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Weltgrößtes Clowns-Treffen gerät zum Fest der Farben

Weltgrößtes Clowns-Treffen gerät zum Fest der Farben

Neuwieder Karnevalsgesellschaften schaffen den Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde

Frohsinn pur verströmten die Clowns, die gestern in einer zweieinhalb Kilometer langen Parade durch die Straßen von Heimbach-Weis stolzierten.

NEUWIED. Zwei rheinland-pfälzischen Karnevalsgesellschaften ist wohl ein Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde sicher: Mit ihrer Clowns-Parade zum 175-jährigen Bestehen brachen die Neuwieder Karnevalsgesellschaften (KG) Heimbach und Weis gestern Nachmittag den bisherigen Weltrekord. 4 294 Clowns machten bei dem Umzug zu Beginn der närrischen Jahreszeit mit, 1 986 mehr als beim bisherigen Weltrekordhalter vor zwei Jahren, dem österreichischen Innsbruck.Das seit einem Jahr vorbereitete Spektakel geriet zu einem Fest der Farben. Clowns mit bunten Kostümen, kunstvollen Gesichtsbemalungen, knallroten Plastiknasen und Regenschirmen mit vielfarbigen Luftballons stolzierten durch die Dorfstraßen. Zwischen ihnen schritten Musikanten, ebenfalls meist als Clowns verkleidet. Fröhliche Musiker dirigierten Karnevalslieder in die dichten Zuschauerreihen. Mit vielstimmigen Helau-Rufen, Trommelwirbeln und schrillen Tönen aus Trillerpfeifen läuteten die Narren am Elften im Elften die fünfte Jahreszeit ein.

"Das nimmt ja kein Ende mehr", wunderte sich eine ältere Zuschauerin mit Blick auf die rund zweieinhalb Kilometer lange Parade der Clowns. Zunächst ging der bunte Zug durch die Dorfstraßen von Heimbach-Weis. Vor dem Sportplatz des Neuwieder Stadtteils, der als Karnevals-Hochburg gilt, geriet die Parade der Clowns ins Stocken, weil sie sich durch mehrere Absperrungen zwängen musste, an denen jeder Clown der mehr als 900 karnevalistischen Vereine gezählt wurde.

Die KG Weis und die KG Heimbach bezeichnen sich als älteste Karnevalsgesellschaften in Rheinland-Pfalz. "Fassenacht" wird in Heimbach-Weis jedenfalls bereits seit dem 17. Jahrhundert gefeiert. Bei den ersten närrischen Umzügen zogen die Karnevalisten noch einfache Leiterwagen mit Zweigen von Nadelbäumen durch die Straßen. Als nach dem Ersten Weltkrieg die närrischen Lindwürmer vorübergehend untersagt waren, sperrte die KG Heimbach 1922 laut ihrer Vereinschronik etwa 30 betrunken gemachte Polizisten mit einer List in einem Gebäude ein und setzte sich über das Verbot hinweg.

Inzwischen ziehen die Umzüge der beiden Gesellschaften am Fassenacht-Dienstag nach eigenen Angaben mehrere zehntausend Zuschauer an.