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Karneval in Bad Godesberg und Wachtberg: Berkumer demonstrieren den "Mitnehmzug"

Karneval in Bad Godesberg und Wachtberg : Berkumer demonstrieren den "Mitnehmzug"

Längst nicht nur in den Veedeln der rheinischen Metropolen, auch in mehreren Orten des Drachenfelser Ländchens waren am Wochenende bereits die Narren los. Dreimal gab es reichlich Gelegenheit zum Schunkeln und zum Ergattern von Kamelle.

BERKUM

Werbung für den Ortsfestausschuss Berkum und seine Aktivitäten machten die aktiven Mitglieder des Ortsfestausschusses am Samstagnachmittag auf besonders effektive Weise. Den Karnevalszug nutzte der Ortsfestausschuss, um auf die anstehenden Veranstaltungen im Jahresverlauf - neben dem Karneval das Maiansingen, die Ortskirmes und das Martinsfest - hinzuweisen und dabei neue Mitstreiter für die ehrenamtliche Arbeit zu gewinnen.

Dass der Karnevalszug kein "normaler" Umzug ist, erläuterte Edmund Weik. "Wir befinden uns hier auf einem Mitnehmzug". Ziel sollte schließlich zum Abschluss eine After-Zoch-Party an der Gaststätte Zu den Linden sein, zu der die Veranstalter möglichst viele Zug-Zuschauer mitbringen wollten. Zahlreiche Zuschauer säumten den Weg des Karnevalszuges im alten Berkumer Ort sowie im Neubaugebiet. Die Anwohner des Rosenhain gingen gleich als ganze Gärtnergruppe mit im Zug sowie natürlich anschließend zum Feiern.

Jubelnd präsentierten sich die Berkumer Möhne, die gerade auf ihr 66-jähriges Bestehen zurückblicken. Die Berkumer Dorfmusikanten lieferten die passende Karnevals- und Unterhaltungsmusik zum Mitschunkeln. Stefan und Steffi Stratmann aus Werthhoven stellten ihr eigens ausgedachtes Motto "Wachtberg hätt en neu Kapp" diesmal einer noch größeren Öffentlichkeit vor als kürzlich bei der Prunksitzung der KG Gemütlichkeit Rot-Weiß Villip, machten auf die im vergangenen Jahr sanierte Hülle des Radioteleskop in Werthhoven aufmerksam. Stärkung für Leib und Seele in Form von Frikadellen, belegten Brötchen, Glühwein und alkoholfreien Getränken wurde schließlich reichlich an die Zugteilnehmer und Zuschauer verteilt.

FRITZDORF

Die Verschiebung des Fritzdorfer Karnevalszuges von Veilchendienstag auf den vergangenen Samstag erwies sich für die Veranstalter der Ortsvereine und hier vor allem der KG Grün-Gelb Fritzdorf als voller Erfolg. Mehrere Tausend Zuschauer säumten den Zugweg bis zur Fritzdorfer Mehrzweckhalle, in der der Männergesangverein Concordia Fritzdorf zu einer After-Zoch-Party eingeladen hatte. Für das amtierende Fritzdorfer Jugend-Dreigestirn war der Karnevalszug ein richtiger Triumphzug. Die Sonne strahlte zudem mit den Jecken um die Wette, als nicht nur Süßigkeiten, sondern beispielsweise auch vitaminreiche Äpfel und heiße Würstchen reichlich an die Zuschauer am Wegesrand verteilt wurden. Ideenreichtum bewiesen die teilnehmenden Fußgruppen bei der Kostümierung. Da agierten Hobbits unter dem Motto "Der Zwergenschatz wird uns zur Qual, wir schenken ihn her für einen neuen Saal" und Schneemänner unterwegs.

Die Turnmädels erwiesen als Charly Chaplins dem jecken Volk die Ehre. Zum 25. Mal mit dabei war die Fußgruppe von Gabi Netterscheid, die diesmal als Eskimos "ein Iglu brennen ließ". Der Fritzdorfer Junggesellenverein wies auf seinem Festwagen auf sein 111-jähriges Bestehen hin und "drohte", jetzt jede Frau zu versteigern. Auf einem weiteren Karnevalswagen wurde Werbung für die Maut für Wachtberg gemacht - die Einnahmen sollen da den Vereinen zugutekommen. Jugendfeuerwehr und Ochsfort-Dancers, die KG Almhütte und viele weitere Aktive lieferten zusätzlich einen glanzvollen Karnevalszug.

PECH

Besonders lang war das Motto, mit dem am Sonntag die Karnevalsfreunde in Pech zu ihrem traditionellen Festumzug starteten. "Eine Gräueltat trifft jedes Fest, weil man uns nicht feiern lässt. Doch Pech, das singt und lacht total und dass nicht nur zu Karneval" hieß es mit Hinweis auf die Tatsache, dass man nur aufgrund von einer einzelnen Anwohnerbeschwerde das Feiern im Ort vermiest bekommen würde. Der Ortsfestausschuss nahm sich der Sache an.

Im Pecher Karnevalszug wurde gestern ein Bett durch die Hauptstraße geschoben und die Mitglieder des Ortsfestausschusses gingen als Plümo und Bettkissen. Bevor am Feuerwehrplatz Suppe, Würstchen und Getränke den Teilnehmern des Straßenkarnevals gereicht wurde, bahnten sich der Eazebär und der Heimatverein samt großem Gefolge den Weg über die Pecher Hauptstraße. Die Fußgruppe eines Familien-Freundeskreises sorgte für Aufsehen und hatte das politische Thema "Pegida" in "Pegäfa" umgemünzt - "Pecher Gärtner für Artenvielfalt, nicht für Monokulturen".

Die Gruppe von Julia Sonnenschein wusste es ganz genau: "De Holzemer fiere am besten im Zombie-Saloon zum verjammelten Westen" und beteiligte sich mit einer großen Zombie-Gruppe am Karnevalszug. Eine buntkostümierte Schar von Kindern und Jugendlichen aus dem Kreis der Jugendfeuerwehr Pech bewies mit ihrem Motto "Die Welt ist rund, die Welt ist bunt, auch wenn sie manchmal eiert, heute wird gefeiert".

Der Kegelclub der Villiper Holzköpp nahm seine Reise durch die Pecher Hauptstraße im Wikinger-Schiff auf. Die Wikinger auf dem Festwagen selbst wurden mit viel Beifall für ihre tollen Kostüme belohnt. Der Jungbauernverein agierte diesmal als Schneemann-Gruppe, wies auf den Wachtberger Größenwahn mit Erdbeerfeldern und Pferdehöfen sowie unter anderem die größte Schneekugel der Welt, die "Werthhovener Kugel", hin.

Das Pecher Schmölze trat mit einer großen Engelschar auf, wies mit seinem eigenen Motto "X Engel für Charly - Wir sind da" auf seine guten Taten hin und verteilte Fettgebackenes unters närrische Volk. Viele weitere Gruppen waren zusätzlich dabei, bevor die Reitschule Heiß mit Clowns auf Pferden das Finale einläutete. Die Gugge-Musik "Andolfia" aus der Schweiz feierte schließlich mit den rheinischen Karnevalisten ihre 33 Jahre bestehende Freundschaft zum Villiper Tambourcorps.