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Frack und Zylinder blieben dieses Mal im Schrank

Frack und Zylinder blieben dieses Mal im Schrank

Beim traditionellen Neujahrsempfang der Bottemelech's Jonge war einiges anders als in den Jahren zuvor

Vilich-Müldorf. Ganz textsicher war der Bottemelech's Jong Thomas Peix noch nicht: Bei seiner Gesangseinlage mit "He in Müldorf am Bach" musste ihm der geschäftsführende Vizepräsident Helmut Sauff einmal soufflieren.

Seinen Auftritt beim traditionellen Neujahrsempfang des Vereins brachte Peix, der am Neujahrstag seinen 45. Geburtstag feierte, ansonsten souverän über die Bühne, und die Bottemelech's Jonge brachten ihrem jüngsten Mitglied dann auch ein Ständchen dar.

Richtig traditionell war dieser Empfang nicht. Das ging schon bei der Lokalität los: Statt wie bisher im Dorfkrug wurde am Samstag im Sher Pur, dem ehemaligen Hansa-Eck, gefeiert. "Unsere Stammkneipe konnten wir nicht nutzen, weil der Wirt erkrankt ist", erklärte Sauff. Es könne sein, dass der Veranstaltungsbereich dauerhaft nicht verfügbar ist.

Die Bottemelech's Jonge kamen auch nicht mit Frack und Zylinder, sondern in Zivil, wie es Präsident Peter Kunze nannte. Außerdem wurde Kunze nicht abgeholt, wie es sonst üblich war, und auch auf den Bottemelech's Schwur wurde verzichtet. "Im Frühjahr stehen wieder Taufen an, da wird der Schwur ja auch durchgeführt", sagte Sauff. Ein festes Programm gab es nicht: "Das wird einfach nur ein vergnügliches Thekentreffen", so der Geschäftsführer.

"Genauso hat der erste Neujahrsempfang auch begonnen." So gesehen war der Abend also doch traditionell.

Viele Mitglieder und Freunde des Vereins waren gekommen, um sich mit Sahneheringen, Kartoffeln und viel guter Laune auf die Session einzustimmen, die für die Bottemelech's Jonge bald wieder beginnt. Die Herren trugen einige Lieder vor, zum Beispiel "Müldorfer Jonge bütze jot" in Anlehnung an ein bekanntes Karnevalslied. Kunze überraschte die Besucher mit einem Auftritt: Er sang "Der Weihbischof" von den Bläck Föös in der entsprechenden Bischofsverkleidung.

Nicht nur Ortsansässige feierten bis in die Nacht mit. Heinrich Lütz, ehemaliger Fußballkamerad von Präsident Kunze, und seine Frau waren aus Ramersdorf angereist, um mitzufeiern. "Die Vilich-Müldorfer können froh sein, dass sie so einen Verein haben", meinte er. "Der hält das Dorfleben aufrecht."