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Loddemöhne in Dernau: Wie 1947 alles begann

Loddemöhne in Dernau : Wie 1947 alles begann

Die Dernauer Loddemöhne bestehen seit 70 Jahren. Das jüngste Mitglied ist 23, das älteste ist 93 Jahre alt. Ein Rückblick.

Seit 70 Jahren gibt es die Loddemöhne in Dernau. Das wurde an Weiberfastnacht ausgiebig gefeiert. „Als Lodde bezeichnet man die jungen Triebe am Weinstock, und da früher viele Frauen der Weinbergsarbeit nachgingen, nannte sich die Truppe Loddemöhne“, erläuterte die aktuelle Obermöhn. Sonja Kurth.

Der Verein wurde 1947 gegründet. Eines der Gründungsmitglieder – Anna Trarbach – lebt noch, kann aber leider nicht mehr am Gesellschaftsleben teilnehmen.

Begonnen hat es 1947 mit zehn als Zigeunerinnen verkleideten Frauen, die sich mit Milchkannen bewaffnet spontan zu einem Zug durch das Dorf zusammentaten. Sie sammelten an den Haustüren Wein „für den Vater“. So kötteten sie manch edlen Tropfen.

Da die Dernauer sehr freigiebig waren, kamen die zehn Damen am Ende äußerst gut gelaunt nach Hause. „Die Möhnen sind ein närrischer Verein, der an Weiberdonnerstag für Stimmung im Dorf sorgt“, sagt Sonja Kurth. Das ganze Jahr über werde ein kameradschaftliches Miteinander gepflegt – Wanderungen, Ausflüge, Winzerfest.

Durchschnittsalter gesenkt

Der Verein hat in den vergangenen fünf Jahren einigen Zuwachs bekommen. So hat sich das Durchschnittsalter auf etwa 30 Jahre gesenkt. Die jüngste Möhne ist mit 23 Jahren dabei, die älteste mit 93. Insgesamt hat der Verein 50 Mitglieder. Sonja Kurth feiert in diesem Jahr mit ihren 48 Jahren ihre 30-jährige Mitgliedschaft. Ihre Oma und ihre Mutter waren schon aktiv bei den Möhnen. Sonja Kurth ist seit 17 Jahren die sechste Chefin seit Bestehen des Vereins.

Am „hochheiligen Feiertag“ Weiberfastnacht besuchten die Möhnen morgens als Erstes die Kinder im Kindergarten. Auf Einladung der ortsansässigen Geschäfte, der Sparkasse und der Ärzte zogen die Möhnen durchs Dorf. Gegen Mittag wurde im Bürgerhaus Quartier bezogen, damit pünktlich um 15 Uhr die Mottositzung beginnen konnte.

„Wir Möhnen sind eine eingeschworene Gemeinschaft, die viel Spaß an der Freude hat, und die sich jederzeit über neue, aktive Mitglieder freut“, fasste Sonja Kurth zusammen.