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KG Ziepches Jecke: Ramba Zamba bis in den Morgen

KG Ziepches Jecke : Ramba Zamba bis in den Morgen

Ramba Zamba und kein Ende. Halleluja! Diese Feierbiester im Kurhaus bekamen einfach nicht genug. "Einer geht noch...", sang das Publikum nachts um halb zwei.

Dabei hatten all die bunt kostümierten Narren beim Topact der Karnevalsparty "Ramba Zamba - Bütt & Danz" der KG Ziepches Jecke doch vorher schon Zugabe um Zugabe "bestellt". Seitdem die Band "de Köbesse" 2011 hier ihre Premiere hatte, beschließt sie Jahr für Jahr das Programm dieser Veranstaltung, die diesmal zum zehnten Mal stattfand.

Präsident Udo Krahe hatte die Königswinterer Musikgruppe um Bandleader Roger Moore einst zur Feuertaufe engagiert. Der Kursaal ist seither das Wohnzimmer der Köbesse. Nur Udo Krahe, der normalerweise durchs Programm führt, fehlte beim kleinen Jubiläum.

"Corinna, nimm ganz viel von der Stimmung hier und beste Genesungswünsche mit", bat Vorsitzender Manfred Limbach, der für den erkrankten Präsidenten eingesprungen war, Krahes Ehefrau.

Stimmung? Nicht mehr zu toppen! Schon weit vor dem Startschuss trafen die ersten Besucher ein. Die Belohnung: Alleinunterhalter Stefan Pischl trat bereits am Keyboard in Aktion und heizte ihnen kräftig ein. Er war wie gewohnt der "Lückenfüller" zwischen einzelnen Programmpunkten. Tanz-Marathon auf jedem Quadratmeter im randvollen Haus - und Pischl rührte dazu alle karnevalistischen Hits an.

Nichts anbrennen ließen die Köche von der Gulaschkapell aus Erpel. Mit Tuba, Horn, Pauken und Trompeten zelebrierten sie ein jeckes musikalisches Mahl. Im vergangenen Jahr hatten sie ihr Silberjubiläum gefeiert und so den Ziepches Jecke die Inthronisation des Siebengebirgs-Dreigestirns ermöglicht. Nun zeigte die Ziepches-Tanzgarde um Trainerin Manuela Müller, dass der "Goldschatz der KG" auch nach dieser Triumph-Session glänzt. Zu einem Potpourri karnevalistischer Ohrwürmer präsentierten sie sich in Topform. Rubbeldidupp marschierten die Buchholzer Stadtsoldaten ein. Diese Invasion durch staatse Kerls und ?nem lecker Mariechen ließen sich die Jecke gern gefallen.

Die Band "Hanak" schenkte den Besuchern einen "Haifischzahn". Als Stimmungskanone machten sich die "Botzedresse" ans Werk, ehe wieder Stefan Pischl übernahm. Bis nach Mitternacht rauschte er mit der närrischen Bagage atemlos durch die Nacht. Bis - ja, bis die Köbesse einliefen. Bis dicht an die Bühne heran knubbelte es sich. Mit "Piraten, wild und frei" bahnten sich die Musiker um Roger Moore ihren Weg durch den Saal.

Und die jecke Meute stimmte ein: "Heijo, hei, hei, ho!" Der "007 des Karnevals" dirigierte: "Und nun etwas zum Schunkeln, hakt Euch ein!" Der Sänger aus Rauschendorf, der tatsächlich auf den Namen des James-Bond-Darstellers Roger Moore getauft ist, kündigte den eigenen Titel "Ming Stadt" an.

Mehr als eine Stunde lang spielten Angel Hambach, Markus Hennig, Eric Meyer, Frank Brack und Gitarristen-Neuzugang Karsten Ebert die schönsten Songs des Fastelers. Auch nach "Bye, bye, my love" waren die unersättlichen Fans nicht bereit, die Köbesse ziehen zu lassen.

Ex-Prinz Michael und Jungfrau Alfreda a.D. schafften es, dass noch mal nachgelegt wurde mit "Trink doch ene met", das in den Refrain "nanananana" aus "Hey Jude" der Beatles mündete. Der ganze Elferrat sang mit den Jecke. Welch ein Finale! Ramba Zamba ohne Köbesse? Undenkbar. Fortsetzung? Natürlich. Am 9. Januar 2016.

Neuer Senator mit den Insignien ausgestattet

Kappe, Orden, Anstecknadel, Schal: In einer feierlichen Zeremonie wurde Mathias Alfs mit den Insignien eines Senators der KG Ziepches Jecke ausgestattet. "Damit bist Du aufgenommen, Mathias", meinte Senatspräsident Peter Endler, nachdem er dem Vorstandsmitglied der Stadtsparkasse Bad Honnef die Kappe aufs Haupt gedrückt hatte. Ihm assistierten bei der Prozedur Ehrenpräsident Karl-Josef Jakobs und Vizepräsident Franz Gunkel. Siebengebirgsprinz a.D. Michael Staffel hängte Alfs überdies den aktuellen Sessionsorden der Gesellschaft um und überreichte dessen Frau Ursula Stark einen Blumenstrauß.

"Unsere Missionsaufgabe ist es nun, aus einem Westfalen einen Rheinländer zu machen", ulkte Peter Endler. Mathias Alfs stammt aus Gladbeck, lebt aber seit 17 Jahren im Rheinland und schon lange in Rhöndorf. "Die Aufnahme in den Senat ist mir eine große Ehre", sagte er dankend und scherzte: "Ich bin Karnevalist mit Migrationshintergrund." Allerdings habe es in der Nachbarstadt Bottrop einen großen Karnevalszug gegeben, den er als Jugendlicher angesehen hat. Auch den Zoch in Köln oder Düsseldorf besuchte er. Trotzdem: "Früher wusste ich, dass es Rosenmontag und Weiberfastnacht gibt, aber dass im Rheinland eine fünfte Jahreszeit existiert, musste ich erst einmal verstehen."

Offensichtlich muss Peter Endler gar nicht mehr so viel missionieren. "Ich war hier bei fast allen Karnevalssitzungen", so Alfs. Das Schönste am Karneval sind für ihn der Zoch und der Spaß. Nun hat die KG 16 Senatoren. Zwei von ihnen wurden in Würdigung ihrer Verdienste um die KG zu Ehrensenatoren ernannt: Heinz Stang und Rudolf Staffel. Peter Endler: "Sie haben sich um unsere Karnevalsgesellschaft verdient gemacht." Rudolf Staffel sei "der Mann im Hintergrund", und Heinz Stang habe als "Schatzmeister der ersten Stunde" die Jröschelchen zusammengehalten.