1. Narren-News
  2. Ahr&Rhein

Karnevalszug: In Oberbreisig stechen die Bienchen nicht

Karnevalszug : In Oberbreisig stechen die Bienchen nicht

Wandernde Blumentöpfe, nicht stechende fesche Bienchen, Hexen mit nicht gerade unauffälligen Nasen, Musik und schmucke Tänzerinnen: Bei strahlendem Sonnenschein ließ der Karnevalszug in Oberbreisig einmal mehr keine Wünsche offen.

Frösche, Bären, Piraten, FBI-Agenten, Teufel oder Bauern: Bunt war die große Schar der Freunde des Bad Breisiger Straßenkarnevals, die an den Fuß der Pfarrkirche Sankt Viktor gekommen waren, um dem vorbeiziehenden Zug jubelnd die Reverenz zu erweisen. Gekommen waren auch Verbandsbürgermeister Bernd Weidenbach und Stadtbürgermeisterin Gabriela Hermann-Lersch, die ihren Spaß am närrischen Treiben hatten.

Das wurde eingeleitet vom Spielmannszug, den Dragonern, den Majoretten, den Minifunken, den Funken und der staatsen Garde der Stadtsoldaten, die den Zug anführten. "Me lossen os net bang mache..." lautet deren Motto. Bei so viel Mut und so wohlbehütet hatte die unmittelbar folgende Bad Breisiger Brunnenkönigin Maren natürlich nur Veranlassung, aus ihrer von zwei Apfelschimmeln gezogenen Kutsche zu strahlen.

"Ob Oktoberfest oder Karneval, ganz egal, wie feiern jedes Mal", war die Devise bei den Oberbreisiger Junggesellen, die mit einem hübsch dekorierten Prunkwagen mit von der närrischen Partie waren. Das waren auch die "Lehmdeuwele", die kräftig auf die Pauke hauten.

Gar eine ganze Blumenwiese hatten die gelb-schwarzen Majas mitgebracht. Die summenden Bienen verteilten diesmal nicht fleißig Nektar, sondern Kamelle. Die gab es auch von den Froschkönigen, die zudem noch Hochprozentiges ausschenkten. "Bei jenooch Bützerei es bestimmt ene Prinz dabei", versprachen die Herren auf ihrem Wagen. Ob es in Einzelfällen wirklich zu den angekündigten Verwandlungen vom Frosch zum stattlichen Prinzen gekommen ist, war in Oberbreisig nicht auszumachen.

Eine optische Verwandlung hätte man sich allerdings durchaus auch bei den Kesselberg-Hexen gewünscht, die den Zug "schmückten". Dank ihrer langen und gekrümmten Nasen waren die Damen schon von Weitem zu erkennen. "Wir sind extrem schön", versicherten sie zur Verblüffung so mancher Männer.

Wenn man keinen eigenen Karnevalsprinzen hat, dann holt man sich halt einen, meinten die "Raumfahrer": "Von unserem Himmelsritt bringen wir unseren Prinzen mit", erklärten die Allexperten und verwiesen auf eine auf dem Wagen thronende außerirdische Tollität. Ganz mit den Füßen auf der Erde blieben indes die "Blumen im Topf". Alles andere als verwelkt waren die in braunen Tonbehältern sprießenden Oberbreisiger Pflänzchen, die ihr Wachstum eigentlich schon hinter sich haben, an Weiberfastnacht aber noch einmal so richtig erblühten.

Den Abschluss des Zuges bildete "Käpt`n Blaubär" mit seinen Freunden, die mit ihrem Schiff in närrische See gestochen waren. Statt Kabeljau und Makrele gab es für die begeisterten Zugzuschauer kleine Blumensträußchen, die nach der großen Straßennarrenschau zu Hause in die Vasen gestellt werden konnten.