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Karnevalssitzung der Kreuzbund-Narren: Wo die Künstler zur Unterstützung ohne Gage auftreten

Karnevalssitzung der Kreuzbund-Narren : Wo die Künstler zur Unterstützung ohne Gage auftreten

Die 34. Karnevalssitzung der Kreuzbund-Narren lief völlig ohne Alkohol ab. Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch: Mehr als 200 Gäste feierten in der Landskroner Festhalle.

Zum mittlerweile 34. Mal hatten die Kreuzbundgruppen Bad Neuenahr-Ahrweiler am vergangenen Freitag zur Karnevalssitzung eingeladen. In der Landskroner Festhalle in Heimersheim trafen sich dazu mehr als 200 Gäste, überwiegend aus den heimischen, aber auch aus weiteren Kreuzbundgruppen bis hin nach Köln. Präsident Klaus Schillings am Mikrofon konnte dabei ein gut vierstündiges tolles Programm präsentieren und den Narren dabei so manches „Kreuzbund Alaaf“ entlocken.

Einmal mehr hatte ein Reigen bester Bühnenkarnevalisten aus der näheren und weiteren Umgebung zugesagt. Das Beste daran: Alle Künstler traten ohne Gage auf, viele von ihnen zum wiederholten Male. Denn es ist ihnen eine Selbstverständlichkeit, die Arbeit des Kreuzbundes zu unterstützen, der rund 150 Suchtkranke betreut und die Erlöse aus dem Karneval braucht, um seine Arbeit aufrechterhalten zu können.

Zu erleben waren Akteure aus allen Bereichen des Sitzungskarnevals: Tanzgruppen, Büttenredner, Musikanten und auch Tollitäten waren dabei. Aus Heimersheim waren Prinz Manuel und Kinderprinz Bastian zu den Kreuzbund-Jecken gekommen, um gemeinsam mit ihnen Karneval zu feiern. „Kumm loss mer fiere un jitt Jas, ruut un wies dat mäht os Spass“, hat sich die Heimersheimer Tollität als Motto auf die Fahne geschrieben. Aus Sinzig war Prinzessin Sentiaca Andrea II samt ihrem Zickengeschwader angereist, um den Kreuzbund-Karneval zu erleben.

Ein Kalauer nach dem anderen

Das aktuelle Funkenmariechen der Rheinischen Karnevals Korporationen, Anna-Maria Weiler aus Niederzissen, eröffnete mit ihrem spektakulären Tanz das Sitzungsprogramm. Was fürs Auge boten in der Folge auch die Showtanzgruppe „Revolution“ aus Reifferscheid, die „Supergirls“ flogen förmlich über die Bühne. Ins Reich von „Wiki und den starken Männern“ entführten die tanzenden Herren der Vulkanelfen. Weitaus graziler kamen die Hafengarde aus Oberwinter und die Majic Majorettes aus Sinzig daher, auch sie begeisterten das Publikum mit ihren Tanzdarbietungen.

Viel zu lachen gab es, wenn die Redner ans Mikrofon traten. Dort berichtete der langjährige Kreuzbund-Sitzungspräsident Jochen Moll von seinen abenteuerlichen Erlebnissen als Feuerwehrmann. Luca Kolling und Marcel Hoffmann, die die Kölner Originale „Tünnes und Schäl“ darstellten, hatten einen Kalauer nach dem anderen parat.

Nachwuchsredner Lucas Agen von der KG Moselweiß war zum zweiten Mal bei der Kreuzbundsitzung und strapazierte das Zwerchfell der Besucher ebenso heftig wie die Super-Fastnachter „Der Een un der Anner“, Thomas Berschbach und Udo Kohn aus Hönningen. Für internationales Büttenflair sorgte am Ende Roland Paquot. Der „Tulpenheini aus Eynatten“ ist seit drei Jahrzehnten im rheinischen Karneval unterwegs. Dem Belgier hatten es vor allem seine niederländischen Nachbarn angetan, die er heftig durch den Kakao zog.

Musikalisch unterhielten die „Schlappkappe“ aus der Karnevalshochburg Hönningen das närrische Publikum. Sänger Christoph Hengsberg servierte einen Kölner Karnevalshit nach dem anderen. Musik ganz anderer Art, nämlich Klassik, gab es schließlich von den „kleinen Tenören“ zu hören. Mit dem eigenen Nummerngirl Chantalle in ihren Reihen war es allerdings mehr ein Vortrag fürs Auge, waren die kleinen Tenöre doch wirklich nicht die Allergrößten. Kein Wunder, wenn die Beine schon an den Knien aufhören. Auf alle Fälle hatte das Publikum einen Heidenspaß bei der Veranstaltung, die zeigte, dass es auch alkoholfrei schnell zu einer Riesengaudi kommen kann.