Höhepunkt der Session : Rheinbreitbacher Narren stürmen bei Prunksitzung die Bühne
RHEINBREITBACH Eins dürfte den Rheinbreitbachern seit dem Wochenende völlig klar sein: Auch ohne närrische Herrscher werden sie von ihrer KG "Me haalen et us" bestens bedient in dieser Session. Bisheriger Höhepunkt im Jubiläumsjahr der 111 Jahre alten Gesellschaft: eine närrische Prunksitzung, die diese Bezeichnung absolut verdient hatte.
Kein Wunder, dass die jecke Stimmung in der Hans-Dahmen-Halle da überkochte: Bunt kostümierte Narren stürmten unmittelbar nach der Pause die Bühne, um mit den "3 Colonias" und dem Elferrat zur "Kleinen Dampf-, Dampfeisenbahn" die längste Polonaise der Session zu bilden.
"Ihr seid der helle Wahnsinn. Dieser Empfang ist der Hammer", hatte bereits kurz zuvor "Dä Tuppes vum Land" (Jörg Runge) konstatiert. Mit einer eigenen Hymne, "Du bess dä Mann, op dän se all he stonn", hatten die Jecken ihren langjährigen Freund begrüßt. Dieser wiederum hatte ihnen zuliebe sogar das Angebot abgelehnt, als Vertretung für den erkrankten "Blötschkopp" bei einer WDR-Fernsehsendung im Kölner Gürzenich aufzutreten.
Nicht nur nach seinem närrischen Vortrag in geschliffener Reimform ließ Präsident Michael Siegel die Jecken im Saal, darunter Bürgermeister Karsten Fehr als "bestreikter Flugpilot", eine donnernde Rakete zünden.
Verdient hatten sich diese zuvor schon die noch amtierenden Weltmeister im Gardetanz, das Tanzcorps Rot-Weiß Vettelschoß, und vor allem "Die Huusmeister vom Bundesdaach". So närrisch-gründlich wie dieses Jahr haben Axel Foppen und Frank Fander schon lange nicht mehr in Berlin, "regiert von Blinden unter Linden", aber auch in "Baden Würstchenberg" gekehrt, um dabei jede Menge närrischen Staub aufzuwirbeln. Ganz ohne jecke Blaublüter musste die KG nicht auskommen. Das Siebengebirgsprinzenpaar, Martin I. und Gaby III., zog mit den Kaasseler Jonge ein.
Mitgebracht hatte es nicht nur das Sessionslied, sondern auch eine frisch restaurierte Kladde. Die hatte ihr Präsident Dietmar Brenner gefunden und restaurieren lassen, damit die Rheinbreitbacher Freunde ihre Vereinsgeschichte von 1910 bis 1950 nachlesen können.
Dafür lud Siegel die Tollitäten samt Gefolge ein, die Sitzung zu genießen. Und die wurde spätestens mit der Kasbacher Prinzengarde absolut traumhaft. Angesichts ihres Feentanzes mit akrobatischen Hebefiguren schien den Jecken im Saal "One Moment in Time" viel zu kurz.
