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Sturm auf das Unkeler Rathaus: Eroberer finden nur eine leere Kasse

Sturm auf das Unkeler Rathaus : Eroberer finden nur eine leere Kasse

„Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld...“, schallte es aus dem Unkeler Rathaus. Das sei wegen Kassenprüfung geschlossen, verkündete ein Schild. Zutritt sei nur Gutbetuchten gewährt, „weil: Umsonst war gestern“, so Gerhard Hausen beim Sturm der Unkeler Narren auf das Rathaus. Statt Geld gibt's dann Bier für alle.

Hausen und seine Stadtrats-Büttel, seine Beigeordneten, „Geldartist“ Wolfgang Plöger und Siegfried Brenke als „behämmerter“ Innenstadt-Planer, sowie der Rheinbreitbacher Kollege Wolfgang Gisevius und VG-Chef Karsten Fehr erwarteten die Heerscharen der KG um Prinzessin Carolina I.

„Ich glaub, die Karnevalisten han Angst“, freute sich Hausen, der per Sirenengeheul die Verteidiger zusammengetrommelt hatte. „Jleich kütt et knüppeldick für den Beute-Unkeler us Kasbich“, orakelte das dienstälteste Ratsmitglied Günter Küpper. Und er sollte Recht behalten. Als Gerichtsvollzieher zog der KG-Vorsitzende Manfred Himmelbach mit der geballten Narrenschar auf und ließ seine Vollzugsbeamten den „Kuckuck“ an die Rathaustür heften. „Euch steht dat Wasser fast unterm Kinn, da sinn mir froh, dat mer he drusse sinn“, erklärte er.

Kleinlaut gestand Hausen, weder über Moos noch Koks zu verfügen, und Schotter lag auch nur in Form von Basaltbrocken neben der Rathaustreppe. „Trotzdem will ich zur Not durchhalten bis zur Rente. Gewährt mir einen gemächlichen Abgang in die Ruhezone“, bat er, während sich seine Verteidiger in Wurfposition brachten. „Um meine Freiheit ist mir nitt bange, kummt erinn und versucht doch, mich ze fange!“, verhöhnte er die Karnevalisten. Prompt blies deren Musikcorps zum Angriff, und ungeachtet der Waffeln und Chips, die auf sie hernieder prasselten, bahnten sich die Angreifer den Weg bis zur Rathaustür. Nach wenigen Sekunden wurde prompt die weiße Fahne geschwenkt. Kleinlaut übergab Hausen Carolina I. den Stadtschlüssel und war offensichtlich gar nicht so traurig, nun bis Aschermittwoch durchschlafen zu können. „Mir hann zwar immer noch kein Geld hier, dafür aber jede Menge lecker Bier“, lud Himmelbach ein.