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Die ungehaltene Büttenrede

Die ungehaltene Büttenrede

Böses, Brisantes und nicht immer Bierernstes

Bad Honnef. Was wir schon immer sagen wollten: Böses, Brisantes und nicht immer Bierernstes von der GA-Siebengebirgsredaktion.

Die ungehaltene Büttenrede
In Bad Honnef wird viel gequatscht und getratscht,
und wenn man durch die Fußgängerzone latscht,
reden dort inzwischen sogar die Abfalleimer,
wir hoffen nur, es erschrickt sich da keiner.

Unser Tipp: Wenn wieder mal die Stadt,
ihre Akten in Containern zu entsorgen hat,
lasst erklingen Wally Feidens Animation:
Wir bedanken uns für Ihre Diskretion.

Ich hab geträumt, ich wär in Königswinter,
in Bad Honnef oder kurz dahinter.

Gar nicht gut, man kann sogar sagen schwer,

läuft es in Dollendorf mit dem Durchgangsverkehr.

Seit Jahren ruft man nach der Südtangente.

Aus Berlin heißt es dann: Das ist eine Zeitungsente.

An Erfindergeist mangelt es ja mitnichten,

sogar ein Tunnel soll es richten.

Erst durch den Oelberg,

dann durch Dollendorfs Hardt.

Ohweh, wir hoffen, das bleibt uns erspart!

In Dollendorf setzt man jetzt auf die Einbahnstraße:

Die einen sagen Driss,

die andern finden's klasse.

Es gibt an der Unstrut eine schöne Stadt,

die Königswinter was zu zeigen hat:

einen Belag für den Marktplatz zum Drübergehn.

Den Dolomit wollen wir auch einmal sehn,

dachten sich die Ratsfraktionen.

Die Tagestour, die wird sich lohnen.

Fünf Stunden Fahrt, das ist nicht weit,

der Wirtz stellt bestimmt, auch ein Auto bereit.

Inzwischen man fand einen anderen Dreh,

Grauwacke ist eine viel bessere Idee.

Die gibt's nur in Indien zu sehn,

Ratsmitglied sein ist einfach nur schön.

Ich hab geträumt, ich wär in Königswinter,

in Bad Honnef oder kurz dahinter.

Von Honnef fühlt sich so mancher beschissen,

den Nationalpark hat man auf dem Gewissen.

Doch als hätten wir's geahnt,

im Geheimen ist viel Größeres geplant.

Mit dem Siebengebirge hat man ganz andere Ziele

man bewirbt sich um Olympische Winterspiele.

In Vancouver liegt eh

viel zu wenig Schnee,

vom Honnefer Stadtrat

kommt ein klares Okay.

Abfahrt und Slalom

finden in Aegidienberg statt.

Da ist man selbst

in Königswinter echt platt.

Auch wenn statt viel Schnee herab fällt nur Regen,

ist man keineswegs um Ideen verlegen.

So sind die Konfetti-Kanonen von weiterem Nutzen,

und können die City nicht mehr verschmutzen.

Statt Konfetti-Abfall sie schießen sauberen Schnee.

Gold für die Stadt und ein dreifaches Ole.

Ich hab geträumt, ich wär in Königswinter,

in Bad Honnef oder kurz dahinter.

Die Königswinterer wollen ein neues Rathaus bauen,

doch woher nehmen den Zaster, wenn nicht klauen?

In Bad Honnef ist es auch schon zu klein,

das ganze Jeschmölz passt hier kaum mehr rein.

Warum sind die Nachbarn nicht echt mal gescheit

und bauen zwischen Eudenbach und dem schönen Orscheid

eine richtig schnucklige Rathaus-WG

wo die Wally mit dem Peter - oje, oje.

Ratsdebatten zeugen Hektik,

zuweilen auch die Dialektik,

wenn es um die Namen geht.

In Köwi wird es oft spät:

Da wird aus Peter Wirtz der Witz,

Beigeordneter Kofferath als Herr Kofferraum schwitzt.

Herr Schridderan den Haushalt einbringt,

während Herr aus dem Spring

als Springinsfeld am liebsten

im Boden versinkt.

Ich hab geträumt, ich wär in Königswinter,

in Bad Honnef oder kurz dahinter.

Und dann gibt's in der Legislatur

ein echtes Wunder der Natur.

Ob Neongelb, ob lila Kleid,

kein Wollknäuel vor ihr sicher bleibt.

Das gilt auch für das Landtagsplenum,

das Parlament trägt's mit Gewöhnung.

Paradiesgefieder, Leggings, Sonnenbrille:

das ist Andrea Milz, die ewig Schrille.

Bekloppte gibt's nicht nur an den tollen Tagen

beim Römerhafen ist's manchmal kaum zu ertragen,

was machen die Steine denn

da nur im Rhein, bis auf Hank und Leischner

interessiert das kein Schwein.

Waren's die Römer oder fanden die Steine den Weg ganz allein?

Unser Tipp: Lasst den Streit doch einfach sein.

Ich hab geträumt, ich wär in Königswinter,

in Bad Honnef oder kurz dahinter.

Die Volkshochschule hat es auch nicht mehr leicht,

weil sie immer weniger Schüler erreicht.

Trommeln für die Bildung heißt jetzt die Devise.

Ob's einer hört und ob's hilft in der Krise?

Da muss man einfach mal mutig sein,

Westerwelle und Oettinger

laden wir ein, Learning English,

da möchten wir wetten,

könnte die VHS noch mal retten.

Auch in Königswinter gibt es schlaue Köpfe,

doch wie überall leere Haushaltstöpfe.

Drum sichert sich jeder so gut er es kann,

lukrative Verträge - nach dem Motto:

Reich ist der Mann.

Theo Krämer möchte gleich zehn Jahre bleiben,

der Verwaltungsrat tut dies gern unterschreiben.

Doch weshalb denn nur für läppsche zehn Jahre?

Warum nicht gleich von der Wiege zur Bahre?

In Rom gibt's da einen coolen Job,

Papst Theo I., das wäre doch top.

Ich hab geträumt, ich wär in Königswinter,

in Bad Honnef oder kurz dahinter.