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Zum 28. Mal: Vereine aus Bad Neuenahr kommen auf Hutsitzung zusammen

Zum 28. Mal : Vereine aus Bad Neuenahr kommen auf Hutsitzung zusammen

Mit einem gemeinsamen Programm demonstrierten die verschiedenen Karnevalsvereine aus Bad Neuenahr am Montag großes Miteinander. Ein Erlös von 2500 Euro aus der Veranstaltung kommt sozial Benachteiligten zu Gute.

Schöner kann man den Zusammenhalt und das Miteinander der Karnevalsvereine in Bad Neuenahr-Ahrweiler kaum dokumentieren: Ihre inzwischen 28. gemeinsame „Hutsitzung“ im Kurhaus fächerte auch diesmal wieder die ganze Palette des rheinischen Frohsinns, der jecken Töne und der munteren Büttenreden auf. Und das für einen guten Zweck: Bürgermeister Guido Orthen konnte einen Scheck in Höhe von 2500 Euro mit ins Rathaus nehmen. Das Geld soll sozial Benachteiligten zu Gute kommen.

Sitzungspräsident Franz-Josef Creuzberg hatte zu Beginn des sechseinhalbstündigen Narrenspektakels allerdings etwas Mühe, die Stimmung hoch kochen zu lassen. Das lag nicht zuletzt an der Programmzusammenstellung: Bevor erste Wogen der Ausgelassenheit durch den Saal schwappten, hatte er nämlich reichlich damit zu tun, unzählige Namen von Literaten, Adjudanten, Vorsitzenden, Sitzungspräsidenten und Tollitäten zu verlesen – für die Sitzungsgäste eher ein strapaziöser denn von Kurzweil geprägter Auftakt.

Nach den Begrüßungsformalien ging es dann aber bei den Gästen der Ahrweiler KG, der KG Rot-Weiß Bachem, der „Schinnebröder“, der „Närrischen Landskroner“ Heimersheim und der „Bunten Kuh“ Walporzheim stimmungsmäßig steil bergauf. Grund: Spielmannszug und Funkencorps der „Schinnebröder“ gaben gefolgt von den Walporzheimer Funken ihre Visitenkarten im nicht ausverkauften Kurhaus ab. Schön, das Bühnenbild, als dann auch die kleinen Tollitäten aus der Kreisstadt – Lara I., Tara I., Nicholas I., Antje und Soraia I. die Bühne bevölkerten.

"Schäl Pänz" sorgen für Stimmung

Als dann die „Schäl Pänz“ ihre Instrumente strapazierten, geriet der Saal erstmals so richtig in Wallung. Die Niederzissener Kölsch-Band wartete mit altbekannten Fastelovends-Krachern auf, die den Zuhörern den Singsang von „Hätz“ und „Jeföhl“ einhämmerte. „Das Publikum ist jetzt richtig auf Betriebstemperatur“, freute sich Sitzungspräsident Creuzberg.

Die Heimersheimer Möhnen steuerten im Anschluss einen Büttensketch bei: „Et Lisbeth os de Eulejass“. Rosi Nuhn und Elke Prior hatten als den Ehemann suchende Hausfrau und als Ahrweiler Polizistin schnell die Lacher auf ihrer Seite. „Just for Fun“ traten als wilde Löwinnen auf, die den Kursaal im Blitztempo in eine afrikanische Steppe verwandelten. Die Showtanzgruppe der „Bunten Kuh“ servierte in toller Kostümierung eine rasante Darbietung, die das Publikum mitriss.

Rheinische Gassenhauer mit „Jeckediz“

Kaum hatten im Anschluss die Mittleren Funken der Ahrweiler Karnevalisten die Bühne verlassen, demonstrierte die Kölsch-Band „Jeckediz“, wie Karneval in Dur und Moll gefeiert werden kann. Das Quintett lieferte rheinische Gassenhauer, die vom Publikum dankbar aufgenommen wurden.

Wie grazil sich Männer auf der Bühne bewegen können, demonstrierte das Männerballett Walporzheim. Keine Frage: Vom Bolschoi-Theater bis zur Bunten Kuh scheint es nur ein Katzensprung zu sein.

Ob Botzedresser oder Stadtgarde Ahrweiler, ob Große Funken Walporzheim oder Bachemer Merle: Sie alle gaben auf der Kurhausbühne ihr Bestes, wissend, dass die Auftritte schlussendlich einem guten Zweck zufließen aber auch, dass sie mit ihren Darbietungen gelungene Werbung für den rheinischen Saalkarneval gemacht haben.