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Prunksitzung der KG Narrenzunft Remagen von 1933: Narren feiern mit Trömmelchen, Tanz und Tollität

Prunksitzung der KG Narrenzunft Remagen von 1933 : Narren feiern mit Trömmelchen, Tanz und Tollität

Mit einer knapp fünf Stunden langen Prunksitzung hat die Große Karnevalsgesellschaft (KG) Narrenzunft Remagen von 1933 am Samstag den Höhepunkt ihres Saalkarnevals gefeiert.

Gespickt mit zwei wohlplatzierten Büttenredner standen in diesem Jahr besonders Musik und Tanz im Mittelpunkt des närrischen Treibens. Die Besucher zeigten sich begeistert und füllten auch den letzten Platz in der ausverkauften Remagener Rheinhalle.

Pünktlich um 19 Uhr begrüßte am Samstag Martin Dinkelbach, Vorsitzender der KG, die Gäste im Saal und schon brach der erste Höhepunkt in großem Prunk über die Narren herein. Flankiert von den Magic Dancers und der Prinzengarde Remagen hielt Kinderprinzessin Emily Vanessa I. mit Hofdame Hanna Maria ihren Einzug zusammen mit den „Gardepänz der Prinzengarde“. An die Jugend schlossen sich die alten Hasen an: der Elferrat mit Sitzungspräsident Guido Selbach.

Nach derart karnevalistischem Glanz hieß es mit dem nächsten Künstler erst einmal ordentlich die Stimmbänder ölen. Björn Heuser brachte die Halle mit seinen Mitsingliedern zum Beben. Umjubelt erklomm die Tanzformation „Bachemer Merle“ die Bühne. Ganz in rot und weiß gehalten reichten ihre Hebefiguren zu urkölschen Hits wie „Leev Marie“ von den Paveiern über „Mir sin jedäuf met 4711“ von den Klüngelköpp bis hin zu „Dat es Heimat“ von den Räubern bis unter die Decke der Halle. Besonders die Wurffiguren und eine dreistöckige Pyramide kamen bei den Remagenern besonders gut an. Zahlreicher Applaus war ihnen sicher und so war eine Zugabe Pflicht.

Neben dem Tanzen blieb aber auch die Bütt nicht verwaist an diesem Abend. Als „Dä Knubbelisch vum Klingelpütz“ verband Ralf Knoblich gekonnt rheinisches Gemüt und preußisches Beamtentum, redete sich in seine kölsche Zunge auch einmal einen Knoten und sorgte für wohlige Lachmuskelkrämpfe. Lokalkolorit gab es mit Ingrid Efferz als Clown „Rico Magus“. Ihre mit großen Ohren aufgeschnappten Geschichten aus dem Remagener Umland sorgten für zahlreiche Schmunzler.

Der Clown berichtete von chaotischen Begebenheiten auf einem Ausflug des Elferrates und kritisierte die oft zähen Verhandlungen im Ortsbeirat um neue Straßennamen, die am Ende doch nur zu unbefriedigenden Ergebnissen führen. Ruhig im Saal wurde es, als der Clown Missstände in der Welt ankreidete und grundsätzlich wurde. Der Karneval gewährt eine Freiheit, „die von keinen Trumps, Islamisten und AfDs dieser Welt kaputt zu machen ist“.

Mehr als einmal brandete großer zustimmender Applaus auf. Die letzten beiden Stunden der Sitzung waren dann wieder ganz in musikalisch-tänzerischer Hand. Aus dem benachbarten Oberwinter war die Hafengarde mit ihrem Tanzcorps zu Besuch gekommen und die Ahrtalente sorgten für beschwingte Rhythmen. Zum Höhepunkt gaben sich Profis des Kölner Karnevals die Ehre: die „Funky Marys“. Erst weit nach Mitternacht fand der Abend karnevalistischer Höhenflüge sein Ende.