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Zum 100-Jährigen kommen sogar die Kindertollitäten von 1960

Zum 100-Jährigen kommen sogar die Kindertollitäten von 1960

Kölsche Größen geben sich in Oberwinter die Klinke in die Hand - Schlüsselübergabe in Remagen

Kreis Ahrweiler. Die Narren aus dem Kreisgebiet scharren mit den Hufen. Die Woche des Straßenkarnevals ist angebrochen. Beim Saalkarneval an Rhein und Ahr wurden zuvor noch einmal die Lachmuskeln beansprucht.

Oberwinter. (wtz) Durchaus Selbstbewusst und prächtig aufgelegt. So zeigten sich die Narren aus dem Hafenort Oberwinter bei ihrer großen Jubiläumsprunksitzung im Glaspalast. Galt es doch, ein kleines närrisches Jubiläum, nämlich den 55. Geburtstag der Karnevalsgesellschaft "Grün-Weiß", zu feiern.Dazu hatten die Verantwortlichen um Sitzungspräsident Ralf Otto weniger in die Trickkiste, denn in die Schatzkiste gegriffen. Schließlich las sich das Programm zur Sitzung wie das "Who is Who" der Kölner Karnevalsgrößen mit bekannten Namen: Peter Raddatz als "Dä Mann met dem Hötche", Marita Köllner in der Rolle des "fussisch Julche" oder Martin Schopps, der aus der Rednerschule berichtete.

Aber auch in Sachen Musik und Tanz war die karnevalistische Hochburg Köln in Oberwinter überaus stark vertreten. Bruce Kapusta blies auf der Trompeter zum närrischen Angriff, während die "Blom un Blömcher" einen Angriff auf die Lachmuskeln starteten. Eine Augenweide waren die Cheerleader des 1. FC Köln. Neben der Unterstützung aus der Domstadt vertrauten die "Grün-Weißen" aus Oberwinter aber auch auf die heimischen Kräfte.

Unter lautem Jubel zog Prinz Paul Juchem, begleitet vom Panikorchester aus Remagen in seine ganz persönliche Narrenhochburg ein. Kräftigen Beifall gab es aber auch für die Hafengarde Oberwinter sowie für Alisa Müller und Maren Kostrewa, das Tanzpaar der Rot-Weißen Funken aus dem benachbarten Unkelbach. Verbale Rundumschläge, vom Arp-Museum bis zum Becher-Gelände, verteilte einmal mehr auch das MEK, das Mobile Einsatz Kommando Oberwinter.

Remagen. (sim) Mit einer List gelang es den närrischen Tollitäten in Remagen einmal mehr, die Macht in der Römerstadt an sich zu reißen. Sah es doch bei der Schlüsselübergabe in der Rheinhalle erst so aus, als habe sich Prinzessin Gabriele (Kossin) mit Bürgermeister Herbert Georgi verschworen und als würde es Prinz Thomas (Kossin) an den Kragen gehen. Aber schließlich war es doch der vermeintliche "Metzger" Georgi, dem auf der Schlachtbank das Fleisch aus den Rippen geschnitten wurde und der sich dann den Narren geschlagen gab.

Sinzig. (lz) Es ist traditionell der große Auftritt des kleinen Prinzenpaares. Prinz Gerrit I. (Wamser) und Prinzessin Jenny I. (Friedrich) - die jungen Tollitäten kommen stets vom größten Sinziger Verein, dem TV Sinzig - feierten mit hunderten von Pänz am Sonntag in der Narrhalla Helenensaal ihre große Kinderkostüm-Disco. Es war dabei eine ganz besondere Sitzung und jecke Fete.Denn der TV Sinzig feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Hinzu kommt, dass das kleine Prinzenpaar " im großen prinzenlosen Sinzig" in diesem Jahr die Rolle der amtierenden Tollitäten übernommen hat. Seit 1955 stellt der Turnverein sein Kinderprinzenpaar. Und selbst in der Zeit von 1961 bis 1967, als der Karneval in Sinzig zum Erliegen kam, hielt der TV an dieser Tradition fest. Grund genug für TV-Vorsitzende Waltraud Thormann im Helenensaal alle jene Kinderprinzessinnen und Kinderprinzen auf die Bühne zu bitten, die noch in Sinzig wohnen.

Dazu zählte dann auch das erste Prinzenpaar, von dem die Namen noch überliefert sind. Hermann-Josef I. (Barz) und Wiltrud I. Post (geborene Krahforst) waren im Jahr 1960 das Kinderprinzenpaar. Beim Einmarsch mit dabei die Fünkchen, Funken und Kadetten der Stadtsoldaten. Bunt kostümiert kamen dabei die kleinen Jecken aus Sinzig daher. Und bei der Fete gab es dann auch genau die richtige Mischung aus Hits und Karnevalsstimmung. Dazu trugen auch die vielen Tanzdarbietungen bei, die längst fester Bestandteil des Programms sind.