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Der Weckruf lautet "Jeck - we can?

Der Weckruf lautet "Jeck - we can?

Der Mehlemer Veedelszoch setzt erfolgreich den Startschuss für die Godesberger Karnevalszüge

Mehlem. Barack Obamas Mutmacher-Spruch war gestern. Am Samstagnachmittag ist rund um die Mainzer Straße der Schlachtruf "Jeck - we can" angesagt. Den hatte zuvor die Karnevalsgesellschaft Blau-Gelb Mehlem für den 13. örtlichen Veedelszoch ausgegeben.

Und gut zwei Dutzend Vereine, Schulen, Gruppen und Grüppchen sind ihm gefolgt. Plüschtiere besonders an kleine Zuschauer verteilt schon am Zugbeginn der evangelische Kindergarten Arche Noah. Mit aufgeblasenen Bäuchen und in flotter Tauchausrüstung kommen die Aktiven der katholischen Domhofschule daher.

Bilddoku Bilder vom Zug in MehlemLeckere Äpfel, Birnen, Möhren und Zwiebeln fliegen ins Publikum. Deutsche und französische Fahnen schwenkt danach Groß und Klein der bilingualen Grundschule. Die Jüngsten thronen mit warmen Fellkappen oben auf dem mit Eiffelturm und Triumphbogen bemalten Karnevalswagen der KG Blau-Gelb.

Derweil ist drüben unter den Zuschauern Godesbergs Prinz Christoph eingetroffen. An diesem Tag darf er noch nicht mitfahren. Aber hier kann er sich für seinen großen Tag nächste Woche im Godesberger Zug schon mal die Tricks des Kamellewerfens von den Mini-Karnevalisten abgucken. Jetzt hämmern harte Rhythmen der "Streetdancer" ins Ohr.

Zwei Dutzend Nachwuchskräfte zeigen kornblumenblau uniformiert ihre spritzigen Schrittkombinationen. Spontan kommt Applaus auf. Die Sturzhelmträger der städtischen Johannes-Rau-Hauptschule folgen auf den Fuß.

Und dann auch die satanisch rot-kostümierten "Teufels-Turner" vom FC Ringsdorff, die hier und da neben Strüssche auch Muntermacher an ihre Schwippschwager verteilen. Den Nachschub, den muss bei dieser teuflischen Bande übrigens ein goldlockiger Engel ziehen. Toppen kann das nur noch die Musikgruppe "Schlappefligga" aus Bad Breisig, die unter bitterbösen Maskenköpfen fetzig aufspielt.

"Soko Mehlem" heißt nun passenderweise der Wagen der "Quasiboys". Im derzeit von Einbruchserien heimgesuchten Ortsteil wird bei ihnen in Polizeiuniform Süßes geworfen. Und auch die Fußgruppe von Café Mehr nimmt sich des Themas an. "Hurra, se sind jefass. Drom ham wie Mehlemer jez doppelt Spass", vermeldet man Fahndungserfolge.

Was Wunder, dass dann vom Godesberger Motor-Club-Wagen lautstark "Heut` ist so ein schöner Tag" dröhnt. Hoch oben genießt Hans-Christoph Schäfer, Chef im Ring beim GMC und auch der KG Blau-Gelb, sichtlich das Geschehen. Die ersten Schunkler im Publikum legen los.

Denn auch die Narren und Mariechen der KG Rot-Gold Niederbachem, von Rot-Weiß-Blau Rüngsdorf, der KG Rot-Weiße I-Pünktchen bei ihrem Heimspiel sowie der KG Blau-Wiess marschieren, tanzen und bützen eifrig mit. Auch die Rheinhöhen-Funken Oedingen und der Musikzug Sinzig lassen es noch mal richtig krachen.

Der Stammtisch Domhof nimmt die Abwrackprämie gekonnt aufs Korn. Bis im Finale die Rodderbergfunken mit zwei bildschönen Wagen überzeugen. "Jeck - we can", die Narren des Godesberger Südens haben an diesem Nachmittag die Zoch-Saison bravourös eröffnet. Um die Kosten decken zu können, hatten übrigens die Nachwuchsfahrer des GMC vorher 300 "Köttbriefe" an spendenfreudige Bürger verteilt.