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Karneval in Heimersheim: Mit Eiffelturm und Eiskanal

Karneval in Heimersheim : Mit Eiffelturm und Eiskanal

Mehr als 1000 Teilnehmer bringen reichlich jecke Botschaften in den Ort.

Dass sie aus allen vier Himmelsrichtungen zum Heimersheimer Zoch auflaufen würden, war programmiert. Schließlich ist Prinz Rüdiger I. (Heckele) der stellvertretende Vorsitzende der „Närrischen Landskroner“, wohnt in Löhndorf und pflegt enge Kontakte nach Frankreich. Da rückten Orte und sogar Nationen enger zusammen. Dazu passte, dass auch Kinderprinzessin Ilaria (Di Cicco-Uselli) internationale, nämlich italienische, Wurzeln hat und Kinderprinz Leon (Schaefer) sich zum Umzug von seinem Vater, Zugleiter Helmut Schaefer, Musik aus allen Nationen gewünscht hatte.

Eigens aus Südfrankreich und mit Bekannten aus Belgien, Schweden und Deutschland war Patricia Basalo zu Ehren ihres Vaters, Prinz Rüdiger, angereist. Der durfte sich über Familienangehörige und Freunde als wandelnde Eiffeltürme mit Baguettes unterm Arm freuen ebenso wie über die Heimersheimer Pfauenfrauen, die in Grün und Blau schillerten, und die Löhndorfer Möhnen, die ihn mit Rosen grüßten.

„Vorsicht: Bitte nicht blasen“ baten derweil die Gimmiger Backeslämpchen, die als prächtige Pusteblumen auflebendem Wind trotzten. Der strahlende Sonnenschein während des ganzen Umzugs ließ indes die silbernen Körper der Roboter aus Green noch mehr glänzen. Besonders farbenfroh wehte das Gefieder der Paradiesvögel des Ehlinger Tischtennisvereins. Als schwarze Ritter war der Stammtisch „Herrlicher Fernblick“ mit von der Partie, und in schwarzen Overalls mit gelben Helmen waren die Hundefreunde Heimersheim als Bergleute aus der Grube gekommen.

„Bunt statt braun“ propagierten aus aktuellem Anlass die rund 60 Hippies der „Ahrtaler Gartenfreunde“. Ihr „Boat of love“ zierte eine Friedensflagge und der Spruch: „Liebe, Toleranz und Offenheit nicht nur zur fünften Jahreszeit“. Nicht minder imposant waren einmal mehr die rund 55 Kellerkinder: In Jamaika-Farben und mit Rastamähnen bevölkerten sie ihren rollenden Eiskanal samt einsatzfähigen Bobs. Damit erinnerten sie nicht nur an ihre Entstehung aus einem Motorradclub vor 41 Jahren und ihre Vorliebe für fahrbare Untersätze, sondern auch an die erste jamaikanische Bobmannschaft bei Olympia 1988 in Kanada.

„Die Magie von Las Vegas“ brachten die Showtänzer von „One dream“ in Roulette-Röcken mit. Märchenhaft mit Rotkäppchen und Co. gaben sich die Sportler der SG Landskrone. Nicht nur einer, sondern etliche Prinzen umringten die „Prinzenrolle“ der Tänzer von „Rio Palace“. Erstmals dabei waren „Veer fitte Föttche“ als Seniorinnen mit Rollator, die sich als „Ungenutztes Potenzial“ fühlten. Premiere feierten auch die Clowns in Tüllröcken der neuen Formation „Headlights“. Kölsche Tön und Farben griffen die Heimersheimer Möhnen auf und passten damit ganz zum Funkenheer und zum Rot und Weiß der Heimersheimer Karnevalsgesellschaft, die mit ihrem Umzug mit mehr als 1000 Teilnehmern noch mehr feierlaunigen Jecken am Straßenrand viel Frohsinn bereitete.