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Die Wehrmänner laden zum Stippeföttche-Tanz

Die Wehrmänner laden zum Stippeföttche-Tanz

Der Club Gemötlichkeit feuert in Asbach ein Feuerwerk des Frohsinns ab

Asbach. (smo) In eine närrische Kultstätte verwandelten die Asbacher am Samstag ihr Bürgerhaus, als der "Club Gemötlichkeit" Asbach 1901 bei seiner Prunksitzung ein Feuerwerk rheinischen Frohsinns abfackelte.

Ganz im Mittelpunkt stand natürlich das diesjährige Prinzenpaar der "Asbicher", Rainer I. "von Drehleiter un Stehleiter" und seine Lieblichkeit Prinzessin Edith "us dem Plöjer Höffjen".

Ihrem Prinzen und zugleich Feuerwehrkameraden zu Ehren kredenzte die Asbacher Feuerwehr ein besonderes Schmankerl. Doch auch viele andere Gewächse aus dem Asbacher Land zündeten die Rakete der guten Laune und sorgten so mehrere Stunden lang für ausgelassene Stimmung.

Beim stürmischen Empfang in der Narhalla drehte das Prinzenpaar eine Ehrenrunde durch das Spalier der Untertanen. Es hagelte "Strüsschen" und "Kamellen". Der Chef der Feuerwehren in der Verbandsgemeinde Asbach freute sich sichtlich, als seine Kameraden nach den Ordensverleihungen an die Ehrengäste das karnevalistische Feuer mit dem "Stippeföttche"-Tanz entfachten und so den Prinzen überraschten.

Freunde und Nachbarn der Oberplager Majestäten hatten sich nicht lumpen lassen und ihren närrischen Einfallsreichtum bewiesen. Mit Schläuchen, Waschbrettern und Abflussrohren hatten sie sich ihre eigenen Instrumente gebastelt und für besondere Orchesterklänge gesorgt.

Petra Jüngling stellte die sonnenhungrige Prinzessin auf dem Balkon ihres Hauses in Oberplag nach und sorgte für großes Gelächter unter den Jecken: Das Sonnenbad lenkte doch die vorbeiziehende Männerprozession ab, die betend von Neustadt nach Niedermühlen zog.

Weil der Prinz einst "Würstchen" genannt wurde, baumelte an der von Obermöhn Annemie Maier gebastelten Prinzessinnen-Angel ein solches Exemplar aus Kunststoff. "Gips ist wohl die Voraussetzung für ein hohes Amt im Asbacher Karneval", stellte Andreas Brunnett lachend in seiner Büttenrede fest. Die Prinzenfamilie der letzten Session - Andreas, Andrea und Pascal Brunnett - erbrachte hier den Beweis, dass nur eingegipste Narren das Sagen im Asbacher Land haben.

"Nachdem schon einmal ein Prinz und ein Elferratsmitglied derart verarztet wurden, hat nun auch unsere diesjährige Prinzessin bis vor kurzem Gips getragen." Für den Unfall hatten die Asbacher schnell eine Erklärung: "Sie hat sich vor Weihnachten den Arm gebrochen, weil sie beim Üben des majestätischen Winkens vom Hocker gestürzt ist". Ob es nun Mitleid war oder nicht - das Publikum war jedenfalls außer Rand und Band und genoss den karnevalistischen Ausnahmezustand im Bürgerhaus.

Und weil der Prinzensohn Niklas Scheer 2025 Prinz von Asbach werden will, klärten Andreas, Andrea und Pascal Brunnett ihn erst einmal über die schwierige Aufgabe als Prinzensohn auf.

Fröhlichkeit und fetzige Musik brachten nicht nur die Prinzengarde, sondern auch Kinderprinzengarde und Jugendshowtanzgruppe in den Saal. Als "Bob der Baumeister" wühlten sich die Letztgenannten mit gelben Spaten bewaffnet durch die Narretei und wurden für ihren körperlichen Einsatz mit tosendem Applaus belohnt.

Die "Rot-Weißen" Funken ließen mehrmals die Bühne erbeben und auch die "Swinging-Fanfaren" Asbach verzauberten das Publikum. Die "Sandmännchen" stellten sich als nicht ganz so harmlos heraus und wussten das gesellschaftliche und politische Geschehen Asbachs auf Korn zu nehmen.

So stimmungsvoll die Prunksitzung in Asbach mit der "kölschen Musikshow" von Engelbert Wrobel begann, so großartig war auch dessen Ausklang mit der Aufforderung des Prinzenpaares zum Tanzvergnügen.