1. Narren-News
  2. Beuel

Kultbands erobern die Herzen der Beueler Weiber

Kultbands erobern die Herzen der Beueler Weiber

Die Mädchensitzung im Brückenforum begeistert fast 1 000 Frauen

Beuel-Mitte. Fast 1 000 Frauen in einem Saal. Dazu in bester Stimmung, fröhlich tanzend und bunt kostümiert. Das hätte so manche Männerherzen höher schlagen lassen, hätten sie denn dabei sein können.

Doch "Männer nicht zugelassen" hieß es am Sonntagnachmittag bei der restlos ausverkauften Mädchensitzung im Beueler Brückenforum. Das Alte Beueler Damenkomitee und das Damenkomitee in der TSV Bonn-rechtsrheinisch hatten unter dem Motto "Tanzen, Lachen, schöne Dinge machen" wieder zu der führenden Beueler Damensitzung eingeladen.

"Seit einem Jahr ausverkauft", berichtete Patty Burgunder vom Alten Beueler Damenkomittee über die beliebte Sitzung. "Ein Fünf-Stunden-Programm, das die Crème de la Crème der rheinischen Karnevalskünstler in dieser kompakten Form zusammenführt, ist sicherlich eine der Ursachen hierfür", meinte sie.

Alles, was Rang und Namen hat im rheinischen Karneval, konnte Moderatorin und stellvertretende Obermöhn Ina Harder ihrem Publikum ansagen: Als Eisbrecher trat das Beueler Stadtsoldaten-Corps auf.

Mit Musikzug, Mariechentanz und großem Aufzug marschierte es auf die Bühne. In seinem Tross: Wäscherprinzessin Lara I. und ihre Wäscherinnen Lina Jütten und Jenny Balensiefen, denen die begeisterten Närrinnen mit einem Klatschmarsch einen triumphalen Einzug boten.

Auf die Stühle gingen die Mädels, als die Räuber ihre bekannten Karnevalshits zum Besten gaben. Kein Halten mehr dann beim "Fegerlied": "Wir fegen wie die Räuber" sang der Saal zum neuesten Hit der Kölner Band.

Das Kommando zur ersten Rakete gab Ina Harder nach dem Auftritt von Bernd Stelter. Er hatte sich mit seiner "gepflegten, kleinen Bankenkritik" und mit karnevalistischen Parodien zu "Bauer sucht Frau" in die Herzen der Frauen gesungen.

Nur noch sich bewegen wollten viele Mädchen, als De Boore Musik in die Tasten hauten. In den Gängen, auf Stühlen und Tischen wurde getanzt und gesungen, so dass ein Durchkommen nach vorne zur Bühne zeitweise unmöglich war.

Viel zu lachen gab es über die Späße von Bauchredner Fred van Halen, der selbstverständlich in Begleitung seines frechen Straußenvogels Aki gekommen war. Trotz vieler Ermahnungen von Fred redete Aki weiter und weiter, bis der donnernde Applaus der närrischen Weiber seinen Vortrag beendete.

Dem Wort folgte der Ton mit der Musik der Kölsch-Fraktion. Ein brodelnder Saal sang und tanzte nach den Rhythmen der relativ jungen Band, die Musik ihrer Förderer, der Höhner, machte. Durch die Mischung von Düsseldorfer Slang und Ruhrpottdialekt unverwechselbar, brachte Manni, der Rocker, seine Alltagsgeschichten aus dem Pott zu Gehör.

Die Mädels zeigten nicht alle Verständnis für seinen zotigen Vortrag. Tosender Applaus hingegen brandete wieder auf, als die Bläck Fööss die Bühne eroberten. Leidenschaftlich und temperamentvoll tanzten, sangen und klatschen die Frauen zu den Hits der Kölner Urgesteine, die nach mehreren Zugaben erst die Bühne verlassen konnten.

Karnevalistischen Tanz der Meisterklasse boten die 35 Tänzerinnen und Tänzer der Funky Diamonds aus Ahrweiler. Sie zeigten, wie perfekt und exakt tänzerische Laien mit bestens einstudierten Nummern einen ganzen Saal begeistern konnten.

Einen drauf setzte die Kölner Mädchenband Funky Marys. Sie boten ihre durch Funk und Fernsehen bekannten Hits, um das tobende Publikum auf einen weiteren Höhepunkt der Mädchensitzung vorzubereiten: Niemand saß mehr auf seinem Stuhl, als die Paveier ans Mikrofon traten.

Karnevalskracher erster Güte und bekannte Mitsinghits brachten den Saal zum Überkochen. Nicht anders bei den Höhnern, die mit ihrer Stimmungsmusik das Finale der Mädchensitzung einleiteten. Der Bär war los, auf Tisch und Stuhl, als die Kölner Kultband in die Kiste ihrer musikalischen Schätze griff.

Alte Erfolgshits wie neue Nummern brachten die Mädchen zum Rasen. Erst nach mehreren Zugaben konnte Moderatorin Ina Harder den Inbegriff der Kölner Karnevalsmusik von der Bühne entlassen.