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Vom Frack zur bunten Kostümierung

Vom Frack zur bunten Kostümierung

"Kostüm erwünscht" stand noch vor einigen Jahren auf den Einladungen zur Prunksitzung der Allgemeinen Karnevalsgesellschaft Prinzengarde (AKP) geschrieben. Ein Fall von Eulen nach Athen tragen, könnte man meinen, schließlich gehören Karneval und Kostümierung zusammen wie Fußball und Fanschal.

Bad Godesberg. "Kostüm erwünscht" stand noch vor einigen Jahren auf den Einladungen zur Prunksitzung der Allgemeinen Karnevalsgesellschaft Prinzengarde (AKP) geschrieben. Ein Fall von Eulen nach Athen tragen, könnte man meinen, schließlich gehören Karneval und Kostümierung zusammen wie Fußball und Fanschal.

Dass die AKP auf diese Selbstverständlichkeit hinwies, liegt in der Geschichte der Traditionsgesellschaft begründet: In den 40er und 50er Jahren pflegte sie ihren Ruf als Frackgesellschaft. "Das sah schon toll aus", meint heute der Vorsitzende Ralf Hünten mit Blick auf alte Bilder des Elferrats im feinsten Zwirn, doch schon die Vorstellung im Frack mit Stehkragen die Sitzung moderieren zu müssen, bringt ihn ins Schwitzen.

Wenn am Sonntag um 16.30 Uhr die Sitzung der AKP im großen Saal der Stadthalle beginnt, erheben sich mehrere hundert Narren von ihren Sitzen, um den Einmarsch der Garden zu verfolgen. Der Auftritt des Tanzcorps kommt bei der AKP "immer an erster Stelle, solange ich was zu sagen habe", sagt Hünten.

Die Gruppe konnte unter der Leitung von Kommandantin Miriam Hupe in den letzten Monaten einige neue Mitglieder begrüßen, nachdem ihr im letzten Jahr die Männer ausgegangen waren. un gibt es wieder zwei kräftige Kerle für die Hebefiguren. Der dritte muss noch ein wenig üben.

Bei der Zusammenstellung des Programms bemüht sich Literat Frank Duijm um eine ausgewogene Mischung aus Redebeiträgen und Musik. "Wir versuchen die Sitzung bunt zu halten", sagt Hünten: "Der allgemeine Trend geht in eine andere Richtung."

Bernd Stelter, die Jodesberger Junge, Ne Kölsche Schutzmann, Dä Mann met dr Trööt oder die Kölner Rheinveilchen werden am Sonntag erwartet. Sitzungspräsident Hünten freut sich besonders auf den Aufritt von Wicky Junggeburth. Das Programm des kölschen Urgesteins "ist eine Mischung, die ich ganz toll finde". Zum krönenden Abschluss spielt "Querbeat".

Dass es auch im gut organisierten Sitzungskarneval oft anders kommt, als man denkt, weiß Hünten aus eigener Erfahrung. Auf den Auftritt von Brings musste er einmal geschlagene eineinhalb Stunden warten. "Da bin ich um Jahre gealtert." Um ein Uhr in der Nacht kamen die Kölschrocker schließlich in Bad Godesberg an. Und spielten aus Dankbarkeit für die Jecken, die so lange geduldig gewartet hatten über eine Stunde länger als geplant.