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Gelsdorf hat neue Regentin: Tollitäten-Abstinenz nach zehn Jahren beendet

Gelsdorf hat neue Regentin : Tollitäten-Abstinenz nach zehn Jahren beendet

In Gelsdorf besteigt Gertrud I. Dahlhausen ihren mächtigen Narren-Thron. Zuvor wurde das Dreigestirn aus der Session 2006/2007 verabschiedet.

Zehn Jahre mussten die Jecken in Gelsdorf warten, doch jetzt können sie wieder einer Tollität zujubeln: Am Samstagabend wurde im gut gefüllten Feuerwehr-Gürzenich Prinzessin Gertrud I. (Dahlhausen) feierlich von Obermöhn Kerstin Christmann proklamiert. Das kunterbunt verkleidete Narrenvolk, darunter Bürgermeister Achim Juchem, Ortsvorsteher Andreas Ackermann und Pfarrer Alexander Burg, jubelten der frischgebackenen Herrscherin der fünften Jahreszeit lautstark zu, die in einer launigen und mit viel Humor gewürzten Rede ihr Sessionsmotto vorstellte: „Kum, mer lääve bevür mer stirve als wör dat hück dä letzte Daach!“

Der Text stammt von der Kölschrock-Band Kasalla, deren Totenkopf-Symbol ebenso wie der „Decke Steen“, die Bärengasse, der Kölner Dom und noch einiges mehr ihr filigranes Zepter ziert. Und weil ihr Herz für Köln schlägt, trägt sie eine rot-weiße Robe. Das weitere Programm verfolgte sie von ihrem mächtigen Thron aus, der angeblich einst für das Thronjubiläum der englischen Königin Elisabeth hergestellt worden war. Doch zuvor wurde noch das ehemalige Gelsdorfer Dreigestirn aus der Session 2006/07 mit Prinz Friedhelm I. (Migge), Jungfrau „Volli“ (Volker Müller) und Bauer Heinz (Krupp) nach zehn langen Jahren endlich verabschiedet. Sie waren zu den Klängen des Tambourcorps der Freiwilligen Feuerwehr Gelsdorf in den Saal eingezogen, bei dem die damalige Jungfrau Volker Müller heute den Takt angibt. Natürlich machten alle Karnevalsgesellschaften der Grafschaft der neuen Prinzessin ihre Aufwartung und erfreuten zugleich das Publikum mit sehenswerten Tanzdarbietungen.

Die Ringener Wendböggele hatten ihre Tanzgarde mit dabei, und Präsidentin Sigrid Mücke machte den frischgebackenen und noch unerfahrenen Gelsdorfer Adjutanten Hermann Josef Dahlhausen, Martina Dombrowski, Hans Jürgen Wüst und Antonia Friedrich gleich mal scherzhaft Beine, weil die ihre Prinzessin selbst das Präsent tragen lassen wollten: „Liebe Adjutanten, dafür seid ihr da!“ Der Vorsitzende der KG Grün-Weiß Garde Esch, Ludwig Weil, ließ die Damenfunken auftreten, und die Möhnen aus Holzweiler glänzten mit einem gelungenen Sketch. Aus der Nachbarschaft war die Kindertanzgruppe der Garde Freisheim angereist, und das Männerballett „Dicke Föös“ aus Al-Ersch ließ die Bühne gehörig wackeln. Da wollte auch das einheimische Männerballett Gelsdorf nicht nachstehen und brachte die Stimmung im Saal zum Siedepunkt.

Eine gelungene Überraschung hatten auch die vier Freunde aus dem Partykeller parat, hatten sie doch ein meterlanges Spruchband für den Gartenzaun der Prinzessin anfertigen lassen mit dem Wahlspruch: „Kumm loss mer fiere, net lamentiere, jet Spass un Freud, dat hät noch keinem Mensch jeschad.“ Sie wünschten der Prinzessin Gertrud I. „eine superjeile Session 2016/17“, und alle stimmten begeistert mit ein.