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Kölsche Bands geben sich die Klinke in die Hand: Herrensitzung der Ahrweiler KG im Bürgerzentrum

Kölsche Bands geben sich die Klinke in die Hand : Herrensitzung der Ahrweiler KG im Bürgerzentrum

Das Helmut-Gies-Bürgerzentrum in Ahrweiler hat im Karneval schon einiges auszuhalten. Am Sonntag waren dort erneut 570 Narren außer Rand und Band. Alles Männer. Es war Herrensitzung der Ahrweiler KG angesagt.

Zur besten Frühschoppenzeit standen im Saal bereits Dutzende Pittermännchen auf den Tischen. Mit einem solchen marschierten auch die beiden AKG-Köbesse Udo Willerscheid und Udo Groß auf die Bühne, Prinzessin Marlene I. griff zum Hammer und brachte mit einem gezielten Schlag das Bier zum Laufen.

Das überwiegend kölsche Programm, das trotz angesagter Dauerparty sogar ein paar Redner vertrug, konnte starten. „Lasset die Spiele beginnen“, so der kurze Aufruf von Prinz Rolf I., der seine Prinzessin auf die Reise zu einer Mädchensitzung nach Beuel schickte. Die Männer wollten ja unter sich sein, um zunächst einmal die Darbietungen der großen Funken der AKG und des Duo-Tanzpaares der KG Rot-Weiß aus Unkelbach zu bewundern.

Das Mikrofon schnappte sich mit Dieter Röder ein Mann aus der ersten Garde der Kölner Redner. Der trockene Humor des 76-Jährigen kam an. Wie der Bericht über seinen jagenden Freund, der das Bild seiner Frau zwischen die Geweih-Trophäen an die Wand hängte: „Das ist der größte Bock, den ich im Leben geschossen habe.“ Da hatte es eine Stunde später „Ne Ussjeflippte“ (Ralph Nuhn) schon schwerer. Doch von seiner Frau wusste auch er zu berichten: „Wir sind seit 30 Jahren verheiratet, jedes Jahr kam ein Kilo dazu.“

Was immer ankommt, ist Musik. Dafür sorgten als erstes die Rabaue. Als der Funke übersprang, rockten sie den Saal und machten musikalisch klar: „Die Nacht ist nicht zum Schlafen da.“ Mit alten Paveier-Hits aus seiner Feder begeisterte Micky Brühl mit seiner neuen Band: „Ich hann de Musik bestellt“ oder „Schön ist das Leben“. Brühls neue Combo wartete ebenfalls mit toller Musik auf. Ein Schunkelhammer: „Zo Fooss noh Kölle“.

De Boore versuchten sich an Samba und luden zum „Fastelowend am Strand“ ein. Immer noch ein Gassenhauer ist ihr „Ruut sinn de Ruse“. Aus Blom un Blömcher wurden Die Blömcher, nachdem Hannes Blum in den Ruhestand gegangen war. Sohn Oliver leitet jetzt das Trio, das mit seinem neuen Konzept der Persiflage ein wenig zu spät auf der Bühne stand – da fiel das Zuhören schon schwer.

Ganz anders war das bei Cöllner: Die Band sang nicht nur von der „Winzerin vom Rhein“, sie hatte die Männer im Saal auf ihrer Seite und meinte: „Die janze Welt hürt zo“. Und dann gab es noch etwas fürs Auge. Zwei Dutzend bildhübsche Mädchen bilden das Tanzcorps der Kölnischen KG. Sie sind sehr viel besser bekannt als die Cheerleader vom 1. FC Köln. Mit ihrer Mischung aus Cheerleading und akrobatischem Showtanz hatten sie die Männer im Nu um die Finger gewickelt.