunten Zuhörern punktete sie mit eigenen Ideen für Wahlplakate für Lokalpolitiker unterschiedlicher Couleur und natürlich mit ihrer Version von Titanic. Dafür gab es die erste Rakete des Abends. Auch Alexander Kurp als "ne närrische Pastor" stieg wieder in die Bütt seiner Heimatstadt und erntete reichlich Lacher. Er wunderte sich unter anderem, wie Angela Merkel so lange Bundeskanzlerin sein kann, "mit nur zwei Anzügen". Auch die Sondierungsgespräche in Berlin waren ihm ein Dorn im Auge: Kurp forderte statt Jamaika- eine Sahara-Koalition: "Alle in die Wüste".

Tanzpaare in Bestform

In den Westerwald zog es einen Heiratswilligen auf Brautschau bei den Poppelsdorfer Schlossmadämchen und Schlossjunkern, die beim flotten "Tanz-Theater" Geschichten von Colonia und dem 1. FC Köln erzählten. Beim Neuwieder Männerballett "Heiße Socken" hatten Herren im Alter von 22 bis 72 Jahren als "Robin Hood" ungewöhnliche Hebefiguren drauf und machten Pyramiden so hoch wie es die Bühne zuließ.

"Blau un Rut" feierten die Jecken in der Jahnhalle nach einem neu komponierten Lied nicht ohne Grund: Die Bad Breisiger Blau-Roten Funken wurden ein Jahr nach der KG der Quellenstadt gegründet und feiern somit in 2018 ihr 125-jähriges Bestehen.

Das Tanzpaar der Blau-Roten Funken, Lisa Schäfer und Constantin Klee, präsentierte sich zum Jubiläum ebenfalls in Bestform. Auch zum Showtanz des Bad Breisiger Damenkomitees unter dem Motto "Die Schöne und das Biest" hatten Prinz Michael I. und Prinzessin Silke I. (Ehepaar Matern) und ihr Hofstaat, die auf der Bühne alles hautnah verfolgten, gut lachen.

KG-Vorsitzender Markus Feix begrüßte umringt vom Elferrat in neuen "Konfetti"-Anzügen auch die Brohler Tollitäten und die "Meninas" aus Westum. Die heimischen "Skylight Majorettes" fehlten nicht, und um den Nachwuchs ist auch keinem bang: Die Karnevalisten freuen sich über so viele Kinder, dass sich die Kadetten zu ihren Gardetänzen in zwei Gruppen aufgeteilt haben.