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Ramersdorfer Junge in Beuel: Ein Heimspiel für die Liküra-Prinzessin

Ramersdorfer Junge in Beuel : Ein Heimspiel für die Liküra-Prinzessin

Die Ramersdorfer Junge bieten in der Jupp-Gassen-Halle die 60. Sitzung im 59. Jahr ihres Bestehens. Wie kann das sein?

Für Regina Haunhorst war es keine Frage, ob sie die Narrensitzung der KG Ramersdorfer Junge besucht. „Die haben einen super Ruf, hier gehe ich schon seit Jahren hin“, sagte die stellvertretende Vorsitzende des Partnerschaftskomitees Beuel-Mirecourt am Freitagabend in der Jupp-Gassen-Halle. „Die schaffen es jedes Mal, den Saal voll zu kriegen.“

In diesen Saal hatte es auch Kerstin Glatfeld verschlagen. Für sie war es die erste Sitzung im Rheinland. Sie kommt aus Frankfurt, besuchte Freunde und hatte spontan beschlossen: „Ich müsste mir mal eine rheinische Sitzung anschauen.“ Dabei musste Sie sich konzentrieren, nicht „Helau“ zu rufen. „Ich hoffe, ich vertue mich nicht.“

Glatfeld erlebte einen unterhaltsamen Abend, der mit Fred van Halen aber etwas schleppend begann: Der Bauchredner erreichte nur einen kleinen Teil des Publikums, das wohl auf etwas mehr Schwung wartete. Den brachte die Tanzgruppe Kölsch Hänneschen mit ihren bunten traditionellen Kostümen und den live gesungenen althergebrachten Karnevalsliedern auf die Bühne. Die Truppe war zum Glück für die Ramersdorfer Junge schon etwas früher da und konnte einspringen, als die Band Kempest Finest auf sich warten ließ, weil sie zwei Auftritte vertauscht hatte. Aus dem gleichen Grund war Schultheiss, Literat und Sitzungsleiter Roland Gerwing dann auch froh, dass Liküra-Prinzessin Julia I. mit ihrer Ehrengarde so beim Heimspiel zeitig da sein konnte.

Ebenfalls auf dem Programm standen die Beueler Stadtsoldaten, die Cöllner, Et Klimpermännche und die Fauth Dance Company. Zum traditionellen Abschluss trat zu Tschaikowskis „Schwanensee“ die KG-eigene Männer-Tanzriege „Schlussgruppe“ auf. Deren Managerin Andrea Hornecker erhielt ebenso wie Kathi Schulte, Managerin der Liküra-Showtanzgruppe „Dilledöppchen“, den Verdienstorden des Festausschusses Bonner Karneval. Die After-Show-Party im Foyer bestritt die Band Cavey Basement.

Es war die 60. Narrensitzung der Ramersdorfer Junge – in deren 59. Jahr. Damals hatten einige lustige Ramersdorfer die erste im Saal des Dorfkruges veranstaltet. Und weil die gut lief, gründeten sie danach erst die Karnevalsgesellschaft. Das Geld für die Sitzung, erzählte Präsident Ralf Schuh, hätten die Gründungsmitglieder aus eigener Tasche vorgestreckt. Lange Zeit fand die Sitzung dann in der Küdinghovener Ennerthalle statt, aber schon seit sieben Jahren lädt der Verein in die Jupp-Gassen-Halle ein. Ehrengast im Elferrat war Martin Eßer. Der ist Bezirksvertreter der FDP, LiKüRa-Ratsherr, Mitglied der Großen Küdinghovener KG und außerdem Jurist. „Er berät die LiKüRa-Vereine in rechtlichen Dingen“, erklärte Schuh. Zuletzt habe er bei der Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung geholfen.