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Ganz Heimersheim ist aus dem Häuschen: Radedolle Mäuse und zuckersüße Schnittchen

Ganz Heimersheim ist aus dem Häuschen : Radedolle Mäuse und zuckersüße Schnittchen

Die Narren sind wisch und weg für ihre Tollitäten. Mitarbeiter des Rathauses lösten Paragrafen ein und kamen als Blumenkinder daher.

Der Greener Freundeskreis wäre vorbereitet gewesen, falls „Sturm-Tief Thomas“ doch noch mal zugeschlagen hätte. Die als imposante Ballonfahrer-Riege beim Umzug der Heimersheimer Karnevalsgesellschaft (KG) „Närrische Landskroner“ für Furore sorgenden Karnevalisten hatten eigens die Ballastsäcke an ihre rollenden Körben beschwert und die Streben an ihren Flugkonstruktionen verstärkt. Aber die Sonne lachte und mit ihnen Erwachsenen-Tollität Manuel I. Busa und Kinderprinz Bastian I. Gäb, die es ordentlich Kamelle regnen ließen. Dabei gab es auch viel Süßes zu gucken, als etwa die Gimmiger Möhnen als Sahneschnittchen samt rollender rosa Riesentorte aufliefen. Nicht nur wettermäßig etwas bewirkt hatten bestimmt die „Glücksbringer“ der Hundefreunde Heimersheim: Schornsteinfeger mit Schweinchen- und Kleeblatt-Bemalung.

Die Wahrsager vom TTV Ehlingen mit ihren Kristallkugeln auf den Köpfen hatte es sicher schon vorher gewusst: Es würde ein lustiger Tag, und dem Prinzen sagten sie sogar eine rosige Zukunft voraus. 39,7 Grad zeigte das Thermometer der Gruppe „B3“, die als Dr. Sommer oder Dr. Hollywood in weißen Kitteln baten: „Lass mich Arzt, ich bin durch“. Ganz schön warm wurde es auch den zwei Mäusen, die im überdimensionalen Hamsterrad auf dem Kellerkinder-Wagen unablässig „durchdrehten“: Raderdoll trieb es drum herum eine Mäuseschar, die zudem Käse dabei und einen vermeintlichen Menschen in die Falle gelockt hatte: „Aus die Maus“ oder auch „Haus der Maus“ war da als Wortspiel zu lesen. Hier tanzten die Mäuse, dort feierten Willis People bei Hüttengaudi, und irgendwo dazwischen hatte die siebenjährige Lara den Stammtisch „Sinziger Straße“ zu seinem Umzugsmotto bewegt: Hexen und Zauberer.

Ein bisschen magisch war es wohl, wie die Ahrtaler Gartenfreunde mit rund 100 Jecken am „Zoch“ teilnahmen oder wie die Schützenbruderschaft unter anderem mit Pickelhauben und Holzgewehren in Kaiser Wilhelms Zeiten entführte. Ohne Zaubertrank à la Miraculix kam die Gruppe Rio Palace laut Eigenaussage bei ihren Showtänzen aus, und mit „Heinzelmä(d)nnchen“ im Umzug konnte sowieso nichts schief gehen. Krumm indes ging die bucklige Verwandtschaft des Prinzen, denn diese „beugte“ sich im wahrsten Sinne den närrischen Paragrafen von Manu I. Busa und sorgte zugleich für noch mehr Weiß und Rot im Rot und Weiß des Heimersheimer Funkenheers, denn schließlich sind das auch die Vereinsfarben des VfB Stuttgart, dessen Fan der Prinz ist.

Ebenso verfügt hatte er bei Amtsantritt, dass die Kollegen von der Verwaltung der Kreisstadt als Blumenkinder mitliefen. Bürgermeister Guido Orthen nahm sich da nicht aus. Erstmals beim Umzug hatten sich die Vereinskollegen des Prinzen vom Ehlinger Backesverein mit eigens beschafften Vereinsschürzen eingereiht. Und klar, dass auch SG Landkrone, Junggesellen und die Heimersheimer Möhnen mitmischten und die Elferatsfrauen sogar mitwischten: In Putzkittel und mit Spülschwamm-Schleifen und Geschirrtuch-Kopfschmuck waren sie „wisch und weg“ für die Tollitäten: Auch wenn das Heimersheimer Narrenvolk Ausdauer beim Feiern bewies und damit das Motto des Kinderprinzen bestätigte: „Der Heimesche Karneval hält uns alle fit.“