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Session 2002/2003: Bad Godesberger Prinzenpaar

Session 2002/2003 : Bad Godesberger Prinzenpaar

Prinz Jürgen I. und Godesia Brigitte regieren seit Mittwoch die Godesberger Narren - Jürgen Krupp gab Debüt als Präsident - Fast 900 Jecke gingen in der Stadthalle "op et Janze".

"Fiere, Singe un Danze" kamen getreu dem Motto der laufenden Session am Mittwochabend in der Stadthalle selbstverständlich nicht zu kurz. Das närrische Volk, darunter auch Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann, brachten den frisch gebackenen Tollitäten Prinz Jürgen I. (Bruder) und Godesia Brigitte (Grüll) ihre Huldigung in Form ausgiebigen Schunkelns, Lachens und Klatschens dar.

Zuvor wurden die Amtsvorgänger Prinz Peter III. und Godesia Renate von den Godesberger Jecken gebührend verabschiedet. Bruce Kapusta und Die Kalauer brachten die rund 900 Narren anschließend so richtig in Fahrt. Dann zog unter dem Jubel der Narrenschar das Prinzenpaar in den Saal ein.

Der neue Präsident des Festausschusses, Jürgen Krupp, kündigte die feierliche Proklamation an. Von einer Fanfare begleitet, trat nun die neue Bezirksvorsteherin in die Bütt. Ihr Vorgänger, "Kurfürst Christoph" (Brüse) habe sich ja bekanntlich "kampflos nach Lannesdorf zurückgezogen", bemerkte Annette Schwolen-Flümann.

"Ritter Ulli" (Hauschild) habe nun eine blau-gelbe Rüstung angelegt und sich auf die "Grüllsburg" verzogen. Ritter Reiner (Schreiber) schließlich habe vorübergehend eine "gut bewachte Burg in Rheinbach" bezogen.

Sein Schloss in Belgien sei verwaist, seine Schatzkammer in der Schweiz leer. Doch dafür habe er jetzt einen neuen Job: "Schreiber bei Dieter Bohlen", denn mit dem Thema "Nichts als die Wahrheit" kenne er sich ja blendend aus.

So könne es auf der Burg schon recht einsam werden, meinte Schwolen-Flümann. Doch glücklicherweise habe sie nun ja weibliche Verstärkung bekommen in Gestalt der neuen "Burgfrau Marion" (Hauck).

Und in ein paar Monaten solle das alte Gemäuer in neuem Glanz erstrahlen, "noch schöner als der Post-Tower in Bonn."

Dann endlich bekamen Prinz und Godesia aus der Hand der Bezirksvorsteherin ihre Insignien, und der Prinz konnte zu seinem Volk sprechen.

Der 49-jährige gebürtige Godesberger verkündete die elf karnevalistischen Gebote - in Anlehnung an den ersten Pariser Karnevalsprinzen von 1621, Prinz Ren‚ I., der diese in dem lateinischen Satz verdichtete: "Rideo ergo sum" - Ich lache, also bin ich.

Darunter auch die goldene Regel, dass Tollitäten sich ihre Reden nur so intelligent schreiben lassen sollten, dass sie sie gerade noch selbst verstehen. Daran hielt sich der Prinz selbstverständlich auch.

Mit einem rheinisch-denglischen Gedicht gedachte er der zahlreichen ausländischen Narren, die immer gerne mit den Godesberger Jecken gefeiert haben und nun an der Spree darben müssen.

Mit einem dreifachen Jodesberg-Alaaf schloss er seinen Vortrag. Anschließend fluteten "Der Mann für alle Fälle" Guido Cantz, Blom un Blömcher, Bernd Stelter und das Tanzkorps Luftflotte den großen Saal der Stadthalle mit einer Woge der Begeisterung.

Präsident Jürgen Krupp, erst 33 Jahre alt und seit einem halben Jahr im Amt, leitete das bunte Treiben dennoch souverän. Kein Wunder, ist er doch karnevalistisch ein alter Hase. Schon seit fast zehn Jahren leitet er die KG Fidele Möhnen. Schon im zarten Alter von zehn Jahren war Jürgen Krupp Lannesdorfer Kinderprinz.

Seine Kinderprinzessin Anja Oebel, als Tanzmariechen bei den Lannesdorfer Möhnen aktiv, ersteigerte er vor 15 Jahren als Maikönigin des Lannesdorfer Junggesellenvereins. Vor acht Jahren läuteten dann die Hochzeitsglocken für das närrische Paar.

Ihre beiden Kinder Vanessa und Philipp haben die närrische Lebensart sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen. Vanessa soll 2007 Lannesdorfer Kinderprinzessin werden.

Unter den Gästen im festlich dekorierten Großen Saal der Stadthalle waren auch Bürgermeisterin Pia Heckes, der FDP-Landtagsabgeordnete Stefan Grüll, CDU-Chef Helmut Hergarten, Stadtdirektor Arno Hübner und Georg Fenninger, Bezirksvorsteher von Beuel.

Zum bunt-glitzernden Abschluss brachten die Kolibris die Stimmung in der Stadthalle noch einmal zum Überschäumen. Dann ging die Sitzung zu Ende, doch für viele der Narren aus Bad Godesberg, Bonn und Umgebung fing die Nacht gerade erst an.