1. Narren-News
  2. Ahr&Rhein

Weibersitzungen im Kreis Ahrweiler: So schön können Möhnen sein

Weibersitzungen im Kreis Ahrweiler : So schön können Möhnen sein

Saalkarneval hat einen ganz großen Vorteil. Das Wetter ist den Jecken wurst. Dafür Sahnekuchen, Kaffee und ein perlendes Etwas im Glas umso lieber. Vor allem, wenn's so richtig gemütlich wird. Und das ist das Markenzeichen des Wiever-Fastelärs an Rhein, Ahr und auf der Grafschaft.

So in Holzweiler, wo traditionell im Jugendheim geklaaft und gelacht wird. Dort feierten die Möhnen um Monika Röhn ihr 66-jähriges Bestehen mit Pisa-Test und Litanei, bei der durchaus auch vorkam, dass fremde Männer nicht in Möhnen-Betten gehören. Amen. Im Gemeindesaal von Dernau holten die Möhnen das Lasso raus. „Querbeat“ rockten die Ladys ab, jubelten dem Bad Neuenahrer Dreigestirn zu, überhäuften das Walporzheimer Männerballett und Funken jeden Alters mit Beifall. In Ahrweiler kochte indes das Helmut-Gies-Bürgerzentrum. 300 Frauen gaben sich unter der Regie von Obermöhn Uschi Stark bei einem „abendfüllenden“ Programm ganz dem Frohsinn hin, verhätschelten so ganz nebenbei Ortsvorsteher Peter Diewald, der ja schließlich ihr „Möhnerich“ ist.

Szenenwechsel. Beim Herges in Westum tobte das weibliche Murreland, als Sinzigs große und kleine Tollitäten den Saal im ersten Stock enterten. Auch eine Diamantjubilarin gab's. Seit 60 Jahren gehört Erika Holberg zur Möhnenschar im Land der Möhren. Stolze 44 Jahre alt ist die Möhnenschar von Koisdorf, was in der alten Schule zünftig unter Führung von Obermöhn Gina Heuser mit Ständchen und Verzäll begangen wurde. Jod drop zeigte sich auch die Schar der jecken Wiever, die den altehrwürdigen Helenensaal in Sinzig zum Bersten brachten. Tänze, Sketche und natürlich alle Korporationen und Tollitäten der Barba-rossastadt gehörten dazu.

Beim Schremmer hieß es für die Wasserturm-Möhnen von Kripp Alaaf. Wobei die Tollitäten des Fährortes die kürzeste Anreise hatten, denn das Gasthaus Rhein-Ahr ist ihre Hochburg. Gudrun Ruf, Monika Knebel und Ursula Weißenfels belohnten mit einem Riesenprogramm besonders die Jecken, die schon ab fünf Uhr morgens für den Vorverkauf Schlange gestanden hatten. Schlange in Remagenstanden die Kleinsten der Stadtsoldaten vor ihrem Auftritt. Sie tanzten sich bei den Möhnen im Foyer der Rheinhalle in die Herzen. Und wie auch im Glaspalast von Oberwinter gaben sich auf Einladung von Ehrenobermöhn Anita Schreiber und Obermöhn Heike Reinartz die Tollitäten der Gesamtstadt ein Stelldichein.

Karnevalszug in Kripp 2016

Wert darauf, keine Möhnen zu sein, auch wenn's Weiberdonnerstag war, legen die „Kecken Jecken“ in Unkelbach. Das ist eine Truppe von sieben Frauen, die es immer wieder versteht, die Mehrzweckhalle durch Spaß an der Freud' in ihren Fundamenten zu erschüttern. Vor allem dann, wenn ein Luftpumpenorchester die Tritsch-Tratsch-Polka spielt oder die „Schürzenjäger“ Frauenherzen höherschlagen lassen.

Ein Schlenker über die Landesgrenze und wieder zurück ins gelobte Rheinland-Pfalz, Gott erhalt's. Im Dorfhof von Birresdorf ging's bis in den Abend rund. Mit Fünkchen, Funken, den „Red Hot Maries“ und allem, was Dorf und Nachbardörfer aufbieten konnten. Obermöhn Marietta Vormann strahlte mit ordenbehangener Brust nicht nur beim Auftritt der „Papillons“ aus Nierendorf, sondern auch bei der Helene-Fischer-Hitparade, bei der man/frau keinen Stuhl mehr brauchte.

Gleiches galt beim Auftritt der Blue Stars in der Schützenhalle vonBad Bodendorf. Die amtierenden Ahrtalmeister der Gardetänzer zeigten, dass Piraten alles andere als bärtige, alte Männer sind: fesche, junge Frauen.