Reeperbahn am Rhein

"Nevve demm Takt" zeigt beim 5. Wachtberger Männerballett-Festival die beste Choreographie

Niederbachem. Der Dorfsaal des Henseler Hofs war rappelvoll, die Luft zum Schneiden, es herrschte Wettkampfstimmung mit karnevalistischem Anstrich. Die vielen Helfer der Karnevalsgesellschaft Rot-Gold leisteten beim 5. Wachtberger Männerballett-Festival (WMBF) vom Nachmittag bis weit nach Mitternacht Schwerstarbeit.

Neun kostümierte Teams aus dem Rheinland und dem Ruhrgebiet kämpften um Pokale, Preise und Punkte. Aus Wachtberg nahmen die als Freibeuter und deutsche Fußballnationalmannschaft verkleideten Tänzer des MB "Nevve demm Takt" teil.

Sie wirbelten mit Entermessern, Rumfässern, Totenkopfflaggen und Ankerseilen über die Bühnenbretter und verwandelten den Saal in eine rheinische Reeperbahn. Die Jury zeigte sich denn auch beeindruckt und erklärten die Berkumer Piraten in der Disziplin "Choreographie" zum Sieger.

In der Jury punkteten Trainerin Claudia Metze vom örtlichen Männerballett "Baachemer Kruttlabbesse" sowie Martina Olligmüller (MB Essen), Rot-Gold-Präsident Robert Wiesel, Trainerin Elke Gödderz von den Oedinger Rheinhöhenfunken und Wertungsrichter Thomas Jacobs vom nationalen Tanzsport.

Die Jungs von "Beinhoch" Essen hatte die weiteste Anreise und die beste Musik mitgebracht - Platz 1 in dieser Kategorie. Den besten karnevalistischen Ausdruck boten die "Alten Kameraden" aus Oberkassel. Doch den Gesamtsieg des Festivals holten sich "Bodo und die Ballermänner" aus Röttgen.

Zahlreiche Zuschauer, darunter auffallend viele Frauen, hatten ihren Spaß an strammen Waden, männlichem Hüftgold und dichtem Brustfell der schnaufenden Grazien. Sie sparten daher auch nicht mit Applaus und schrillen Fingerpfiffen.

Ortsvorsteher Günter Kurenbach hatte die Schirmherrschaft über das schweißtreibende Spektakel übernommen, KG-Präsidentin Monika Trimborn moderierte den Wettkampf, und auch Hans-Jörg Metze berichtete am Mikrofon über das Randgeschehen, begrüßte Tollitäten wie Prinz Ralf III., Bauer Joachim I. und Jungfrau Frieda I. aus Witterschlick, die mit ihrem heimischen Männerballett "De Plüschkissen" sonst auch gerne eine heiße Sohle aufs Parkett legen.

Ferner beteiligten sich die Männerballette "@jeht doch Wernd" aus Willroth, die "Süetenicher Traumtänzer" sowie "Mosella" aus Kobern-Gondorf, die "Disco Boys" aus Iversheim und eine tänzerische Abordnung der Stadtwerke Solingen.

Bejubelt wurden darüber hinaus die mit hohen Auszeichnungen versehene Showtanzgruppe "Dancing Fire" aus Essen (Deutscher Vize-Meister, EM-Teilnehmer) und die Showtanzgruppe "Dancing Queen" aus Oedingen. Und die "Mädche vum Ring" heizten die Stimmung bis zur Siegerehrung gegen Mitternacht noch weiter an.