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Prunksitzung der Beueler Stadtsoldaten: Stolz auf den rotblauen Nachwuchs

Prunksitzung der Beueler Stadtsoldaten : Stolz auf den rotblauen Nachwuchs

61 uniformierte Pänz eröffneten im Jubiläumsjahr die Prunksitzung der Beueler Stadtsoldaten. Dabei sorgte eine Verwechslung für eine große Überraschung.

Wenn die Melodie von „Highland Cathedral“ erklingt, sind selbst nahezu emotionslose Karnevalisten ergriffen. Warum? Ganz einfach: Diese Musik ist durch den Text der Bläck Fööss „Du bes die Stadt“ zu einer rheinischen Hymne aufgestiegen. Und wenn diese Hommage an die Domstadt auch noch vom Musikzug der Domstädter und der Rhine Power Pipe Band mit Dudelsäcken und Trommelwirbeln interpretiert wird, dann wird es im Saal ganz ruhig. So geschehen am Samstagabend im Brückenforum bei der Jubiläums-Prunksitzung der Beueler Stadtsoldaten.

Um es vorwegzunehmen: Das war das Finale eines stimmungsvollen Abends. Literat Thomas Theuerzeit hatte für die 900 Gäste ein Unterhaltungsprogramm zusammengestellt, das für den 80. Corps-Geburtstag gebührend war. De Boore, Querbeat, Stimmenakrobat Linus und das Tanzcorps der Kölner Rheinveilchen zählten neben dem furiosen Finale zu den Höhepunkten der eingekauften Kräfte.

Aber die Sitzung der Rot-Blauen zeichnet sich alljährlich auch durch ihren familiären Charakter aus. Nicht allein durch die farblich abgestimmten Uniformen kommt es den Gästen so vor, als ob das Traditionscorps und das Alte Beueler Damenkomitee ein Herz und eine Seele sind. Beide Gruppierungen leben den Beueler Karneval vor, sind die Schutztruppen von Wäscherprinzessin Tessa I. (Steimel) und bilden zusammen die letzte Angriffswelle beim Rathaussturm.

Erwähnenswert, weil vorbildlich, ist die Nachwuchsarbeit im Corps. 61 uniformierte Kinder standen zum Auftakt der Sitzung auf der Bühne. Adrett gekleidet, wibbelten sie unter Leitung von Nadine Fuss und zu den Klängen des corpseigenen Musikzugs. Danach folgte ein Altmeister seines Fachs: Wicky Junggeburth. Seine Krätzchen aus dem kölschen Fastelovend stehen beim Publikum hoch im Kurs. Wer ihn mal einen Abend lang erleben will, der muss sich den 15. Juni notieren. Dann wird der Kölner Ex-Prinz Anekdoten aus dem kölschen Fasteleer zum Besten geben.

Der hüftsteife Elferrat war an diesem Abend auch gefordert. Als Linus mit seiner Obertonstimme die Bee Gees kopierte, war Sitzungspräsident Hans Hallitzky als John Travolta tanzend auf der Bühne unterwegs. Sein Elferrat spielte dazu Luftgitarre. Wäscherprinzessin Tessa I. schwebte förmlich in den Gürzenich von Beuel. Auf einer Sänfte getragen, jubelte sie den Gästen zu.

Sie machte klar, dass auch Bonns neuer OB bei der Rathausverteidigung an Weiberfastnacht keine Chance haben wird: „Selbst die Unterstützung durch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe wird verpuffen“, sagte sie selbstsicher und augenzwinkernd zu Stadtoberhaupt Ashok Sridharan. Plötzlich zog ein Raunen durchs Publikum: Die Kölschrockband Brings stand auf der Bühne. Die staunenden Gäste merkten aber rasch, dass es sich nicht um Peter Brings und seine Mannen handelte, sondern um Mitglieder des Häärekomitees. Dank der verblüffenden Ähnlichkeit von Marc Grohs und Peter Brings war eine Verwechslung nicht verwunderlich.