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Nach dem Zoch geht in den Sälen die Post ab

Nach dem Zoch geht in den Sälen die Post ab

Die Wiever feiern ihre Machtübernahme mit den Beueler Damenkomitees

Beuel. (ga) Nach dem Zoch op de schääl Sick zog es viele Wiever zu den traditionellen Sitzungen der Damenkomitees. Beim Rundgang durch die Beueler Gürzeniche fiel auf: Stimmung jot, Kostüme jeck, Programm jelunge.

Beuel-Ost. Einen Ausweich-Veranstaltungsort musste sich die Katholische Frauengemeinschaft Sankt Josef und Paulus an Weiberfastnacht für ihren karnevalistischen Nachmittag suchen. Die laufenden Bauarbeiten am Pfarrheim von Sankt Josef machten eine Nutzung unmöglich.

So zog die Festgemeinschaft kurzerhand ins Pfarrheim an der Siegburger Straße um.

Statt eines Nummern-Girls warteten die Wiever mit einem Clown auf, der die einzelnen Künstler auf die Bühne brachte. Dort wurden sie von Sitzungspräsidentin Hilde Lichtenberg in Empfang genommen.

"Wir bestreiten das Programm wieder mit eigenen Kräften", sagte Lichtenberg. Viele Lacher erntete das Pfarrteam, bestehend aus Pastor Wilfried Evertz, Schwester Oliveria, Gemeindereferent Frank Blachmann und Diakon Klaus Behne.

Sie spielten die Geschichte eines Jungen nach, der gerne Ritter werden möchte - dessen Eltern es aber am nötigen Kleingeld fehlt. Ein Gartentürchen als Ritterrüstung, zwei Hahnenfüße als Sporen und zwei Kaninchenschwänze als Bart taten schließlich auch ihren Dienst.

Vilich-Müldorf. Dichtes Gedränge herrschte beim Damenkomitee Klatschbloome schon im Eingangsbereich der Mühlenbachhalle. Mit einem Großaufgebot war nämlich die befreundete Ehrengarde der Stadt Bonn angereist. Dementsprechend herzlich fiel auch die Begrüßung durch Sitzungspräsidentin Hedi von Kortzfleisch aus.

Zum 90-jährigen Bestehen hatten die Frauen ein Programm der Extra-Klasse auf die Beine gestellt.

"Der Lack is ab" nannten sie den Auftritt mit dem gesamten Komitee. Dabei klagten die als ältere Damen verkleideten Klatschbloome darüber, was einen an Wehwehchen so alles plagen kann.

Mut zur Hässlichkeit bewies Marieluise von Kortzfleisch als "Vilich Müldorfer Tußnelchen". Mit dickem Po, schwarzem Zahn und wenig Anstand wunderte sie sich darüber, trotz aller Flirtattacken eher selten bis nie einen Mann abzubekommen. In Jubelstürme brachen die Untertanen bei Ankunft des ortseigenen Kinderprinzenpaares Jens I. und Sandra II. aus. Sie präsentierten sich mit der Vilich-Müldorfer Prinzengarde.

Pützchen. Zum Heimspiel schaute Wäscherprinzessin Silvia I. bei den Fidelen Reisetanten im Pfarrzentrum Pützchen vorbei. Das Damenkomitee widmete seiner Regentin sogar eine Hymne. Auf die Verse von Peter Orloffs "Monika" dichteten die Ladies "Si Si Silvia".

Im Lied verpackten sie einen Wunsch: das "Klasse- und Rassegirl" soll dem Komitee noch lange die Treue halten.

Gerda-Marie und Karoline Glock überraschten als männliches Bauer und Beamten-Gespann - letzterer mit 08/15 Laufbahn. "Ich hab null Ahnung, sitze acht Stunden rum und werde nach A 15 bezahlt", sagte Tochter Karoline.

Für den Gruppenauftritt "Knüllerboutique" legte der Elferrat kurzzeitig seine Efeu-umrankten Elfenkostüme ab. Schließlich erwarteten die Damen zur Einweihung einer neuen Einkaufspassage in Pützchen Stargäste wie Rudolph Mooshammer, Heino, Naddel und Jürgen Drews.

Trotz der ausgelassenen Stimmung im Saal war den Frauen um Präsidentin Heike Arnold-Fußhöller nicht immer leicht ums Herz. Am vergangenen Dienstag mussten sie die Erste Vorsitzende Marlene Mandler zu Grabe tragen. Mandler hatte noch den gesamten Kartenvorverkauf für die Wieversitzung organisiert.