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Karnevalisten aus der Region schunkeln sich warm

Karnevalisten aus der Region schunkeln sich warm

Treffen auf dem Petersberg vereint Tollitäten - "Sweet Kisses" ernten für ihren Tanz eine Rakete

Königswinter. (hpb) Bereits zum 11. Mal trafen sich auf Einladung des Festausschuss Bonner Karneval Karnevalisten und Tollitäten der Region auf dem Petersberg, um sich für die bevorstehende Session warm zu machen.

Festausschuss-Präsident Horst Bachmann erinnerte daran, dass aufgrund mehrere päpstlicher Erlasse hinsichtlich kirchlicher Feiertage der Karnevalsbeginn auf den 11.11. datiere. Nach der Besiegung Napoleons habe sich als eigentlicher Karnevalsanfang dann aber der Tag der Erscheinung des Herrn, der 6. Januar, etabliert.

Insoweit sei die Zeit zwischen November und Januar so etwas wie der "Advent" der Karnevalisten, und die könne man nutzen, um sich warm zu laufen. Besonderer Dank Bachmanns galt dem gastgebenden Steigenberger Grandhotel Petersberg unter Leitung seines Geschäftsführers Richard Freymann, das auch in diesem Jahr für Speis und Trank gesorgt hatte.

Neben den Vertretern der regionalen Karnevalsvereine und -Gesellschaften aus der gesamten Region hatten sage und schreibe 19 Prinzenpaare und Einzeltollitäten den Weg auf den Petersberg gefunden, allen voran das designierte Bonner Prinzenpaar Ralf I. und Bonna Miriam I.

Sie sowie die Königswinterer Altstadt-Prinzessin Petra II. "von der Schäl Sick" gaben sich neben etlichen Paaren der Region auch LiKüRa Claudia I. und Beuels Wäscherprinzessin Christine I. die Ehre, aus Bad Godesberg waren Prinz Otto I. und Godesia Gerti mit von der Partie. Unter den Ehrengästen sah man den Bonner Polizeipräsidenten Wolfgang Albers und seinen Kollegen von der Bundespolizei in Hangelar, Matthias Seeger.

Die Stadt Königswinter vertrat deren Bürgermeister Peter Wirtz, er hatte für die Stadt Bonn deren Bürgermeister Uli Hauschild zur Seite. Hauschild betonte in einer kleinen launigen Ansprache die Bedeutung des Karnevals nicht als Brauchtum, sondern auch als regionalen Wirtschaftsfaktor und zeigte sich erfreut darüber, dass die Stadt auch in diesem Jahr wieder einen sechsstelligen Zuschuss zur Förderung des rheinischen Brauchtums locker gemacht habe. Es hätte ruhig etwas mehr sein dürfen, sagte er unter Hinweis auf den Betrag, der im benachbarten Köln, der wohl größten Hochburg des närrischen rheinischen Treibens, fließe.

Für Heiterkeit sorgte Hauschild mit dem Hinweis, dass man vom Petersberg aus nicht nur die Region trefflich betrachten könne, sondern auch die Kölner Bucht. Diese sei nachweislich vor 50 Millionen Jahren von den Königswinterern, Bonnern und Kölnern ausgegraben worden, um die ewigen Rivalen in Düsseldorf dereinst einmal fluten zu können.

Doch solange die Düsseldorfer, die den rheinischen Karneval immer wieder erfolglos zu imitieren versuchten, ihr eigenes Bier tränken, das genauso schmecke wie es heiße, nämlich "Altbier", würden sie sich "permanent selbst fluten", so dass diese Arbeit den Nachbarn rheinaufwärts vorerst erspart bleibe.

Welch karnevalistisches Talent in der Jugend steckt, bewies Stefan vom Bersch, ein Junge von erst 14 Jahren, der bereits seit seinem siebten Lebensjahr in der Bütt steht. Er hatte so manche Weisheit und Erfahrung aus seinem jugendlichen Leben parat. So wusste er unter anderem zu berichten, dass 95 Prozent aller Männer, obwohl sie sich als die besseren Autofahrer fühlen, Verkehrsunfälle verursachen - nämlich immer dann, wenn sie ihre Frauen ans Steuer lassen, weil sie selbst zu betrunken sind.

Neben einer Modenschau mit gediegenen Karnevalskostümen gab es einen Ausblick dessen zu sehen, was demnächst durch die Säle der Region fetzen wird. Die "Sweet Kisses", eine junge Formation aus Heisterbacherrott, zeigten mit einer beeindruckenden Choreographie ihr Können.

Unter der Regie ihrer Trainerin Melanie Effer legten die 13 jungen Damen, die sich in der Vergangenheit schon etliche Meistertitel ertanzt haben, sehr zum Vergnügen des Publikums eine flotte Sohle aufs Parkett. Eine Rakete war der verdiente Lohn.