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Session 2008/2009: Jecker Gerichtspräsident ist Prinz in Erpel

Session 2008/2009 : Jecker Gerichtspräsident ist Prinz in Erpel

Mit Rechtsanwalt, Staatsanwalt und Stadtsoldaten-Kommandant zieht Fritz II. durch die Session

"Es hat lange gedauert, bis mein Traum in Erfüllung gegangen ist. Endlich bin ich Euer Prinz von Erpel. Ich bin unheimlich stolz, Euch durch die lange Session führen zu können!"

Vor Glück strahlend schwang der Erpeler Prinz Fritz II. (Dreesbach) am späten Samstagabend auf der Bühne im Bürgersaal die Pritsch, nachdem ihm Uwe Kochems, der Kommandant der Stadtsoldaten, die Fasanenfedern an die Narrenkappe gesteckt hatte.

Pünktlich um 20.11 Uhr hatte das Tambourcorps die Große Erpeler Karnevalsgesellschaft in das Gürzenich der Freien Herrlichkeit geführt. Und nicht nur der Elferrat begleitete den Vorsitzende Andreas Schwager. Auch die Stadtsoldaten samt der Kleinen und der Großen Prinzengarde konnten die Jecken im Saal, darunter der Hausherr, Bürgermeister Edgar Neustein, und Verbandsbürgermeister Werner Zimmerman, begrüßen.

Natürlich konnten die Gastgeber mit den Gesellschaften aus Unkel und Bad Hönningen auch Freunde aus der Umgebung empfangen. Aber nicht der Hünnijer Prinz, Eberhard von der Alten Garde, war der Held, den seine Tanzgarde musikalisch suchte. Das sollte nach einem Jahr der Abstinenz der Prinz von Erpel sein. "Vielleicht hat es sich unser Kandidat in letzter Minute noch anders überlegt."

Bange Minuten musste Schwager verstreichen lassen. Angekündigt hatte er den Prinz schon, allein das Tambourcorps sah noch keine Möglichkeit, diesen in den Saal zu führen. "Der hat bestimmt noch schnell einen Karnevalsmuffel verdonnert", unkten Insider, als endlich Fritz Dreesbach im roten Prinzengewand auf die Bühne eilte. Denn der gebürtige Wachtberger ist nicht nur seit 1985 im "Erpeler Karnevalsstübchen" beim "Zoch" aktiv.

Seit 1999 steht er als Präsident auch dem "Hohen Gericht zu Erpel" vor, dem die Prinzengarde am Karnevalssamstag die "Straftäter" zuführt. Einen davon, Kai Kruse, hatte Fritz II. gleich als "Angeklagten" mitgebracht. Der mochte noch so sehr auf die Schlagfertigkeit von Verteidiger Herbert Buchmüller hoffen, gegen das Plädoyer von Staatsanwalt Jörg Buchmüller dürfte der sich jedoch nicht durchsetzen.

Zunächst aber war Fritz II. an der Reihe zu schwören. "Bist Du bereit, die Interessen unserer KG im Ausland, von Köln bis Unkel, zu vertreten und in Erpel nur Frohsinn zu verbreiten?", wollte Schwager wissen. Aber erst nach dem Versprechen, die Bevölkerung, vor allem aber die Kinder mit reichlich Kamelle zu verwöhnen, bekam der Prinz mit der Pritsch und den Fasanenfedern die Zeichen seiner Macht.

"Ob das Reisen, der FC Köln oder der Wein - das Schönste ist unser Karneval in Erpel am Rhein!", verkündete Fritz II. sein Motto. Und seine Untertanen hatten noch reichlich Grund, begeistert die Sessionseröffnung zu feiern. Zunächst schenkte die Gulaschkapell ihre Kost aus, bevor Solomariechen Annika Bendt auftrat. Und der Prinzengarde, die als "Pirates of the Caribbean" überzeugte, sicherte Fritz II. bei solchen Höchstleistungen "milde Strafen" zu.