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Fitness-Nachweis auf offener Bühne

Fitness-Nachweis auf offener Bühne

Die Linzer Narren feiern mit Prinz Michael I. und den heimischen Corps eine Sitzung nach Maß

Linz. "Das ist der schönste Tag in meinem Leben!" Für Prinz Michael I. (Königs) ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Da in Linz "King Adi" (Bürgermeister Buchwald) regiert, hat er sich gerade von Präsident Alfons Daub zum Prinz von Linz küren lassen.

Möglich war das allerdings nur unter mehrfacher Anrufung der legendären Mitbegründerin des diesjährigen Jubelcorps, Trude Muthers, deren Familie nun schon seit 50 Jahren ohne Unterbrechung die Roten Husaren leitet.

So jedenfalls stellte Jan-Eric Burkhard in der Rolle der Strünzer-Tollität, zusammen mit Theo Schmahl und Michael Degen als deren Adjutanten Johannes Hundrieser und Holger Heeg die ein Jahr zurückliegende Prinzenwahl zum Gaudi der Narrenschar in der Stadthalle dar. Bei der närrischen Persiflage kurz vor Mitternacht war Stefan Unkel in die Rolle des "Zauberers der Poesie" geschlüpft, wie der reimende KG-Präsident und Landwirt Alfons Daub tituliert wurde, während Stefanie Reuter die "Mutter der Kompanie" verkörperte.

"Deine Lyra - gemeint war Lyrik - ist die beste", umschmeichelte Adjutant Holger den Poeten unter den Bauern. Daub musste viel Geduld aufbringen mit dem künftigen Dreigestirn, denn nicht nur die Namensfindung der Tollität erwies sich als äußerst schwierig. Auch für den Prinzenorden und die Kostüme war die Hilfe von Trude Muthers unerlässlich.

"Das war Spitze. Zu 95 Prozent hat sich vor knapp einem Jahr alles so abgespielt, wie Ihr es erzählt habt", versicherte der echte Prinz Michael, dem immer noch die Tränen in den Augen standen ob dieser gelungenen, närrischen Überraschung der fünf Schauspieler aus den verschiedenen Linzer Corps.

Überrascht worden waren die Besucher der Prunksitzung zuvor schon von den "Funfaren". Die Mannen um Major Hundrieser hatten ihre Töchter und Söhne aktviert und unter Anleitung von Alina und Jan Plag einen Spitzentanz mit schwierigen Hebefiguren einstudiert.

"Die zwei haben uns echt fit gemacht. 30 Sit-ups und Liegestütz sind jetzt trotz Six-Pack im Speckmantel keine Schwierigkeit mehr", erklärte der Tollitäten-Adjutant vollmundig, wovon er die Jecken direkt überzeugen durfte. Begeistert feierten die Narren auch die anderen Linzer Corps, nachdem Prinz Michael zu Beginn der Sitzung sein Lied "Jeck op Linz" geschmettert und das Fanfarencorps den Jecken eingeheizt hatte.

So präsentierte Attila (Thomas Schmitz) dem Publikum nicht nur die "Jackson Five" der Linzer Hunnen, sondern auch Daddy Cool von Boney M., bevor Ehren-Attila Wolfgang Kuhsel als John Travolta die Stadthalle in heißes Saturday Night-Fever versetzte. Hoch hinaus ging es für die Unkelerin, Sarah Korf, die an der Seite von Tanzoffizier Kai Augsburg beim Husarencorps Grün-Weiß die Nachfolge von Alina Plag angetreten hat.

Als "Rheinnixen vom Prinzengestade" verzauberten dann die Synchronschwimmerinnen der "Schweren Artillerie" die Narrenschar, die ihr Husaren-Mariechen, Franz-Josef Adams, soeben noch vor einem Haifisch retten konnten, während die Funken Blau-Wiess mit rassigen Flamenco-Tänzerinnen sowie mit ihrer Bla-Wi-Tro- Rhythmusgruppe begeisterten.

Verständlich, dass angesichts solcher Leistungen kaum "Ausländer" engagiert werden mussten, auch wenn man mit dem "Schwadlappen" und dem "Schnäuzer-Duo" Spitzenkräfte des Kölner Karnevals in die Stadthalle geholt hatte.

Die erlebte dann den Auftritt der Stadtsoldaten samt Tanzpaar, Vera Demuth und Stefan Willscheid, bevor der Musikzug der staatsen Kääls den Linzer Gürzenich in einen jecken Rockpalast verwandelte und die Tanzgruppe der Roten Husaren lange nach Mitternacht unter Beweis stellte, dass selbst verführerische Can-Can-Tänzerinnen vom Moulin Rouge jeck op Linz sind.