1. Narren-News
  2. Bad Honnef

80 Jahre Schwere Artillerie Linz: Die Kanoniere mit dem Karnevalsgen

80 Jahre Schwere Artillerie Linz : Die Kanoniere mit dem Karnevalsgen

Mit einem Festkommers feierte die Schwere Artillerie Rut-Wiess Linz in der Stadthalle ihr 80-jähriges Bestehen. Seit ihrer Gründung durch karnevalsjecke Schwimmclub-Senioren hat das Korps fünf Prinzen hervorgebracht.

„Nit lang üverlaat, mitjemaat!“, hatte das Linzer Funken-Korps Schwere Artillerie Rut-Wiess als Motto für den Festkommers ausgegeben, mit dem die Kanoniere den 80. Geburtstag ihrer jecken Einheit feierten. Das Karnevalsgen scheinen die Korpsmitglieder, die Jahr für Jahr den Orden „Clowneritis Linzensis“ verleihen, jedenfalls im Blut zu haben.

Ein gutes Beispiel: Der im September 1973 geborene heutige Commodore der Schweren Artillerie, Christian Siebertz, war schon als Baby beim Rosenmontagszug 1974 dabei und hat nach eigenem Bekunden seitdem keinen ausgelassen.

Als Gastgeber beim Festkommers in der Stadthalle aber hielten sie sich bescheiden zurück, wie Siebertz sagte. Gezündet wurde dennoch ein närrisches Feuerwerk, zu dem neben den Linzer Stadtsoldaten, dem Husaren- und Funkencorps sogar der Elferrat als Cremeschnittchen-Ballett beitrug.

Auch die kleinen Strünzer hatten ihre Auftritte: Isabelle und Sarah tanzten in Gardeuniform zur Querbeat-Erklärung: „Ich kenn ene, der ene kennt und der sät: Da jeht noch jet!“ Und kleine Strünzer-Squaws und -Cowboys brachten Schwung in die Halle mit Olaf Hennings „Komm hol dein Lasso raus!“.

An die Highlights in 80 Jahren Funken-Korps erinnerten als Laudatoren die Ex-Obermöhn Renate Weber und Markus Paffhausen, Kommandant der Linzer Stadtsoldaten. Immerhin sind in dieser Zeit aus der Schweren Artillerie fünf Prinzen hervorgegangen: 1954 Peter Rahm, 1964 Peter Ziegler, 1989 Heinz Bündgen, 1999 Franz Josef Adams und 2014 Christian Siebertz.

Bei den Prunksitzungen persiflieren die Rut-Wiessen stets die närrischen Regenten – unvergessen ihr Auftritt 2016 als Minions, die Prinz Johannes I. veräppelten, oder als blau-weiße Badekappen tragende Soldaten der Herz-Dame-Armee von Rasputin, der am liebsten Yvonne I. ihrem Prinzgemahl Boris entrissen hätte.

Und die Kanoniere stellten sich zur Feier des Tages auch zum Gruppenbild an der großen Kanone auf, die Peter Ziegler 1978 entwarf und herstellen ließ und die seitdem der ganze Stolz der Truppe ist. Anders als beim traditionellen Sturm aufs Linzer Rathaus blieb die dicke Berta diesmal stumm.

Entsprechend hatten die Artilleristen auch ihr Markenzeichen, die langen Meerschaumpfeifen, zu Hause gelassen, mit denen ihre Ahnherren einst die Kanonenlunten entzündeten. Ein Lied haben die Artilleristen auch – in der ersten Zeile heißt es: „Wir sind ein frohes gewaltiges Korps ...“.