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Mit Regenbogen-Kostüm und pechschwarzer Perücke

Mit Regenbogen-Kostüm und pechschwarzer Perücke

Sechs Teams konkurrieren bei der offenen Stadtmeisterschaft für Männerballette um Titel und Pokale - "Tanzbienen" holen zum siebten Mal den Gesamtsieg

Friesdorf. Stramme Waden, graziöse Bewegungen und ausgefeilte Choreografien: Klein, aber fein präsentierte sich die 13. offene Stadtmeisterschaft für Männerballette, die die KG Kleffbotze am Sonntag in der Servatiushalle ausrichtete.

Hatten vor drei Jahren noch 14 Teams an dem Wettbewerb teilgenommen, so tanzten diesmal nur sechs um Pokale und Sachpreise. Der große Vorteil: Jeder konnte zumindest einen Titel erringen. Im Rahmenprogramm traten die vereinseigenen Corps der Kleffbotze und befreundete Tanz- und Musikgruppen auf.

Den weitesten Weg unter den Teilnehmern nahm das "KVSL-Männerballett" vom Karnevalsverein St. Lucia Harsewinkel im nördlichen Westfalen auf sich. Die neun Tänzer im Alter von 23 bis 35 Jahren wurden von ihren Trainern Heiko Rinklake und Vicky Beyer perfekt auf ihren Auftritt vorbereitet.

Mit dem Schlachtruf "Harsewinkel Helau, Spökenkieker Helau, St. Lucia Halleluja" eroberten die Gäste aus der westfälischen Karnevalsdiaspora die Herzen ihrer rheinischen Gastgeber im Sturm. Und nebenbei sicherten sie sich den Titel in der Kategorie "Musik". Den ersten Platz in der Sparte "Kostüme" sicherten sich die "Baachemer Kruttlabbesse".

Die sechs Tänzer aus dem Ländchen im gesetzten Alter zwischen 39 und 55 sind für ihr ausgefallenes Outfit bekannt und gewannen den entsprechenden Preis bei den Stadtmeisterschaften zuvor schon dreimal. In der Kategorie "Choreographie" waren die Jungs von "Näve dem Takt" aus Berkum siegreich.

Die Gruppe wurde 2001 spontan auf dem Kirmesplatz gegründet. Die meisten Tänzer kommen aus der örtlichen Feuerwehr. Trainiert werden sie von Jennifer Weik. Da ihr Vater Eduard unter den Tänzern war, wurde Jennifer zur Trainerin auserkoren. Nach ihrer Qualifikation befragt, sagte sie nur: "Ich habe schon immer gerne getanzt."

Nach der Preisverleihung, die Godesia Rosi zusammen mit Prinz Ernst Ludwig I. vornahm, krönten sie ihre Tanzschüler spontan mit dem Deckel des Pokals. Stets eine Bereicherung sind in der Servatiushalle auch die "Blue Lagunas" aus Mayen, die in einem an die Hippie-Zeit erinnernden Regenbogen-Kostüm und pechschwarzen Perücken, lila Mützchen und mit betont tuntigem Hüftschwung auftraten.

Die neun heißblütigen Tänzer aus der Eifel mit dem urtümlichen Schlachtruf "Maye Mayoh" belegten wie schon im Vorjahr den zweiten Platz in der Gesamtwertung. Außerdem sicherten sie sich den Wanderpokal für karnevalistische Einlagen. Wie kaum ein anderes Team verstanden sie es mit ihren atemberaubenden Tänzen zu fetziger Musik, das Publikum zum Mitmachen zu animieren.

Dritter in der Gesamtwertung wurden die Nuhner Labbesse. Die Gruppe aus Trierscheid gründete sich 1998 spontan "aus Spaß an der Freud". Angespornt von ihren Trainerinnen Katrin Lang und Rita Fabritius präsentierten die sechs Tänzer dem begeisterten Publikum ihre Astralkörper. Ganz oben aufs Treppchen schafften es die "Tanzbienen 1985" mit ihrer hinreißenden Darbietung.

Die 1985 von karnevalsbegeisterten Schülern gegründete Truppe war in Friesdorf bereits zum zehnten Mal mit von der Partie. Die erfolgsverwöhnten Tänzer holten schon zum siebten Mal den Gesamtsieg. Von 1999 bis 2003 waren sie die Sieger, nach einer kleinen Pause schafften sie es 2006 wieder ganz an die Spitze. Und nun schon wieder. Ob das der Beginn einer neuen Serie ist? Die 14. offene Stadtmeisterschaft für Männerballette 2008 wird es zeigen.