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Narren kosten die "Aufwärmphase" mächtig aus

Narren kosten die "Aufwärmphase" mächtig aus

Im Bürgerhaus Aegidienberg wurde bei einem "Bunten Abend" gefeiert - Ausgelassene Stimmung bei der Prunksitzung in Asbach - Die Jecken in Erpel haben das Motto: "Karneval verbindet"

Bad Honnef. Keine vier Wochen mehr, dann "herrscht" Straßenkarneval! Ob dann immer noch eisige Temperaturen Siebengebirge und Westerwald im Griff haben?

Die gegenwärtige "Aufwärmphase" jedenfalls kosteten die Jecken am Wochenende in vielen Sälen nach allen Regeln der Kunst aus. Die Gesellschaften und Vereine hatten dafür tolle Programme zusammengestellt.

Aegidienberg. (smo) Im Bürgerhaus wurde "Mit Jesang, Spaß und Humor" beim "Bunten Abend" des Männergesangvereins "Liederkranz 1875" gefeiert. Und die Gäste nahmen dieses Versprechen des Vereins beim Wort. Noch bevor Vorsitzender Eberhard Bialkowski auf der Bühne stand, schunkelten sich die Jecken mit "Eigelsteiner Musik" von Peter-Josef Euskirchen warm.

Als Steuermann begleitete Vize-Vorsitzender Bernd Gierig das Narrenschiff des 130-jährigen MGV. Die als Clowns und Seemänner gewandeten Sänger mussten eng zusammenrücken, als der Nachwuchs der "Klääv Botz" aufmarschierte: Die "Fünkchen" brachten einen verrockten Gruß von der Alm mit. Dass "echte Fründe" zusammen stehen, das bewies der MGV: Mit vereinter Kraft schoben die Sänger ein Klavier in die Bühnenmitte.

Nach dem flotten Hurra-Marsch von Toni Steingass brachte Ernst Krämer Gefühlvolles zu Gehör. Chorleiter Ulrich Hülder arrangierte das Potpourri kölsches Leben. Er begleitete den MGV mit den Solisten Richard Winter, Gerhard Scholz und den Vorsitzenden am Klavier.

Ovationen gab es für das Prinzenpaar Oliver I. und Aegidia Andrea I.. Heinrich Denn, MGV-Ehrenvorsitzender, und Ehrenmitglied Ernst Krämer konnten sich wie viele andere vom Können der Bergfunken und Prinzengarde überzeugen.

Auch Sketche fehlten nicht: Hanni Ziegert und ihr Team demonstrierten "handwerkliches" Geschick, und Frohsinn verbreitete Senior-Chorleiter Willi Hülder mit der "fidelen Gerichtssitzung". Herbert Zeisel zeichnete ein Bild von "130 Jahre MGV", Christel Diehl und Werner Valder kamen als "merkwürdiges Ehepaar".

Asbach. (smo) Ausgelassene Stimmung herrschte auch im Bürgerhaus Asbach, wo die KG "Mir hale Pohl" Altenhofen als Gastgeber der Prunksitzung fungierte. Viele Narren feierten gut gelaunt - da durfte Prinz Manfred I. nicht fehlen.

Mit einer gehörigen Portion Humor führte Sitzungspräsident Herbert Limbach durch den Abend. Für ihn gab es eine Überraschung: Als Vertreter des Regionalverbandes Karnevalistischer Korporationen überreichte Erwin Rüddel ihm die silberne Verdienstmedaille. Bereits elf Jahre ist Limbach Sitzungspräsident.

Mit dem Tambourcorps Asbach zogen Elferrat, Tollität, Möhnen und Funken Rot-Weiß Altenhofen ein. "Wir dürfen nicht fehlen", sagten sich die KG-Kinder. Auch die neun Funken, trainiert von Jenny Kessen und Carmen Engels, zeigten sich von ihrer besten Seite.

Bier macht schön - diese "männliche Weisheit" dürften die Gäste nach der Büttenrede von Markus Walgenbach und Mandy Lang, "Die Dauerpraktikanten", mitgenommen haben. Walter Lorenz und Wolfgang Raschke folgten als "Strunz un Büggel". Eine Augen-"Weide" gab es obenauf: Als Kühe und Landwirte verkleidet zogen Freunde und Verwandte des Prinzen ein. Die "Sippe" gab sodann Anekdoten aus dem Leben "ihres Mannis" preis.

Erpel. (khd) "Mer brauchen keene, der us säht, wie mer Fastelovend fiere dät!" Diesen Schlager können die Jecken in Erpel aus vollem Hals singen. Zu Recht, wie sie auf der Prunksitzung bewiesen.

Selbst der Kommandant der Grün-Weißen Husaren aus Linz musste loben. Keine Frage: "Karneval verbindet" ist das Motto in Erpel. In Erinnerung an den 60. Jahrestag des Einsturzes der Ludendorffbrücke ziert die "Brücke von Remagen" den KG-Orden.

Dass man auch ohne sie den Rhein überwinden kann, stellte das Stadtsoldatencorps Blau-Weiß-Rot Remagen mit seinem Besuch unter Beweis. Die Truppe "echt kölscher Junge" erinnerte zwar zunächst an einen Trauermarsch angesichts der jüngsten Niederlage des 1. FC Köln.

Dann indes zeigten sich die Musiker aber als flotte Räuber, die mit kölschem Samba viel zu geben haben. Da hatten die Jecken im Saal schon viele Eigengewächse feiern können wie etwa die Kindergarde, die Leev Pänz oder die Prinzengarde.

Wissenswertes aus Berlin hatten "De Hussmeester vom Bundestaach" vorgetragen, während Andreas Krytschek mit seinem frechen Raben Rocky dabei war. "Wächst du noch oder bleibst du so klein, weil man dir gesagt hat, dass du arbeiten musst, wenn du groß bist", hänselte das Federvieh Jörg Buchmüller aus der "Elferrats-Ahnengalerie", der mit KG-Chef Andreas Schwager die Sitzung leitete.

Deren Höhepunkt war der Auftritt der "Gulasch-Kapell". Spontan hatten sich Freizeitmusiker unter Leitung des "Erpeler James Last", Jörg Weich, zusammen getan. Ihrer Aufforderung "Kumm los mer danze" konnten die Narren nicht widerstehen.