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Godesberger Ex-Prinz kämpft für Veedelszoch in Friesdorf

Godesberger Ex-Prinz kämpft für Veedelszoch in Friesdorf

Ortsausschuss fühlt sich überrumpelt - Streit um Konzept und Zeitpunkt der Premiere

Friesdorf. "Der Zoch geht, in welcher Größenordnung auch immer", ist Karl-Heinz Hengstler überzeugt. Von seiner Idee, im Jahr 2008 einen Karnevalszug in Friesdorf durchzuführen, will er sich von nichts und niemandem abbringen lassen.

Hengstler hat eine Menge Erfahrung im Karneval vorzuweisen. So war er 1974 Bad Godesberger Karnevalsprinz. Er trat als Büttenredner auf und schrieb Karnevalslieder.

Die Planungen für den Zoch, der am 27. Januar 2008 durch Friesdorf ziehen soll, seien bereits abgeschlossen, berichtet Hengstler. Versicherung, Gema-Gebühren, Musikbegleitung und Verkehrslenkung seien geklärt.

Im Mai dieses Jahres habe er 4000 Flugblätter an die Friesdorfer Haushalte verteilt. Die Resonanz sei überwältigend gewesen, sagt Hengstler. Er habe eben eine Menge Know-How, und viele Leute würden ihn noch aus seiner Zeit als Prinz Karneval kennen. Der erste Zoch werde sicher nicht sehr groß ausfallen, meint er, doch seien schon etliche Anmeldungen von Teilnehmern eingegangen.

Darüber hinaus plant Hengstler, im Dezember einen Köttzug zu veranstalten, bei dem Spenden für die vier Friesdorfer Kindergärten gesammelt werden sollen. Doch der Organisator beklagt sich über mangelnde Unterstützung seitens des Ortsausschusses und des Friesdorfer Karnevalsvereins, der KG Kleffbotze.

Ihm schlügen "Neid und Missgunst" entgegen, glaubt Hengstler, weil in der Vergangenheit niemand einen eigenen Friesdorfer Zoch auf die Beine gestellt bekommen habe. Mit den Kleffbotze gebe es Unstimmigkeiten, weil diese am selben Tag eine Kindersitzung abhielten. Es wäre "jammerschade", wenn die KG beim Zoch nicht dabei wäre, meint Hengstler. Deshalb rechne er nach wie vor fest mit ihrer Teilnahme.

Der Vorsitzende des Ortsausschusses, Alfred Giersberg, sieht die Angelegenheit freilich ganz anders. Hengstler habe bei der öffentlichen Sitzung des Ortsausschusses im vergangenen Jahr sein Projekt vorgestellt.

Danach habe Einigkeit darüber bestanden, dass 2009 der richtige Startzeitpunkt für den Zoch sei und man vorher gemeinsam einen passenden Termin suche, sagt Giersberg. 2008 sei für die Karnevalsvereine zu kurzfristig, weil diese in Zweijahreszeiträumen planten.

Zudem sei die Session so kurz, dass es kaum möglich sei, einen Termin zu finden, mit dem man niemandem in die Quere komme. Doch dann habe Hengstler den Ortsausschuss und die Vereine plötzlich vor vollendete Tatsachen gestellt.

Giersberg sieht noch ein weiteres Problem: Mindestens ein Drittel der freien Gruppen beim Godesberger Zoch stammten aus Friesdorf. Etliche seien aber nicht bereit oder in der Lage, bei beiden Zügen mitzumachen.

"Mit einem normalen Veedelszoch" sei daher in Friesdorf "nichts zu reißen", so Giersberg. Ihm schwebt eher eine alternative Veranstaltung, etwa nach dem Vorbild der Geisterzüge in Köln und Graurheindorf vor. "Damit könnten wir uns von den anderen Veedelszügen abheben", erklärt Giersberg.