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Damenkomitee mit Geschichte: "Seerosen von der Maar" feiern

Damenkomitee mit Geschichte : "Seerosen von der Maar" feiern

Der jährliche Kaffeeklatsch an einem Tümpel in Limperich gab dem Komitee seinen Namen. Nachwuchsprobleme gibt es 140 Jahre nach der Gründung nicht.

Wann genau dieses Damenkomitee gegründet wurde, ist in den Untiefen der Geschichte verloren gegangen. Mündlich überliefert ist das Jahr 1876, und damit sind die „Seerosen von der Maar“ das zweitälteste rechtsrheinische Komitee in Bonn. Die 17 Aktiven, angeführt von der Vorsitzenden Marie-Christine Fries, halten es wie die Gründerinnen vor 140 Jahren: Einmal im Jahr treffen sie sich zum lustigen Kaffeeklatsch.

Allerdings hat sich der Ort dafür geändert: „Die Damen in Limperich haben sich an einem Feuchtbiotop getroffen“, sagt Fries. „Früher gab es ganz viele Tümpel in Limperich.“ An einem solchen „Maar“, dem das Komitee seinen Namen verdankt, wurde ein heiterer Kaffeeklatsch abgehalten. „Ich kann mir vorstellen, dass das ein schöner Ort dafür war.“

Über die Aktivitäten der Frauen vor dem Zweiten Weltkrieg gibt es laut Fries keine Informationen. Das erste dokumentierte karnevalistische Auftreten sei die Teilnahme am Liküra-Zug nach dem Krieg, sagt sie. Auch Sitzungen an Weiberfastnacht hatten die „Seerosen“ veranstaltet.

„Das war weit vor meiner Zeit“, sagt die Beueler Wäscherprinzessin der Session 2011/2012. Das Damenkomitee geht bei zwei Karnevalszügen mit: Beim Beueler Weiberfastnachtszug trugen sie in diesem Jahr die Pfauenkostüme von 2015, beim Liküra-Zug lüften sie das Geheimnis um ihre neue Kreation.

Alle drei Jahre begleiten die Seerosen auch die Liküra durch die Session, 2017 sind sie wieder an der Reihe. Mit Marion II. hat das Komitee auch schon eine Prinzessin gestellt. Das war 1977 – wird es nicht wieder Zeit? Kandidatinnen gäbe es: Die Jüngste im Bunde ist 21 Jahre alt. Das das älteste Mitglied ist Mitte 60, alle anderen verteilen sich dazwischen.

„Wir haben relativ viele Junge. Das klappt, es gibt kein Generationenproblem.“ Fries, die seit zehn Jahren dazu gehört, findet: „Das ist eine wirklich gute Truppe.“ Die Damen treffen sich einmal im Monat zum Planen, Basteln und Klönen, machen außerdem einmal im Jahr eine Städtetour und beteiligen sich am Promenadenfest und am Nikolausmarkt mit Ständen.

Noch eins ist verloren gegangen: „Es gab mal einen Wimpel“, so Fries. Das belegt ein Foto aus dem Jahr 1976. Wer den Wimpel der Seerosen von der Maar jetzt hat, weiß niemand. „Es wäre super, wenn der wieder auftauchen würde.“ Wer ihn findet, kann sich beim Damenkomitee melden.